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Konflikte, Krisen und Kriege: Unterschiede, Definitionen und Beispiele

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Konflikte, Krisen und Kriege: Unterschiede, Definitionen und Beispiele
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Die Entwicklung von Krieg und Konflikt im 21. Jahrhundert und die Rolle der Bundeswehr bei Auslandseinsätzen. Moderne Kriegsführung hat sich von konventionellen Staatenkriegen zu transnationalen und asymmetrischen Konflikten gewandelt.

• Die Definition von Krieg als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln hat sich grundlegend verändert
Neue Kriege zeichnen sich durch nicht-staatliche Akteure und komplexere Konfliktstrukturen aus
• Die Bundeswehr entwickelte sich von einer Verteidigungsarmee zu einem internationalen Akteur
Fragile Staaten wie Somalia zeigen die Herausforderungen moderner Konflikte
• Das zivilisatorische Hexagon bietet einen Analyserahmen für Friedlichkeit zwischen Staaten

22.3.2021

2411

POLITIK 3. Semester
Krieg: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Also wird
der Krieg nicht bloß als ein pol

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Entwicklung und Merkmale moderner Kriege

Die Natur des Krieges hat sich im 21. Jahrhundert grundlegend verändert. Zwischenstaatliche Kriege sind unwahrscheinlicher geworden, da sie zu kostspielig sind. Stattdessen verlagern große Staaten ihre Interessenkonflikte in andere Länder.

Highlight: Moderne Kriege ähneln eher Bürgerkriegen, da die Zivilbevölkerung stärker involviert wird. Sie werden als transnationale Kriege bezeichnet, bei denen größere Staaten oft eine dominierende Rolle spielen.

Die Ziele und die Wahrnehmung von Kriegen haben sich ebenfalls gewandelt:

  • Kriegsziele haben sich verändert
  • Kriege sind in der öffentlichen Meinung unsympathischer geworden
  • Es gibt einen Wandel vom Primat der institutionalisierten Politik zum Primat der ethnonationalen Gruppeninteressen

Definition: Neue Kriege zeichnen sich durch Veränderungen in den Bedingungen (z.B. nationalstaatlicher Legitimationsverlust), Akteuren (Entstaatlichung), Zielen (innergesellschaftlicher Machtgewinn) und Mitteln (Entgrenzung, Entrechtlichung, Entpolitisierung) aus.

Das Fazit ist eine Chaotisierung der Kriegsführung. Bemerkenswert ist, dass die Fähigkeit, "neue" Kriege zu führen, nicht mehr von der technischen Entwicklung militärischer Großgeräte oder stabiler Staatlichkeit abhängt, sondern primär von finanziellen Ressourcen.

POLITIK 3. Semester
Krieg: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Also wird
der Krieg nicht bloß als ein pol

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Vergleich zwischen konventionellen und neuen Kriegen

Dieser Abschnitt stellt konventionelle Staatenkriege und "neue" Kriege in verschiedenen Aspekten gegenüber.

Akteure:

  • Konventionelle Kriege: Zwei oder mehr Staaten
  • Neue Kriege: Jeder mit ausreichenden finanziellen Mitteln, Warlords, Milizen, Privatinvestoren

Eingesetzte Waffen:

  • Konventionelle Kriege: Militärische Großgeräte, Luftwaffe, Marine, Soldatentruppen
  • Neue Kriege: Handfeuerwaffen, Pick-ups, Cyber-Attacken

Trennung von Krieg und Frieden:

  • Konventionelle Kriege: Klare Ankündigung und Friedensbeschluss
  • Neue Kriege: Unklarer Beginn und Ende, langer Friedensprozess

Beispiel: In asymmetrischen Kriegen wie in Somalia ist der Übergang zwischen Krieg und Frieden oft fließend, was die Konfliktlösung erschwert.

Finanzierung:

  • Konventionelle Kriege: Durch beteiligte Staaten, begrenzte Ressourcen
  • Neue Kriege: Offene Kriegsökonomie, Einbindung der Zivilbevölkerung

Form der Kriegsführung:

  • Konventionelle Kriege: Räumlich, zeitlich und rechtlich begrenzt, nur Soldaten kämpfen
  • Neue Kriege: Grenzlose Gewalt, Einbindung von Zivilisten, hybride Kriegsführung

Highlight: Ein charakteristisches Merkmal neuer Kriege ist die "Tropheisierung" - der stolze Umgang mit Erfolgen aus Massakern, die als Trophäen betrachtet werden.

