Imperialistische Ideologien und die Kongo-Konferenz
Die imperialistischen Bestrebungen wurden von verschiedenen Ideologien und Rechtfertigungen getragen:
Jules Ferry (1884) beschrieb Frankreich als eine der überlegenen Rassen mit dem Recht und der Pflicht, "unterlegene" Völker zu zivilisieren.
Carl Peters (1884) sah in der kolonialen Expansion eine Notwendigkeit für die Verbreitung des Deutschtums und die Sicherung von Absatzmärkten.
Max Weber (1895) betrachtete die deutsche Einigung als Ausgangspunkt einer Weltmachtpolitik und forderte eine Vergrößerung des deutschen Einflussgebiets.
Quote: Wilhelm Liebknecht (1885) kritisierte: "Deutschland ist noch lange nicht überbevölkert. Die 'Überbevölkerung' liegt an mangelnden sozialen und wirtschaftlichen Einrichtungen."
Die Kongo-Konferenz in Berlin war ein entscheidendes Ereignis im Wettlauf um Afrika:
- Belgien erhielt die Vorherrschaft über den Kongo
- Es wurde die Regel der "effektiven Okkupation" eingeführt
- Die Konferenz löste einen verstärkten Wettlauf um afrikanische Territorien aus
Highlight: Bismarcks Kolonialpolitik war eher defensiv und zurückhaltend, im Gegensatz zu den aggressiveren Bestrebungen anderer europäischer Mächte.
Die Berliner Konferenz 1884 hatte weitreichende Folgen für die Aufteilung Afrikas und prägte die deutsche Kolonialgeschichte maßgeblich. Die Auswirkungen des deutschen Kolonialismus in Afrika sind bis heute spürbar, wie die Debatte um den Völkermord in den deutschen Kolonien Afrikas zeigt.