Rousseau vs. Freud: Gut oder triebgesteuert?
Rousseaus "guter Wilder" sieht den Menschen im Naturzustand als freies, ethisch neutrales Wesen, das erst durch die Gesellschaft korrumpiert wird. Jeder Mensch ist gleichgestellt und hat als einziges Ziel, das eigene Leben zu sichern. Die Lösung? Politische Freiheit statt natürlicher Freiheit - wir ordnen unsere Interessen dem Allgemeinwohl unter.
Freud sieht das komplett anders: Der Mensch ist ein triebgesteuertes Wesen mit drei Ebenen. Das ES (unsere tierischen Triebe), das ÜBER-ICH (moralische Grundsätze von außen) und das ICH, das zwischen beiden vermittelt und Entscheidungen trifft.
Freuds revolutionäre Erkenntnis: Du bist nicht Herr deiner selbst! Dein Unterbewusstsein beeinflusst dich ständig durch verdrängte Erlebnisse und Ängste, die dein Verhalten ändern, ohne dass du es merkst.
Krass, oder? Freud behauptet, dass drei große Kränkungen die Menschheit getroffen haben: Die Erde ist nicht das Zentrum, wir stammen von Tieren ab und wir kontrollieren uns nicht selbst!