Phasen der Reindustrialisierung im Ruhrgebiet
Der Prozess der Reindustrialisierung im Ruhrgebiet zielte darauf ab, den Niedergang im Montansektor durch die Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen in anderen Industriezweigen aufzufangen. Dieser Prozess lässt sich in drei Hauptphasen unterteilen:
- Phase ab 1960:
In dieser ersten Phase konzentrierte man sich auf die Förderung von Industrien, die bereits vor der Blüte der Montanindustrie im Ruhrgebiet ansässig waren und sich unabhängig davon weiterentwickelt hatten. Dazu gehörten:
Beispiel: Textil- und Nahrungsmittelindustrie
Zudem wurde die Weiterentwicklung in den Folgeindustrien der Montanindustrie vorangetrieben:
Beispiel: Chemische Industrie, Anlagen-, Maschinen- und Apparatebau
Ein wichtiger Aspekt dieser Phase war auch die Ansiedlung "ruhrgebietsfremder" Industrien:
Beispiel: Elektronik, Fahrzeugbau (z.B. Opel in Bochum), Kunststoffindustrie
- Phase ab 1970:
Die zweite Phase war gekennzeichnet durch den Wandel der traditionellen Ruhrgebietskonzerne in ihrer Produktionsstruktur. Viele Unternehmen entwickelten sich zu Technologiekonzernen.
Beispiel: Das ursprüngliche Röhren- und Walzwerk Mannesmann wandelte sich zunächst zum Maschinen- und Anlagenbauer und schließlich zum Betreiber des Mobilfunknetzes (heute Vodafone).
Ein weiterer Aspekt dieser Phase war die Entwicklung der deutschen Bergbautechnologie zu einem Exportschlager.
- Phase ab 1980:
Die dritte Phase brachte den Einzug neuer Technologien in die Produktionspalette und eine radikale Wandlung der Industriestruktur.
Highlight: In dieser Phase vollzog sich ein grundlegender Wandel von der Produktion von Großmaschinen hin zur Herstellung von Mikrochips.
Diese Phasen der Reindustrialisierung zeigen deutlich die Strukturwandel Ruhrgebiet Projekte, die darauf abzielten, die Wirtschaft der Region zu diversifizieren und zukunftsfähig zu machen. Sie sind ein wichtiges Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet und verdeutlichen die Komplexität und Langfristigkeit solcher Transformationsprozesse.