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Gedichtanalyse: Verfall Georg Trakl - Beispiel und Lösungen

28.9.2021

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<p>Das Gedicht "Am Moor" von Georg Trakl besteht aus drei Strophen, die erste Strophe besitzt vier Verse, Strophe zwei und drei hingegen nu

<p>Das Gedicht "Am Moor" von Georg Trakl besteht aus drei Strophen, die erste Strophe besitzt vier Verse, Strophe zwei und drei hingegen nu

Das Gedicht "Am Moor" von Georg Trakl besteht aus drei Strophen, die erste Strophe besitzt vier Verse, Strophe zwei und drei hingegen nur drei. Reime liegen im gesamten Gedicht nicht vor. Inhaltlich thematisiert das Gedicht die Themen Wildnis, Verfall und Einsamkeit.

Inhalt und Sprachliche Mittel

Bereits der Titel "Am Moor" weist auf den Schauplatz des Gedichtes hin. Dieses Moor beschreibt Trakl in Folge genauer, so spricht er im Gedicht von "Kröten" (V.10), "Fäulnis" (V.6) und einem "grauen Himmel" (V.2). Die Stimmung des Gedichts ist düster und stellt somit die Situation des Wanderers im Moor dar. Die Farbgebung des Gedichts ist ebenfalls dunkel gewählt, mit den Farben schwarz (vgl. V.1) und grau (vgl. V.2), auch das silberne Wasser (vgl.V.10) zahlt noch dazu, hebt sich aber gleichzeitig auch von den, in Strophe eins genannten, Farben ab.

Zu Beginn wirkt das Gedicht wie eine Situationsbeschreibung, Trakl erzählt von dem Wanderer, der durch das dunkle, düstere und leise Moor wandert. Der graue "Himmel" (V.2) könnte hierbei einerseits für die Nacht stehen, andererseits auch zusätzlich für einen bewölkten Himmel. Der "schwarze(…) Wind" (V.1) sowie die "finsteren" Wasser (V.4) lassen ebenfalls darauf schließen, dass es sich um die Nacht handeln muss. Die "Stille des Moores" deutet darauf hin, dass der Wanderer alleine unterwegs ist und keine Gesellschaft mit sich hat. Die davonfliegenden Vögel verstärken das Bild dieser Einsamkeit noch zusätzlich. Der vierte Vers der ersten Strophe scheint einen kurzen Aussetzer der realistischen Beschreibung zu zeigen, durch die "Quere" über den Wassern, diese lässt sich mit schwankenden Bohlen erklären, welche über das Moor gelegt sind und durch deren Schwanken das Wasser quer wirkt.

Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass es unklar bleibt, wer der genannte Wanderer ist, ob es sich bei ihm um das lyrische Ich handelt oder nur eine Fiktion des lyrischen Ichs ist. Die ersten zwei Verse der Strophe befassen sich aber deutlich mit dem Wandern auf dem Boden, die Verse 3 und 4 zeigen die Wanderer der Luft, nämlich die Vögel.

Sprachliche Auffälligkeiten

Auffällig in der ersten Strophe ist die Auswahl der negativ besetzten Adjektive wie "dürr(e)", "grau(…)", "wild (…)" und "finster(…)". Diese bekräftigen die bedrückte und düstere Stimmung, welche äußerlich im Gedicht zu erkennen ist. Es lässt sich jedoch vermuten, dass diese finstere Stimmung auch im Wanderer selbst vorliegt und die Naturbeschreibung nur dazu dient, seine Gefühle deutlich zu vermitteln, was durch die "Schwermut" in der letzten Strophe zu begründen ist. Eine weitere sprachliche Auffälligkeit liegt in den Enjambements, welche in Vers Eins sowie Vers zwei vorliegen. Diese lassen das Gedicht fließender wirken und geben der Reise des Wanderers zeitgleich eine gewisse Eile mit auf den Weg.

