Seite 1: Einführung und erste Begegnung
Die Kurzgeschichte "Streuselschnecke" von Julia Franck aus dem Jahr 2002 thematisiert eine komplizierte Vater-Tochter-Beziehung in einer zerrütteten Familie. Die Ich-Erzählerin, ein 14-jähriges Mädchen, das bereits selbstständig in Berlin lebt, erhält einen Anruf von einem zunächst unbekannten Mann. Dieser stellt sich als ihr leiblicher Vater heraus.
Highlight: Julia Franck baut geschickt Spannung auf, indem sie die wahre Natur der Beziehung zunächst im Unklaren lässt.
Das Mädchen stimmt einem Treffen zu und bereitet sich darauf vor, einen guten Eindruck zu machen. Sie besuchen gemeinsam ein Café, ein Kino und treffen später Freunde des Vaters in einem Restaurant. In der Folgezeit besucht die Tochter ihren Vater gelegentlich bei der Arbeit, wo er als Drehbuchautor und Regisseur tätig ist.
Charakterisierung: Die Protagonistin zeigt sich als selbstständig und stolz. Obwohl sie finanzielle Unterstützung gut gebrauchen könnte, bittet sie ihren Vater nicht darum.
Die Geschichte nimmt eine Wendung, als der Vater nach zwei Jahren offenbart, dass er krank ist. Sein Sterben zieht sich über ein Jahr hin, während dem sich Vater und Tochter langsam näherkommen.
Quote: "Er sagte mir, dass er gerne mit mir gelebt hätte, doch er wusste bereits, dass es diese Gelegenheit nicht mehr gab."