Napoleons Aufstieg und Europäische Konflikte (1804-1812)
Die Zeit zwischen 1804 und 1812 markierte den Höhepunkt der napoleonischen Herrschaft in Europa. Mit seiner Kaiserkrönung 1804 erreichte Napoleon Bonaparte den Zenit seiner innenpolitischen Macht in Frankreich. Eine seiner bedeutendsten wirtschaftspolitischen Maßnahmen war die Kontinentalsperre gegen Großbritannien, die den Handel zwischen dem Inselstaat und den europäischen Verbündeten Frankreichs unterbinden sollte.
Definition: Die Kontinentalsperre war ein von Napoleon verhängtes Handelsembargo gegen Großbritannien, das allen französischen Verbündeten den Handel mit dem britischen Empire untersagte.
In Deutschland suchte Napoleon strategische Partner, wobei Bayern bereits ab 1800 zu seinen wichtigsten Verbündeten zählte. Dies erwies sich besonders in der Dreikaiserschlacht von 1805 als bedeutsam, in der Frankreich gegen die vereinten Kräfte von Österreich, Ungarn und Russland triumphierte. Die nachfolgende Heirat Napoleons mit der österreichischen Erzherzogin Marie Luise diente der Machtsicherung und führte zu einer vorübergehenden militärischen Entspannung mit Österreich.
Das Jahr 1806 brachte tiefgreifende Veränderungen für den deutschen Raum: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation brach zusammen, der Rheinbund wurde gegründet und der Preußisch-Französische Krieg begann. In den entscheidenden Schlachten bei Jena und Auerstedt erlitt Preußen vernichtende Niederlagen, die zum vollständigen militärischen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenbruch führten.
Merke: Der Frieden von Tilsit 1807 zwang Preußen nicht nur zur Zahlung hoher Reparationen, sondern auch zum Anschluss an die Kontinentalsperre, was die preußische Wirtschaft zusätzlich schwächte.