Spracherwerbsmodelle und -theorien
Die Sprachentwicklung beim Menschen ist ein faszinierender Prozess, der sowohl evolutionär als auch individuell betrachtet werden kann. Die anatomischen Veränderungen im Mund- und Rachenbereich haben es dem Menschen ermöglicht, eine Lautsprache zu entwickeln. Diese Entwicklung begann vor etwa 1,8 Millionen bis 500.000 Jahren.
Highlight: Die vollständige Ausbildung der Sprachfähigkeit und die Entstehung verschiedener Sprachfamilien fand vor etwa 100.000 Jahren statt, als sich der Mensch von Afrika aus über die Welt ausbreitete.
Der Spracherwerb wird als unbewusster und implizit verlaufender Prozess beim Erlernen der Muttersprache in natürlicher Umgebung definiert. Im Gegensatz dazu ist das Sprachenlernen ein bewusster und gezielt gesteuerter Prozess, der in geeigneten Institutionen wie Schulen stattfindet.
Definition: Spracherwerb Definition - Ein unbewusster und implizit verlaufender Prozess beim Erlernen der Muttersprache in natürlicher Umgebung.
In der Spracherwerbsforschung gibt es verschiedene Theorien und Modelle:
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Nativismus NoamChomsky:
Jeder Mensch verfügt von Geburt an über eine Universalgrammatik
Diese ist die Grundlage zum Erlernen der Muttersprache
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Behaviorismus Skinner:
Spracherwerb durch Imitation und Verstärkung
Kinder ahmen die Sprache der Erwachsenen nach
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Interaktionismus LewSemjonowitschWygotski:
Spracherwerb als Ergebnis von Interaktion zwischen Entwicklungsprozessen und äußeren Einflüssen
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Kognitivistische Theorien JeanPiaget:
Spracherwerb erklärt sich aus der Fähigkeit zu denken, ohne Universalgrammatik
Vocabulary: Phylogenese - Die stammesgeschichtliche Entwicklung der Lebewesen, die zu einer zunehmenden Bereicherung und Komplexität von Urlauten zu einem entwickelten sprachlichen System führt.
Vocabulary: Ontogenese - Die Entwicklung des einzelnen Lebewesens, die Umwelteinflüssen ausgesetzt ist und in der embryonalen Phase eine schnelle Wiederholung der Phylogenese durchläuft.