Diese Gegenüberstellung verdeutlicht die fundamentalen Unterschiede zwischen traditionellen und modernen Kriegsformen und unterstreicht die Komplexität aktueller Konflikte.

POLITIK 3. Semester
Krieg: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Also wird
der Krieg nicht bloß als ein pol

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Somalia: Ein Beispiel für einen gescheiterten Staat

Somalia dient als Paradebeispiel für einen gescheiterten Staat und die Auswirkungen asymmetrischer Kriegsführung. Die Situation ist gekennzeichnet durch:

  1. Fehlende Regierung und Gesetzlosigkeit
  2. Überfischung und illegale Müllentsorgung in somalischen Gewässern
  3. Mangelnde Sicherheit und weitverbreitetes Chaos
  4. Extreme Armut in politischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht
  5. Feindselige Einschränkungen und Machtteilungsbestrebungen

Highlight: Als Reaktion auf diese Missstände entwickelte sich die Piraterie als vermeintliche Lösung für viele Somalier.

Der Konflikt in Somalia zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Komplette Zerstörung der Infrastruktur
  • Asymmetrischer Krieg zwischen verschiedenen Clans
  • Nächtliche Gefechte und Explosionen
  • Mangelnder Schutz für Zivilisten (Nonkombatanten)
  • Kontrolle der Regierung beschränkt sich auf wenige Gebäude (Präsidentenpalast, Flughafen, Hafen)

Beispiel: Die Terrormiliz Al-Shabaab gilt als Hauptfeind Somalias und setzt auf Taktiken wie Selbstmordattentate, nächtliche Straßenkämpfe und den Einsatz leichter Waffen.

Diese Situation verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen Auslandseinsätze der Bundeswehr in solch komplexen Konfliktsituationen konfrontiert sind. Die Stabilisierung eines gescheiterten Staates wie Somalia erfordert langfristige und multidimensionale Ansätze.

POLITIK 3. Semester
Krieg: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Also wird
der Krieg nicht bloß als ein pol

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Das zivilisatorische Hexagon: Ein Analyserahmen für Frieden

Das zivilisatorische Hexagon bietet einen Rahmen zur Analyse von Friedlichkeit in und zwischen Staaten. Es umfasst sechs Kernelemente:

  1. Entprivatisierung von Gewalt:

    • Etablierung eines legitimen staatlichen Gewaltmonopols
    • "Entwaffnung der Bürger" als Grundvoraussetzung
  2. Kontrolle des Gewaltmonopols und Herausbildung von Rechtsstaatlichkeit

Definition: Rechtsstaatlichkeit bedeutet, dass staatliches Handeln an Gesetze gebunden ist und die Grundrechte der Bürger geschützt werden.

  1. Interdependenzen und Affektkontrolle:

    • Förderung von gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Staaten und Individuen
    • Entwicklung von Selbstkontrolle und Empathie
  2. Demokratische Partizipation:

    • Einbeziehung der Bürger in politische Entscheidungsprozesse
    • Förderung von Pluralismus und friedlichem Interessenausgleich
  3. Soziale Gerechtigkeit:

    • Faire Verteilung von Ressourcen und Chancen
    • Abbau von extremen Ungleichheiten als Konfliktursache
  4. Konstruktive Konfliktkultur:

    • Entwicklung friedlicher Methoden zur Konfliktlösung
    • Förderung von Dialog und Kompromissbereitschaft

Highlight: Das zivilisatorische Hexagon zeigt, dass Frieden mehr als nur die Abwesenheit von Krieg ist. Es erfordert die Entwicklung stabiler gesellschaftlicher und politischer Strukturen.

Dieses Modell kann als Orientierung für Friedensmissionen und Auslandseinsätze der Bundeswehr dienen, um langfristig stabile und friedliche Verhältnisse in Konfliktregionen zu schaffen.

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Das zivilisatorische Hexagon

Ein theoretisches Modell zur Analyse von Friedlichkeit in und zwischen Staaten.

Definition: Die Entprivatisierung von Gewalt bedeutet die Etablierung eines legitimen staatlichen Gewaltmonopols.

Highlight: Rechtsstaatlichkeit und demokratische Kontrolle sind zentrale Elemente des Hexagons.

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Fragile Staaten und Deutschlands außenpolitische Rolle

Die Charakteristika fragiler Staaten und Deutschlands Position in der internationalen Politik.

Definition: Fragile Staaten zeichnen sich durch den Verlust des Gewaltmonopols und die Erosion der Rechtsstaatlichkeit aus.

Highlight: Deutschland soll als Juniorpartner mit den USA kooperieren.

