Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung
Die Deckungsbeitragsrechnung ist ein vielseitiges Instrument, das in verschiedenen betriebswirtschaftlichen Entscheidungssituationen eingesetzt werden kann.
Preisuntergrenzen
Die langfristige Preisuntergrenze entspricht dem Preis, bei dem die Produktion auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten langfristig fortgeführt werden kann. Sie deckt alle Kosten ab, erzielt aber keinen Gewinn.
Highlight: Bei schwankendem Beschäftigungsgrad ändern sich die fixen Stückkosten und damit die langfristige Preisuntergrenze.
Die kurzfristige Preisuntergrenze deckt lediglich die variablen Kosten. Ein Preis auf diesem Niveau führt zu einem Betriebsverlust in Höhe der Fixkosten.
Example: Ziele für kurzfristige Preissenkungen können sein: Gewinnung neuer Kunden, Ausschaltung von Konkurrenten oder spezielle Aktionen.
Highlight: Fällt der Preis unter die kurzfristige Preisuntergrenze, muss das Produkt aus dem Sortiment genommen werden.
Entscheidung über Zusatzaufträge
Die Deckungsbeitragsrechnung hilft bei der Entscheidung über die Annahme von Zusatzaufträgen. Mögliche Gründe für die Annahme solcher Aufträge sind:
- Erhöhung des Gewinns
- Gewinnung neuer Kunden
- Schaffung oder Erhaltung von Arbeitsplätzen
Highlight: Voraussetzungen für die Annahme von Zusatzaufträgen sind, dass die Nettoverkaufserlöse mindestens den variablen Kosten entsprechen und freie Kapazitäten vorhanden sind.
Die Entscheidung basiert auf dem Deckungsbeitrag:
- Positiver Deckungsbeitrag: Annahme des Zusatzauftrags
- Deckungsbeitrag gleich Null: Annahme oder Ablehnung möglich
- Negativer Deckungsbeitrag: Ablehnung des Zusatzauftrags
Diese Anwendungen zeigen die Flexibilität und den Nutzen der Deckungsbeitragsrechnung in verschiedenen betriebswirtschaftlichen Szenarien.