Peter Singers Ansichten zu ethischen Fragen
Föten und Abtreibung
Singer vertritt eine kontroverse Position zur Abtreibung, die auf seinem Präferenzutilitarismus basiert. Er sieht Föten nicht als vollwertige menschliche Wesen an, da ihnen seiner Meinung nach wesentliche Eigenschaften fehlen:
- Rationalität
- Selbstbewusstsein
- Autonomie
- Lust- und Schmerzempfinden
Solange Föten kein Schmerzempfinden haben, hält Singer Schwangerschaftsabbrüche für ethisch vertretbar. Er argumentiert, dass dabei eine Existenz beendet wird, "die überhaupt keinen Wert hat". Allerdings betont er, dass die "Tötung" so schmerzlos wie möglich erfolgen sollte.
Highlight: Singer billigt Abtreibungen, solange der Fötus kein Schmerzempfinden hat, da er dessen Leben zu diesem Zeitpunkt keinen Wert beimisst.
Armut und moralische Verpflichtungen
Singer entwickelt ein ethisches Prinzip zur Armutsbekämpfung: Wenn man die Macht hat, etwas Schlimmes zu verhindern, ohne etwas von vergleichbarer moralischer Bedeutung zu opfern, sollte man es tun.
Er wendet dieses Prinzip auf die globale Armut an:
Example: Wenn ein Kind zu ertrinken droht und wir es retten können, ohne uns selbst zu gefährden, sind wir moralisch verpflichtet zu helfen. Analog dazu haben wohlhabende Menschen die Macht und damit die Pflicht, extreme Armut zu verringern.
Singer baut seine Argumentation auf drei Prämissen auf:
- Das ethische Prinzip der Hilfspflicht
- Absolute Armut ist schlecht
- Es gibt ein bestimmtes Maß an Armut, das wir verhindern können
Daraus folgert er, dass Menschen in Wohlstandsgesellschaften die moralische Verpflichtung haben, Menschen in extremer Armut zu helfen. Dies würde unser Leben grundlegend verändern, wenn es konsequent umgesetzt würde.
Quote: "Wenn es in unserer Macht steht, etwas Schreckliches zu verhindern, ohne dass dabei etwas von vergleichbarer moralischer Bedeutung geopfert wird, sollten wir das tun."