Sklaverei im antiken Griechenland
Die Sklaverei war ein wesentliches Element der Wirtschaft und Gesellschaft im antiken Griechenland. Fast alle Bürger besaßen mindestens einen Sklaven, und griechische Philosophen rechtfertigten dies meist mit der angeblich natürlichen Überlegenheit der Herren. Sklaverei galt als selbstverständliche und unabdingbare Einrichtung.
Woher kamen die Sklaven? Die meisten waren Kriegsgefangene oder wurden auf Sklavenmärkten gehandelt. Auch Kinder von Sklaven wurden automatisch zu Sklaven. Weitere Quellen waren Piraterie, Raubzüge und die Besetzung von Kolonisationsgebieten. Die Herkunft bestimmte oft ihre gesellschaftliche Stellung.
Die Tätigkeiten der Sklaven waren vielfältig. Der Großteil arbeitete in Gewerbebetrieben, als Haushaltshilfen oder als Lehrer und Pädagogen. Manche dienten als Staatsdiener in der Volksversammlung, als Helfer in der Verwaltung oder sogar als Polizisten. Besonders hart war die Arbeit in Bergwerken und Mühlen, während Haushaltssklaven oft bessere Bedingungen hatten.
🔗 Interessant: Es gab keine Kleiderordnung für Sklaven, und manche gebildete Sklaven konnten sogar hohe Ämter erreichen. Das unterschied sie stark von späteren Formen der Zwangsarbeit, bei denen klare äußerliche Unterscheidungen gemacht wurden!
Die Lebensumstände der Sklaven hingen stark vom Charakter ihres Herrn ab. Die meisten wohnten bei ihrem Besitzer, während Staatssklaven ein Gehalt bekamen und frei in der Stadt leben durften. Alle Sklaven hatten Asylrecht an Altären, aber keinerlei Bürgerrechte oder politisches Mitspracherecht. Zwischen den Sklaven herrschte oft Konkurrenz, was ihren Zusammenhalt schwächte.
Im Gegensatz zur späteren Sklaverei im 16. Jahrhundert (Dreieckshandel) war die Sklaverei im antiken Griechenland nicht primär rassistisch motiviert, obwohl es Vorurteile gegenüber schwarzafrikanischen Sklaven gab. Auch waren Aufstände selten, und oft war äußerlich nicht erkennbar, wer Sklave war und wer nicht.