Vormärz und Restauration
Das Wartburgfest am 18.10.1817 markierte einen wichtigen Moment in der deutschen Geschichte des Vormärz. Etwa 800 Studenten und Professoren aus ganz "Deutschland" versammelten sich, um einen Nationalstaat zu fordern und das alte System zu erneuern.
Highlight: Das Wartburgfest fand zum 300. Jahrestag des Thesenanschlags und zum 4. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig statt, was seine symbolische Bedeutung unterstreicht.
Die Veranstaltung beinhaltete politische Reden und eine Bücherverbrennung französischer und jüdischer Autoren sowie der Bundesakte. Die Forderung nach einem Ende der Kleinstaaterei wurde laut.
Als Reaktion auf das Wartburgfest und die Ermordung von August von Kotzebue wurden die Karlsbader Beschlüsse im September 1819 erlassen. Diese repressiven Maßnahmen zielten darauf ab, liberale und nationale Bestrebungen zu unterdrücken.
Definition: Die Karlsbader Beschlüsse umfassten vier Hauptgesetze:
- Bundespressegesetz
- Bundesuntersuchungsgesetz
- Bundesuniversitätsgesetz
- Gesetze gegen geheime oder nicht autorisierte Verbindungen
Das Bundespressegesetz führte eine strenge Zensur ein. Kurze Schriften unter 20 Seiten durften nicht ohne Vorwissen und Genehmigung gedruckt werden. Zudem mussten die Namen des Verlegers und Redakteurs auf jeder Publikation stehen.
Das Bundesuntersuchungsgesetz sah vor, dass Verhaftete innerhalb von 14 Tagen der Zentral-Untersuchungs-Kommission in Mainz vorgeführt werden mussten.
Beispiel: Ein Redakteur, der eine ungenehmigte Publikation veröffentlichte, durfte für die nächsten 5 Jahre nichts mehr schreiben.
Das Bundesuniversitätsgesetz installierte an jeder Universität einen Aufseher, der die Einhaltung der Maßnahmen überwachte, auch in Vorlesungen. Lehrende, die sich nicht an die Regeln hielten, wurden aus dem Dienst entfernt.
Diese repressiven Maßnahmen führten zur sogenannten "Demagogenverfolgung" und leiteten die Biedermeier-Zeit ein, in der sich viele Menschen ins Private zurückzogen und öffentliche Politik kaum noch stattfand.
Vocabulary: "Demagogenverfolgung" bezeichnet die systematische Verfolgung und Unterdrückung politischer Oppositioneller, insbesondere Studenten und Professoren, in dieser Zeit.
Das Hambacher Fest vom 27.05. bis 01.06.1832 war eine weitere bedeutende Veranstaltung des Vormärz. Mit 20.000 bis 30.000 Teilnehmern wurde erneut die Forderung nach der Gründung eines Nationalstaates laut.
Als Reaktion auf das Hambacher Fest wurden die "Zehn Artikel" erlassen, die unter anderem die Veröffentlichung fremder Zeitschriften verboten und politische Vereine untersagten.
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