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Die Bundeswehr und ihre Aufträge

Die Entwicklung der Bundeswehr und ihre aktuellen Aufgaben.

Highlight: Die Auslandseinsätze Bundeswehr seit 1990 haben sich stark gewandelt.

Quote: "Die Bundeswehr schützt Deutschland und seine Bürger."

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Entwicklung der Bundeswehr seit 1990

Die Transformation der Bundeswehr von einer Verteidigungs- zur Berufsarmee.

Highlight: Die NATO Einsätze aktuell zeigen die zunehmende internationale Rolle der Bundeswehr.

Example: 1999 erfolgte der erste Bündniseinsatz im Ausland mit der NATO.

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Krieg, Konflikt und Krise: Grundlegende Konzepte

In diesem Abschnitt werden die grundlegenden Konzepte von Krieg, Konflikt und Krise erläutert und voneinander abgegrenzt.

Definition: Krieg wird als "Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" und als politisches Instrument zur Anwendung psychischer Gewalt von Verbänden definiert.

Ein Konflikt entsteht durch unterschiedliche Interessen von nationaler Bedeutung und kann latent (unterschwellig) oder manifest (Vorstufe einer gewaltsamen Handlung) sein.

Beispiel: Manifeste Konflikte können sich durch verbalen Druck, öffentliche Gewaltsandrohung oder ökonomische Sanktionen äußern.

Eine Krise bezeichnet einen Spannungszustand zwischen mehreren Konfliktparteien, bei dem mindestens eine Partei vereinzelte Gewaltsandrohungen ausspricht. Bei einer "ernsten Krise" kommt es zum wiederholten Einsatz von Gewalt.

Es wird zwischen symmetrischen Kriegen (zwischen zwei Staaten) und asymmetrischen Kriegen (zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Parteien) unterschieden. Innerstaatliche asymmetrische Kriege werden auch als Bürgerkriege bezeichnet.

Highlight: Neue Kriege, auch als "Chamäleon-Kriege" bezeichnet, zeichnen sich durch Entstaatlichung der Gewalt, fehlendes Kriegsrecht und den Einsatz von bewaffneten Banden und Gruppen aus.

Charakteristisch für neue Kriege sind asymmetrische bzw. hybride Kriegsführung, die Einbeziehung der Zivilbevölkerung und die Nutzung des Internets als Kriegsschauplatz.

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Die Entwicklung von Krieg und Konflikt im 21. Jahrhundert und die Rolle der Bundeswehr bei Auslandseinsätzen. Moderne Kriegsführung hat sich von konventionellen Staatenkriegen zu transnationalen und asymmetrischen Konflikten gewandelt.

• Die Definition von Krieg als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln hat sich grundlegend verändert
Neue Kriege zeichnen sich durch nicht-staatliche Akteure und komplexere Konfliktstrukturen aus
• Die Bundeswehr entwickelte sich von einer Verteidigungsarmee zu einem internationalen Akteur
Fragile Staaten wie Somalia zeigen die Herausforderungen moderner Konflikte
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Gesch./Soz./pol. Bildung

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Krieg: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Also wird
der Krieg nicht bloß als ein pol

Entwicklung und Merkmale moderner Kriege

Die Natur des Krieges hat sich im 21. Jahrhundert grundlegend verändert. Zwischenstaatliche Kriege sind unwahrscheinlicher geworden, da sie zu kostspielig sind. Stattdessen verlagern große Staaten ihre Interessenkonflikte in andere Länder.

Highlight: Moderne Kriege ähneln eher Bürgerkriegen, da die Zivilbevölkerung stärker involviert wird. Sie werden als transnationale Kriege bezeichnet, bei denen größere Staaten oft eine dominierende Rolle spielen.

Die Ziele und die Wahrnehmung von Kriegen haben sich ebenfalls gewandelt:

  • Kriegsziele haben sich verändert
  • Kriege sind in der öffentlichen Meinung unsympathischer geworden
  • Es gibt einen Wandel vom Primat der institutionalisierten Politik zum Primat der ethnonationalen Gruppeninteressen

Definition: Neue Kriege zeichnen sich durch Veränderungen in den Bedingungen (z.B. nationalstaatlicher Legitimationsverlust), Akteuren (Entstaatlichung), Zielen (innergesellschaftlicher Machtgewinn) und Mitteln (Entgrenzung, Entrechtlichung, Entpolitisierung) aus.

