Die Weimarer Republik: Historischer Kontext und literarische Entwicklung
Die Weimarer Republik 1919−1933 war eine Zeit tiefgreifender Veränderungen in Deutschland, die sich auch in der Literatur widerspiegelten. Der Zeitraum lässt sich in drei markante Phasen unterteilen, die jeweils unterschiedliche Auswirkungen auf das kulturelle und literarische Leben hatten.
Zitat: "Nichts ist verblüffender als die einfache Wahrheit, nichts ist exotischer als unsere Umwelt, nichts ist phantasievoller als die Sachlichkeit. Und nichts sensationelleres in der Welt gibt es, als die Zeit, in der man lebt." - Egon Erwin Kisch
Dieses Zitat von Egon Erwin Kisch fasst treffend die Grundhaltung der Neuen Sachlichkeit zusammen, einer der prägenden literarischen Strömungen dieser Epoche.
Highlight: Die Literatur der Weimarer Republik war stark von den politischen und gesellschaftlichen Umständen beeinflusst und spiegelte die Zerrissenheit und den Wandel der Zeit wider.
Die erste Phase der Weimarer Republik 1919−1923 war geprägt von Krisen und Umbrüchen:
- Niederlage im Ersten Weltkrieg 1918
- Militärischer und politischer Zusammenbruch des Kaiserreichs
- Armut, Arbeitslosigkeit und soziales Elend
- Novemberrevolution 1918
- Gründung der Weimarer Republik 1919
- Unterzeichnung des Versailler Vertrags
- Politische Instabilität mit Putschversuchen und Aufständen
- Hyperinflation mit Höhepunkt 1923
Diese turbulenten Ereignisse fanden ihren Niederschlag in der Literatur der Zeit, die oft kritisch und desillusioniert die gesellschaftlichen Missstände thematisierte.
Vocabulary: Inflation - Prozess der Geldentwertung, der sich in Preiserhöhungen zeigt.