Der Poetische Realismus prägte die deutsche Literatur von etwa 1848 bis 1890 maßgeblich und entwickelte sich als bedeutende literarische Strömung zwischen Romantik und Naturalismus.
Der Poetische Realismus zeichnet sich durch eine ausgewogene Darstellung der Wirklichkeit aus, die sowohl realistische als auch idealistische Elemente vereint. Die Autoren dieser Epoche, wie Theodor Storm, strebten danach, die Realität nicht nur abzubilden, sondern sie auch künstlerisch zu verklären. Storms berühmteste Gedichte und Novellen spiegeln diese Verschmelzung von Wirklichkeit und poetischer Verklärung wider. Als bedeutender Vertreter des Bürgerlichen Realismus schuf er Werke wie "Immensee" und "Der Schimmelreiter", die sich durch präzise Naturbeobachtungen und psychologische Tiefe auszeichnen.
Die Merkmale des Poetischen Realismus umfassen eine detaillierte Beschreibung des Alltäglichen, die Fokussierung auf bürgerliche Lebenswelten und eine symbolhafte Aufladung der Natur. Im Gegensatz zum strengeren Naturalismus vermeidet der Poetische Realismus die Darstellung extremer sozialer Missstände und konzentriert sich stattdessen auf die versöhnliche Darstellung der Wirklichkeit. Die Literatur dieser Epoche zeichnet sich durch eine besondere Vorliebe für das Dinggedicht aus, in dem alltägliche Gegenstände symbolisch aufgeladen werden. Bedeutende Autoren wie Gottfried Keller, Theodor Fontane und Storm prägten mit ihren Werken diese literarische Epoche und schufen ein reichhaltiges Erbe an Realismus Literatur Werke, die bis heute nichts von ihrer Bedeutung verloren haben.