Gotthold Ephraim Lessings "Nathan der Weise" ist ein zeitloses Meisterwerk der deutschen Aufklärung, das die Bedeutung von religiöser Toleranz und Humanität in den Mittelpunkt stellt.
Die Kernaussage von Nathan der Weise liegt in der Vermittlung von Toleranz zwischen den drei großen monotheistischen Religionen - Judentum, Christentum und Islam. Dies wird besonders durch die berühmte Ringparabel deutlich, die den Höhepunkt von Nathan der Weise darstellt. In dieser Geschichte erklärt Nathan dem Sultan Saladin, dass keine Religion den alleinigen Anspruch auf Wahrheit erheben kann. Die Botschaft von Nathan der Weise zielt darauf ab, dass der wahre Wert einer Religion sich nicht in Dogmen, sondern in praktizierter Menschlichkeit zeigt.
Im Drama wird in Nathan der Weise kritisiert, wie religiöser Fanatismus und Intoleranz zu Konflikten führen. Dies wird besonders durch die Figur des Patriarchen verkörpert, der als negativer Gegenpol zu Nathans aufgeklärter Haltung steht. Die Aufklärung Merkmale spiegeln sich in der Betonung der Vernunft und des eigenständigen Denkens wider. Der komplexe Familienstammbaum der Hauptfiguren enthüllt am Ende, dass alle Charaktere unabhängig von ihrer Religion miteinander verbunden sind. Die Motive der Wahrheitssuche, der Toleranz und der familiären Bindungen durchziehen das gesamte Werk, das im Erscheinungsjahr 1779 veröffentlicht wurde. Der Fragmentenstreit Lessing hatte großen Einfluss auf die Entstehung des Werkes, da Lessing durch die theologischen Auseinandersetzungen seiner Zeit inspiriert wurde.
Die Charakterisierung mit Textstellen zeigt, wie differenziert Lessing seine Figuren angelegt hat. Nathan verkörpert dabei den idealen aufgeklärten Menschen, während Curd von Stauffen die Entwicklung vom Vorurteil zur Erkenntnis durchläuft. Die Szenenanalyse offenbart die kunstvolle dramaturgische Struktur des Werkes, das als Schlüsseltext der Aufklärung Epoche gilt und bis heute nichts von seiner Aktualität verloren hat.