Das Fazit ist eine Chaotisierung der Kriegsführung. Bemerkenswert ist, dass die Fähigkeit, "neue" Kriege zu führen, nicht mehr von der technischen Entwicklung militärischer Großgeräte oder stabiler Staatlichkeit abhängt, sondern primär von finanziellen Ressourcen.

POLITIK 3. Semester
Krieg: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Also wird
der Krieg nicht bloß als ein pol

Vergleich zwischen konventionellen und neuen Kriegen

Dieser Abschnitt stellt konventionelle Staatenkriege und "neue" Kriege in verschiedenen Aspekten gegenüber.

Akteure:

  • Konventionelle Kriege: Zwei oder mehr Staaten
  • Neue Kriege: Jeder mit ausreichenden finanziellen Mitteln, Warlords, Milizen, Privatinvestoren

Eingesetzte Waffen:

  • Konventionelle Kriege: Militärische Großgeräte, Luftwaffe, Marine, Soldatentruppen
  • Neue Kriege: Handfeuerwaffen, Pick-ups, Cyber-Attacken

Trennung von Krieg und Frieden:

  • Konventionelle Kriege: Klare Ankündigung und Friedensbeschluss
  • Neue Kriege: Unklarer Beginn und Ende, langer Friedensprozess

Beispiel: In asymmetrischen Kriegen wie in Somalia ist der Übergang zwischen Krieg und Frieden oft fließend, was die Konfliktlösung erschwert.

Finanzierung:

  • Konventionelle Kriege: Durch beteiligte Staaten, begrenzte Ressourcen
  • Neue Kriege: Offene Kriegsökonomie, Einbindung der Zivilbevölkerung

Form der Kriegsführung:

  • Konventionelle Kriege: Räumlich, zeitlich und rechtlich begrenzt, nur Soldaten kämpfen
  • Neue Kriege: Grenzlose Gewalt, Einbindung von Zivilisten, hybride Kriegsführung

Highlight: Ein charakteristisches Merkmal neuer Kriege ist die "Tropheisierung" - der stolze Umgang mit Erfolgen aus Massakern, die als Trophäen betrachtet werden.

Diese Gegenüberstellung verdeutlicht die fundamentalen Unterschiede zwischen traditionellen und modernen Kriegsformen und unterstreicht die Komplexität aktueller Konflikte.

POLITIK 3. Semester
Krieg: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Also wird
der Krieg nicht bloß als ein pol

Somalia: Ein Beispiel für einen gescheiterten Staat

Somalia dient als Paradebeispiel für einen gescheiterten Staat und die Auswirkungen asymmetrischer Kriegsführung. Die Situation ist gekennzeichnet durch:

  1. Fehlende Regierung und Gesetzlosigkeit
  2. Überfischung und illegale Müllentsorgung in somalischen Gewässern
  3. Mangelnde Sicherheit und weitverbreitetes Chaos
  4. Extreme Armut in politischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht
  5. Feindselige Einschränkungen und Machtteilungsbestrebungen

Highlight: Als Reaktion auf diese Missstände entwickelte sich die Piraterie als vermeintliche Lösung für viele Somalier.

Der Konflikt in Somalia zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Komplette Zerstörung der Infrastruktur
  • Asymmetrischer Krieg zwischen verschiedenen Clans
  • Nächtliche Gefechte und Explosionen
  • Mangelnder Schutz für Zivilisten (Nonkombatanten)
  • Kontrolle der Regierung beschränkt sich auf wenige Gebäude (Präsidentenpalast, Flughafen, Hafen)

Beispiel: Die Terrormiliz Al-Shabaab gilt als Hauptfeind Somalias und setzt auf Taktiken wie Selbstmordattentate, nächtliche Straßenkämpfe und den Einsatz leichter Waffen.

Diese Situation verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen Auslandseinsätze der Bundeswehr in solch komplexen Konfliktsituationen konfrontiert sind. Die Stabilisierung eines gescheiterten Staates wie Somalia erfordert langfristige und multidimensionale Ansätze.

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Das zivilisatorische Hexagon: Ein Analyserahmen für Frieden

Das zivilisatorische Hexagon bietet einen Rahmen zur Analyse von Friedlichkeit in und zwischen Staaten. Es umfasst sechs Kernelemente:

  1. Entprivatisierung von Gewalt:

    • Etablierung eines legitimen staatlichen Gewaltmonopols
    • "Entwaffnung der Bürger" als Grundvoraussetzung
  2. Kontrolle des Gewaltmonopols und Herausbildung von Rechtsstaatlichkeit

Definition: Rechtsstaatlichkeit bedeutet, dass staatliches Handeln an Gesetze gebunden ist und die Grundrechte der Bürger geschützt werden.

