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Peter Singer: Präferenzutilitarismus einfach erklärt und Zusammenfassungen

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Peter Singer: Präferenzutilitarismus einfach erklärt und Zusammenfassungen
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Peter Singers ethische Ansichten zu kontroversen Themen

Singer vertritt einen Präferenzutilitarismus, der das Wohlergehen aller empfindungsfähigen Wesen maximieren will. Seine Positionen zu Abtreibung, Armut, Euthanasie, Umwelt und Flüchtlingen sind oft umstritten:

  • Föten haben laut Singer kein Recht auf Leben, da sie nicht selbstbewusst sind
  • Wohlhabende haben die moralische Pflicht, extreme Armut zu bekämpfen
  • Euthanasie bei Komapatienten kann ethisch vertretbar sein
  • Umweltschutz und Genügsamkeit sind wichtig für zukünftige Generationen
  • Staaten haben keine moralische Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen

15.11.2021

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Singers Ansichten zu folgenden Themen:
FÖTEN
ARMUT
●
sieht Fötus (noch) nicht als menschliches Wesen, da er weder rational noch selbstbewuss

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Peter Singers Ansichten zu ethischen Fragen

Föten und Abtreibung

Singer vertritt eine kontroverse Position zur Abtreibung, die auf seinem Präferenzutilitarismus basiert. Er sieht Föten nicht als vollwertige menschliche Wesen an, da ihnen seiner Meinung nach wesentliche Eigenschaften fehlen:

  • Rationalität
  • Selbstbewusstsein
  • Autonomie
  • Lust- und Schmerzempfinden

Solange Föten kein Schmerzempfinden haben, hält Singer Schwangerschaftsabbrüche für ethisch vertretbar. Er argumentiert, dass dabei eine Existenz beendet wird, "die überhaupt keinen Wert hat". Allerdings betont er, dass die "Tötung" so schmerzlos wie möglich erfolgen sollte.

Highlight: Singer billigt Abtreibungen, solange der Fötus kein Schmerzempfinden hat, da er dessen Leben zu diesem Zeitpunkt keinen Wert beimisst.

Armut und moralische Verpflichtungen

Singer entwickelt ein ethisches Prinzip zur Armutsbekämpfung: Wenn man die Macht hat, etwas Schlimmes zu verhindern, ohne etwas von vergleichbarer moralischer Bedeutung zu opfern, sollte man es tun.

Er wendet dieses Prinzip auf die globale Armut an:

Example: Wenn ein Kind zu ertrinken droht und wir es retten können, ohne uns selbst zu gefährden, sind wir moralisch verpflichtet zu helfen. Analog dazu haben wohlhabende Menschen die Macht und damit die Pflicht, extreme Armut zu verringern.

Singer baut seine Argumentation auf drei Prämissen auf:

  1. Das ethische Prinzip der Hilfspflicht
  2. Absolute Armut ist schlecht
  3. Es gibt ein bestimmtes Maß an Armut, das wir verhindern können

Daraus folgert er, dass Menschen in Wohlstandsgesellschaften die moralische Verpflichtung haben, Menschen in extremer Armut zu helfen. Dies würde unser Leben grundlegend verändern, wenn es konsequent umgesetzt würde.

Quote: "Wenn es in unserer Macht steht, etwas Schreckliches zu verhindern, ohne dass dabei etwas von vergleichbarer moralischer Bedeutung geopfert wird, sollten wir das tun."

Singers Ansichten zu folgenden Themen:
FÖTEN
ARMUT
●
sieht Fötus (noch) nicht als menschliches Wesen, da er weder rational noch selbstbewuss

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Peter Singers ethische Positionen (Fortsetzung)

Euthanasie bei Komapatienten

Singer befasst sich mit der ethischen Frage der Euthanasie bei Komapatienten, also der Beendigung eines Lebens ohne vorherige Zustimmung. Er sieht diese Entscheidung als besonders kritisch an, da die Entscheidungsträger selbst potenziell in eine solche Situation geraten könnten.

Highlight: Singer argumentiert, dass Komapatienten sich ethisch nicht wesentlich von schwerbehinderten Säuglingen unterscheiden, da beide nicht selbstbewusst, rational oder autonom sind.

Seine Hauptargumente lauten:

  • Das Leben von Komapatienten hat aus utilitaristischer Sicht "keinen Wert" mehr
  • Ihre Lebensweise ist an ihr Ende gelangt - "biologisch leben sie, aber nicht biographisch"
  • Erwägungen zum Recht auf Leben oder Respekt vor der Autonomie sind hier nicht angebracht

Singer illustriert seinen Standpunkt mit einem Gedankenexperiment:

Example: Man stelle sich vor, man müsse zwischen sofortigem Tod und einem zehnjährigen Koma ohne Genesung wählen. Singer sieht hier keinen moralisch relevanten Unterschied.

Er schlussfolgert, dass diese Form des Lebens keinen Wert mehr hat, da weder Lust noch Schmerz empfunden werden können.

Umweltethik

Singers Umweltethik basiert auf dem Präferenzutilitarismus und berücksichtigt die Interessen aller empfindungsfähigen Wesen, einschließlich zukünftiger Generationen. Zentrale Aspekte sind:

  • Ablehnung materialistischer Gesellschaftsideale
  • Förderung von Genügsamkeit und Nachhaltigkeit
  • Beurteilung von Erfolg anhand persönlicher Entwicklung und Erfüllung statt materiellem Besitz

Quote: "Achtloses Wegwerfen wird als Vandalismus oder Diebstahl am gemeinsamen Eigentum der Weltressourcen gesehen."

