Gentrifizierungsprozess und seine Phasen
Der Text beschreibt den Ablauf der Gentrifizierung anhand eines Phasenmodells und erläutert die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur eines Stadtviertels.
Die Gentrifizierung beginnt in Stadtteilen mit überwiegend einkommensschwacher Bevölkerung. In der ersten Phase, der Experimentierphase, ziehen Pioniere wie Künstler oder Studenten in das Viertel, angezogen von günstigen Mieten und kreativen Freiräumen.
Definition: Gentrifizierung ist ein Prozess der städtischen Aufwertung, bei dem ein ehemals von ärmeren Bevölkerungsgruppen bewohntes Viertel durch den Zuzug wohlhabenderer Schichten verändert wird.
In der Expansionsphase I renovieren die ersten Gentrifier günstige Wohnungen und akzeptieren Mieterhöhungen. Dadurch steigen die Immobilienpreise, und Investoren beginnen, das Viertel zu vermarkten.
Vocabulary: Gentrifier sind wohlhabendere Bevölkerungsgruppen, die in aufgewertete Stadtviertel ziehen und den Gentrifizierungsprozess vorantreiben.
Die Expansionsphase II ist gekennzeichnet durch einen deutlichen Bevölkerungswechsel. Viele der ursprünglichen Bewohner ziehen aufgrund steigender Mieten weg. Das Umfeld verändert sich mit der Eröffnung exklusiverer Läden.
Beispiel: Ein Gemüseladen muss schließen und wird durch ein Gourmet-Restaurant ersetzt.
In der Stagnationsphase dominieren die Gentrifier das Viertel. Die Mieten sind hoch, und die Wohnungen sind saniert und teuer.
Highlight: Der Anteil der unteren sozialen Schichten sinkt von anfänglich 50-60% auf nur noch 5% in der Stagnationsphase, während der Anteil der Gentrifier von 0% auf 55-73% steigt.
Das Diagramm zeigt die Veränderung der Bevölkerungsanteile über die vier Phasen hinweg. Es verdeutlicht den kontinuierlichen Rückgang der unteren sozialen Schichten und den starken Anstieg der Gentrifier, besonders in der Expansionsphase I.
Quote: "Bevölkerungswechsel (von statusniedrigen zu statushöheren)"
Diese Entwicklung hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Einerseits werden Viertel aufgewertet und modernisiert, andererseits führt sie zur Verdrängung der angestammten Bevölkerung und zum Verlust der ursprünglichen Stadtteilkultur.