Zeitgestaltung in der Erzähltechnik
Diese Seite befasst sich mit der Zeitgestaltung als wichtigem Element der Erzähltechnik. Es werden die Konzepte der Erzählzeit und der erzählten Zeit erläutert und verschiedene Techniken der Zeitmanipulation vorgestellt.
Die Erzählzeit bezieht sich auf die Zeit, die für das Erzählen benötigt wird, also auch die Lesezeit. Die erzählte Zeit hingegen ist der Zeitraum, über den erzählt wird. Diese beiden Zeitebenen können auf verschiedene Weise zueinander in Beziehung gesetzt werden.
Definition: Zeitraffung bedeutet, dass längere Zeiträume zusammengefasst werden, sodass die erzählte Zeit länger ist als die Erzählzeit.
Es werden drei Haupttechniken der Zeitmanipulation vorgestellt: Zeitraffung, Zeitdehnung und Zeitdeckung. Bei der Zeitraffung werden längere Zeiträume zusammengefasst, bei der Zeitdehnung erfolgt die Erzählung wie in Zeitlupe, und bei der Zeitdeckung sind Erzählzeit und erzählte Zeit etwa deckungsgleich.
Beispiel: Ein Beispiel für Zeitdehnung in einer Kurzgeschichte könnte sein, wenn ein kurzer Moment des Zögerns über mehrere Absätze hinweg beschrieben wird.
Zusätzlich werden Rückblenden und Vorausdeutungen als Techniken erwähnt, die es ermöglichen, von der chronologischen Erzählweise abzuweichen. Diese Techniken erlauben es dem Autor, die zeitliche Struktur der Erzählung flexibel zu gestalten und bestimmte Aspekte der Geschichte zu betonen oder zu relativieren.
Highlight: Die geschickte Verwendung von Zeitmanipulationen kann die Spannung einer Erzählung erhöhen und dem Leser unterschiedliche Perspektiven auf das Geschehen ermöglichen.
Die Zeitgestaltung ist ein wesentliches Element der Erzähltechnik, das maßgeblich zur Wirkung und Struktur einer Geschichte beiträgt. Durch den gezielten Einsatz von Zeitraffung, Zeitdehnung und anderen Techniken können Autoren die Aufmerksamkeit des Lesers lenken und die Erzählung rhythmisieren.