Flüchtlingsethik

In der Flüchtlingsfrage vertritt Singer eine differenzierte Position:

  • Staaten haben keine moralische oder rechtliche Verpflichtung, Flüchtlinge aufzunehmen
  • Die Aufnahme von Flüchtlingen zeigt Großzügigkeit und Menschlichkeit, ist aber keine selbstverständliche moralische Güte
  • Singer befürwortet die Gleichheit aller Menschen und lehnt Diskriminierung aufgrund von Rasse oder nationaler Zugehörigkeit ab

Er setzt sich mit der unterschiedlichen Behandlung von Staatsbürgern und Nicht-Staatsbürgern auseinander und sieht darin ein Problem der Gerechtigkeit.

Vocabulary: Präferenzutilitarismus - Eine ethische Theorie, die das Wohlergehen aller empfindungsfähigen Wesen maximieren will, basierend auf deren Präferenzen.

Singers Ansichten zu diesen komplexen ethischen Fragen sind oft kontrovers, regen aber zum Nachdenken über moralische Verpflichtungen in einer globalisierten Welt an.

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Lena, iOS Userin

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Singer vertritt einen Präferenzutilitarismus, der das Wohlergehen aller empfindungsfähigen Wesen maximieren will. Seine Positionen zu Abtreibung, Armut, Euthanasie, Umwelt und Flüchtlingen sind oft umstritten:

  • Föten haben laut Singer kein Recht auf Leben, da sie nicht selbstbewusst sind
  • Wohlhabende haben die moralische Pflicht, extreme Armut zu bekämpfen
  • Euthanasie bei Komapatienten kann ethisch vertretbar sein
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  • Staaten haben keine moralische Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen

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ARMUT
●
sieht Fötus (noch) nicht als menschliches Wesen, da er weder rational noch selbstbewuss

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Föten und Abtreibung

Singer vertritt eine kontroverse Position zur Abtreibung, die auf seinem Präferenzutilitarismus basiert. Er sieht Föten nicht als vollwertige menschliche Wesen an, da ihnen seiner Meinung nach wesentliche Eigenschaften fehlen:

  • Rationalität
  • Selbstbewusstsein
  • Autonomie
  • Lust- und Schmerzempfinden

Solange Föten kein Schmerzempfinden haben, hält Singer Schwangerschaftsabbrüche für ethisch vertretbar. Er argumentiert, dass dabei eine Existenz beendet wird, "die überhaupt keinen Wert hat". Allerdings betont er, dass die "Tötung" so schmerzlos wie möglich erfolgen sollte.

Highlight: Singer billigt Abtreibungen, solange der Fötus kein Schmerzempfinden hat, da er dessen Leben zu diesem Zeitpunkt keinen Wert beimisst.

Armut und moralische Verpflichtungen

Singer entwickelt ein ethisches Prinzip zur Armutsbekämpfung: Wenn man die Macht hat, etwas Schlimmes zu verhindern, ohne etwas von vergleichbarer moralischer Bedeutung zu opfern, sollte man es tun.

Er wendet dieses Prinzip auf die globale Armut an:

Example: Wenn ein Kind zu ertrinken droht und wir es retten können, ohne uns selbst zu gefährden, sind wir moralisch verpflichtet zu helfen. Analog dazu haben wohlhabende Menschen die Macht und damit die Pflicht, extreme Armut zu verringern.

Singer baut seine Argumentation auf drei Prämissen auf:

  1. Das ethische Prinzip der Hilfspflicht
  2. Absolute Armut ist schlecht
  3. Es gibt ein bestimmtes Maß an Armut, das wir verhindern können

Daraus folgert er, dass Menschen in Wohlstandsgesellschaften die moralische Verpflichtung haben, Menschen in extremer Armut zu helfen. Dies würde unser Leben grundlegend verändern, wenn es konsequent umgesetzt würde.

Quote: "Wenn es in unserer Macht steht, etwas Schreckliches zu verhindern, ohne dass dabei etwas von vergleichbarer moralischer Bedeutung geopfert wird, sollten wir das tun."

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ARMUT
●
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Euthanasie bei Komapatienten

Singer befasst sich mit der ethischen Frage der Euthanasie bei Komapatienten, also der Beendigung eines Lebens ohne vorherige Zustimmung. Er sieht diese Entscheidung als besonders kritisch an, da die Entscheidungsträger selbst potenziell in eine solche Situation geraten könnten.

Highlight: Singer argumentiert, dass Komapatienten sich ethisch nicht wesentlich von schwerbehinderten Säuglingen unterscheiden, da beide nicht selbstbewusst, rational oder autonom sind.

Seine Hauptargumente lauten:

  • Das Leben von Komapatienten hat aus utilitaristischer Sicht "keinen Wert" mehr
  • Ihre Lebensweise ist an ihr Ende gelangt - "biologisch leben sie, aber nicht biographisch"
  • Erwägungen zum Recht auf Leben oder Respekt vor der Autonomie sind hier nicht angebracht

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Singers Umweltethik basiert auf dem Präferenzutilitarismus und berücksichtigt die Interessen aller empfindungsfähigen Wesen, einschließlich zukünftiger Generationen. Zentrale Aspekte sind:

  • Ablehnung materialistischer Gesellschaftsideale
  • Förderung von Genügsamkeit und Nachhaltigkeit
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Flüchtlingsethik

In der Flüchtlingsfrage vertritt Singer eine differenzierte Position:

  • Staaten haben keine moralische oder rechtliche Verpflichtung, Flüchtlinge aufzunehmen
  • Die Aufnahme von Flüchtlingen zeigt Großzügigkeit und Menschlichkeit, ist aber keine selbstverständliche moralische Güte
  • Singer befürwortet die Gleichheit aller Menschen und lehnt Diskriminierung aufgrund von Rasse oder nationaler Zugehörigkeit ab

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