Strophe zwei beginnt mit der Ellipse "Aufruhr", wobei an dieser Stelle zunächst nicht klar ist, was diese Aufruhr verursacht haben kann. Eine mögliche Erklärung folgt im darauffolgenden Vers. Hier spricht das lyrische Ich von "schwarzen Flügeln", somit wird es sich wohl um einen Vogel handeln, welcher dem Wanderer einen kurzen Schrecken eingejagt hat. Die Farbgebung schwarz zeigt hier, dass der Vogel für den Wanderer nicht erkennbar ist, was vermutlich auf die Dunkelheit zurückzuführen ist und vielleicht auch auf die Entfernung, welche zu dem Tier besteht. Das lyrische Ich hält sich nicht lange mit der Aufruhr auf, sondern richtet seine Aufmerksamkeit auf die "verkrüppelten Birken" (V.7), welche im Moor stehen. Das "seufzen im Wind" (V.7) deutet auf die Geräusche an, welche der Wind in den Bäumen verursacht. "Seufzen" selbst zeigt dabei eine Personifikation der Birken.

Die Einsamkeit des Wanderers

Die dritte Strophe beginnt mit einer Ortsangabe sowie einer Zeitangabe. Es ist Abend, was ja in den ersten beiden Strophen durch die Adjektive und die Farbwahl zu vermuten war. Als Ort wird nun eine verlassene "Schenke" (V.8) genannt, was auf die Einsamkeit im Moor passt. Anschließend geht es um den "Heimweg", welcher der Reise des lyrischen Ichs oder des Wanderers selbst eine Richtung verleiht. Der abschließende Blick zeigt erneut die Moorlandschaft der Nacht, das silberne Wasser (vgl. V. 10) steht hier vermutlich für eine Spiegelung des Mondes, welcher so viel Licht wirft, dass das lyrische Ich die Kröten erkennen kann. Es zeigt sich dabei, dass die Einsamkeit der ersten Strophe hierbei ein Ende hat, das der Wanderer die Kröten deutlich erkennen kann und wahrnimmt.

Fazit

Insgesamt verdeutlicht das Gedicht "Am Moor" von Georg Trakl die düstere und bedrückende Atmosphäre eines einsamen Wanderers in der Wildnis des Moores. Durch sprachliche Mittel wie die Auswahl der Adjektive, die Enjambements und die thematische Ausgestaltung gelingt es Trakl, eine beklemmende Stimmung zu erzeugen und den Leser in die Welt des Gedichts zu ziehen.

Zusammenfassung - Deutsch

  • "Am Moor" von Georg Trakl
  • Thema: Verfall, Einsamkeit, Wildnis
  • Verwendung von sprachlichen Mitteln
  • Düstere Stimmung und Bildsprache
  • Interpretation des Gedichts "Am Moor"

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Häufig gestellte Fragen zum Thema Deutsch

Q: Was sind einige sprachliche Mittel, die Georg Trakl in seinem Gedicht 'Am Moor' verwendet?

A: Georg Trakl verwendet in seinem Gedicht 'Am Moor' unter anderem negative Adjektive, Enjambements und Personifikationen, um eine düstere Atmosphäre zu erzeugen.

Q: Welche Bedeutung hat die Einsamkeit des Wanderers in 'Am Moor' von Georg Trakl?

A: Die Einsamkeit des Wanderers in 'Am Moor' von Georg Trakl verdeutlicht die beklemmende Stimmung und zieht den Leser in die düstere Welt des Gedichts.

Q: Wie gelingt es Trakl, eine düstere Atmosphäre in seinem Gedicht 'Am Moor' zu erzeugen?

A: Georg Trakl gelingt es, eine düstere Atmosphäre in 'Am Moor' zu erzeugen, indem er negative Adjektive, Enjambements und Personifikationen gezielt einsetzt.

Q: Was wird in 'Am Moor' von Georg Trakl thematisiert?

A: In 'Am Moor' von Georg Trakl werden die Themen Wildnis, Verfall und Einsamkeit thematisiert.

Q: Welche sprachlichen Auffälligkeiten sind in 'Am Moor' von Georg Trakl zu beobachten?

A: In 'Am Moor' von Georg Trakl sind die Verwendung von negativ besetzten Adjektiven, Enjambements und die Personifikation der Birken als sprachliche Auffälligkeiten zu beobachten.

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