Industrielle Produktionskonzepte im Wandel: Vom Fordismus zum Postfordismus
Der Übergang vom Fordismus zum Postfordismus stellt einen grundlegenden Wandel in der industriellen Produktion und Arbeitsorganisation dar. Diese Entwicklung begann etwa um 1970 und hat die Art und Weise, wie Unternehmen produzieren und arbeiten, grundlegend verändert.
Definition: Der Fordismus ist eine etablierte Form der industriellen Warenproduktion, benannt nach Henry Ford, die sich durch Massenproduktion und Fließbandarbeit auszeichnet.
Der Fordismus zeichnete sich durch folgende Merkmale aus:
- Fließbandproduktion und Einzweckmaschinen
- Hohe Fertigungstiefe mit vielen Produktionsschritten innerhalb der Firma
- Große Lagerhaltung und viele direkte Zulieferer
- Einsatz von eng qualifizierten und ungelernten Arbeitern für einfache, vorgegebene Arbeitsabläufe
Highlight: Die fordistische Produktionsweise führte zu einem gesamtwirtschaftlichen Aufschwung, Massenkonsum und relativer sozialer Sicherheit für die Arbeiter.
Der Postfordismus löste ab etwa 1970 den Fordismus ab und brachte folgende Veränderungen mit sich:
- Flexible Mehrzwecktechnologien und -maschinen
- Outsourcing und geringere Fertigungstiefe
- Just-in-time und Just-in-sequence Produktion ohne große Lagerhaltung
- Einsatz von qualifizierteren Arbeitern
Beispiel: Ein Postfordismus Beispiel ist die Automobilindustrie, die von der Massenproduktion einheitlicher Modelle zu einer flexiblen Fertigung individualisierter Fahrzeuge übergegangen ist.
Die Ursachen für den Wandel vom Fordismus zum Postfordismus waren vielfältig:
- Gesättigte Märkte und Ölkrise
- Wunsch der Konsumenten nach individuelleren Produkten
- Notwendigkeit von Innovationen und Flexibilisierung
Vocabulary: Lean Production bezeichnet im Postfordismus eine schlanke, effiziente Produktion mit Teamarbeit, Flexibilisierung und flachen Hierarchien.
Der Postfordismus hat auch räumliche Auswirkungen:
- Globale Vernetzung der Produktion
- Entstehung von Global Playern
- Clusterbildung in bestimmten Regionen
Quote: "Der Übergang zum Postfordismus markiert den Beginn einer Ära der Flexibilität und Individualisierung in der industriellen Produktion."
Diese Veränderungen haben weitreichende Folgen für die Gesellschaft, wie steigende Umweltbelastungen, stressinduzierte Krankheiten und Massenarbeitslosigkeit bei einfachen Tätigkeiten. Der Fordismus Postfordismus Vergleich zeigt deutlich, wie sich die Arbeitswelt und Produktionsweisen in den letzten Jahrzehnten grundlegend gewandelt haben.