Aktuelle Forschung und Erweiterungen der Sapir-Whorf-Hypothese
Neuere Forschungen haben die Sapir-Whorf-Hypothese differenziert betrachtet und erweitert:
Guy Deutscher betont, dass jede Sprache unterschiedlich ist und die Richtung des Denkens beeinflusst. Er argumentiert, dass die Sprache den Geist beeinflusst, ohne ihn vollständig zu determinieren.
Lera Boroditsky und andere Forscher haben spezifische Aspekte des Zusammenhangs zwischen Sprache und Kognition untersucht:
Example: Sprachen, die Richtungen mit absoluten Himmelsrichtungen ausdrücken, führen zu anderen kognitiven Fähigkeiten im Bereich der Orientierung.
Stephen C. Levinson und John B. Haviland zeigten, dass Sprecher solcher Sprachen sich besser in unbekannten Umgebungen orientieren können.
Highlight: Es wurde ein Zusammenhang zwischen der Sprache, der Schreibrichtung und der räumlichen Vorstellung von Zeit festgestellt.
Weitere Studien von Lynden Miles, Raphael Nunez und Alexander Guiora untersuchten den Einfluss der Sprache auf Körperhaltung, Zeitvorstellungen und den Spracherwerb bei Kindern.
Quote: "Kognitive Leistungen sinken in dem Maße, in dem sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten weggenommen werden. Bilinguale Personen ändern ihre Weltsicht, je nachdem, welche Sprache sie gerade verwenden."
Diese Forschungsergebnisse bieten eine nuanciertere Sicht auf die Sapir-Whorf-Hypothese und zeigen, dass der Zusammenhang zwischen Sprache und Denken komplexer ist als ursprünglich angenommen.