  1. Interdependenzen und Affektkontrolle:

    • Förderung von gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Staaten und Individuen
    • Entwicklung von Selbstkontrolle und Empathie
  2. Demokratische Partizipation:

    • Einbeziehung der Bürger in politische Entscheidungsprozesse
    • Förderung von Pluralismus und friedlichem Interessenausgleich
  3. Soziale Gerechtigkeit:

    • Faire Verteilung von Ressourcen und Chancen
    • Abbau von extremen Ungleichheiten als Konfliktursache
  4. Konstruktive Konfliktkultur:

    • Entwicklung friedlicher Methoden zur Konfliktlösung
    • Förderung von Dialog und Kompromissbereitschaft

Highlight: Das zivilisatorische Hexagon zeigt, dass Frieden mehr als nur die Abwesenheit von Krieg ist. Es erfordert die Entwicklung stabiler gesellschaftlicher und politischer Strukturen.

Dieses Modell kann als Orientierung für Friedensmissionen und Auslandseinsätze der Bundeswehr dienen, um langfristig stabile und friedliche Verhältnisse in Konfliktregionen zu schaffen.

POLITIK 3. Semester
Krieg: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Also wird
der Krieg nicht bloß als ein pol

Das zivilisatorische Hexagon

Ein theoretisches Modell zur Analyse von Friedlichkeit in und zwischen Staaten.

Definition: Die Entprivatisierung von Gewalt bedeutet die Etablierung eines legitimen staatlichen Gewaltmonopols.

Highlight: Rechtsstaatlichkeit und demokratische Kontrolle sind zentrale Elemente des Hexagons.

POLITIK 3. Semester
Krieg: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Also wird
der Krieg nicht bloß als ein pol

Fragile Staaten und Deutschlands außenpolitische Rolle

Die Charakteristika fragiler Staaten und Deutschlands Position in der internationalen Politik.

Definition: Fragile Staaten zeichnen sich durch den Verlust des Gewaltmonopols und die Erosion der Rechtsstaatlichkeit aus.

Highlight: Deutschland soll als Juniorpartner mit den USA kooperieren.

POLITIK 3. Semester
Krieg: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Also wird
der Krieg nicht bloß als ein pol

Die Bundeswehr und ihre Aufträge

Die Entwicklung der Bundeswehr und ihre aktuellen Aufgaben.

Highlight: Die Auslandseinsätze Bundeswehr seit 1990 haben sich stark gewandelt.

Quote: "Die Bundeswehr schützt Deutschland und seine Bürger."

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Krieg: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Also wird
der Krieg nicht bloß als ein pol

Entwicklung der Bundeswehr seit 1990

Die Transformation der Bundeswehr von einer Verteidigungs- zur Berufsarmee.

Highlight: Die NATO Einsätze aktuell zeigen die zunehmende internationale Rolle der Bundeswehr.

Example: 1999 erfolgte der erste Bündniseinsatz im Ausland mit der NATO.

POLITIK 3. Semester
Krieg: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Also wird
der Krieg nicht bloß als ein pol

Krieg, Konflikt und Krise: Grundlegende Konzepte

In diesem Abschnitt werden die grundlegenden Konzepte von Krieg, Konflikt und Krise erläutert und voneinander abgegrenzt.

Definition: Krieg wird als "Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" und als politisches Instrument zur Anwendung psychischer Gewalt von Verbänden definiert.

Ein Konflikt entsteht durch unterschiedliche Interessen von nationaler Bedeutung und kann latent (unterschwellig) oder manifest (Vorstufe einer gewaltsamen Handlung) sein.

Beispiel: Manifeste Konflikte können sich durch verbalen Druck, öffentliche Gewaltsandrohung oder ökonomische Sanktionen äußern.

Eine Krise bezeichnet einen Spannungszustand zwischen mehreren Konfliktparteien, bei dem mindestens eine Partei vereinzelte Gewaltsandrohungen ausspricht. Bei einer "ernsten Krise" kommt es zum wiederholten Einsatz von Gewalt.

Es wird zwischen symmetrischen Kriegen (zwischen zwei Staaten) und asymmetrischen Kriegen (zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Parteien) unterschieden. Innerstaatliche asymmetrische Kriege werden auch als Bürgerkriege bezeichnet.

Highlight: Neue Kriege, auch als "Chamäleon-Kriege" bezeichnet, zeichnen sich durch Entstaatlichung der Gewalt, fehlendes Kriegsrecht und den Einsatz von bewaffneten Banden und Gruppen aus.

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