Die Offene Selbstfinanzierung ist eine zentrale Finanzierungsform für Unternehmen, bei der Gewinne nicht ausgeschüttet, sondern im Unternehmen belassen werden.
Die Offene Selbstfinanzierung erfolgt durch die bewusste Thesaurierung von Gewinnen, die in der Bilanz sichtbar sind. Im Gegensatz dazu steht die Stille Selbstfinanzierung, die durch Bildung stiller Reserven entsteht. Bei der offenen Variante werden die erwirtschafteten Überschüsse direkt in die Gewinnrücklagen eingestellt oder als Gewinnvortrag ausgewiesen. Dies stärkt die Eigenkapitalbasis und erhöht die finanzielle Unabhängigkeit des Unternehmens.
Bei der Gewinnverteilung KG spielen verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle. Nach dem HGB steht den Komplementären zunächst eine angemessene Tätigkeitsvergütung zu. Der verbleibende Gewinn wird dann entsprechend der gesellschaftsvertraglichen Regelungen zwischen Komplementären und Kommanditisten aufgeteilt. Häufig erfolgt dies nach dem Verhältnis der Kapitalanteile. Die Finanzierung aus Rückstellungen und Finanzierung aus Abschreibungen sind weitere wichtige Instrumente der Innenfinanzierung. Der Selbstfinanzierungsgrad gibt dabei an, wie viel Prozent der Investitionen aus eigenen Mitteln finanziert werden können.
Zu den wichtigsten Vorteilen der Offenen Selbstfinanzierung gehören die größere Unabhängigkeit von Fremdkapitalgebern, die Stärkung der Eigenkapitalbasis und die flexible Verwendung der Mittel. Als Nachteile der Selbstfinanzierung sind die möglicherweise höheren Kapitalkosten im Vergleich zu Fremdkapital sowie potenzielle Konflikte mit Anteilseignern zu nennen, die eine höhere Ausschüttung präferieren würden. Die Wahl der optimalen Finanzierungsstruktur hängt von verschiedenen unternehmensspezifischen Faktoren ab und sollte sorgfältig abgewogen werden.