Krieg, Konflikt und Krise: Grundlegende Konzepte
In diesem Abschnitt werden die grundlegenden Konzepte von Krieg, Konflikt und Krise erläutert und voneinander abgegrenzt.
Definition: Krieg wird als "Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" und als politisches Instrument zur Anwendung psychischer Gewalt von Verbänden definiert.
Ein Konflikt entsteht durch unterschiedliche Interessen von nationaler Bedeutung und kann latent (unterschwellig) oder manifest (Vorstufe einer gewaltsamen Handlung) sein.
Beispiel: Manifeste Konflikte können sich durch verbalen Druck, öffentliche Gewaltsandrohung oder ökonomische Sanktionen äußern.
Eine Krise bezeichnet einen Spannungszustand zwischen mehreren Konfliktparteien, bei dem mindestens eine Partei vereinzelte Gewaltsandrohungen ausspricht. Bei einer "ernsten Krise" kommt es zum wiederholten Einsatz von Gewalt.
Es wird zwischen symmetrischen Kriegen (zwischen zwei Staaten) und asymmetrischen Kriegen (zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Parteien) unterschieden. Innerstaatliche asymmetrische Kriege werden auch als Bürgerkriege bezeichnet.
Highlight: Neue Kriege, auch als "Chamäleon-Kriege" bezeichnet, zeichnen sich durch Entstaatlichung der Gewalt, fehlendes Kriegsrecht und den Einsatz von bewaffneten Banden und Gruppen aus.
Charakteristisch für neue Kriege sind asymmetrische bzw. hybride Kriegsführung, die Einbeziehung der Zivilbevölkerung und die Nutzung des Internets als Kriegsschauplatz.