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Präsidialkabinette Weimarer Republik einfach erklärt - Brüning, Papen, Schleicher

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Präsidialkabinette Weimarer Republik einfach erklärt - Brüning, Papen, Schleicher
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Die Präsidialkabinette der Weimarer Republik einfach erklärt: Eine Übersicht der Regierungsform von 1930 bis 1933, die auf der Kombination von Artikel 25 und 48 der Weimarer Verfassung beruhte.

  • Funktionsweise der Präsidialkabinette basierte auf dem Zusammenspiel von Reichsregierung, Reichstag und Reichspräsident
  • Drei bedeutende Präsidialkabinette: Brüning, von Papen und von Schleicher
  • Nutzung von Notverordnungen und Reichstagsauflösung zur Umgehung parlamentarischer Kontrolle
  • Führte zur Schwächung der Demokratie und ebnete den Weg für die nationalsozialistische Machtübernahme

7.6.2021

7566

Funktionsweise der Präsidialkabinette in der Weimarer Republik

Die Präsidialkabinette der Weimarer Republik basierten auf einem komplexen Zusammenspiel zwischen Reichsregierung, Reichstag und Reichspräsident. Der Prozess begann typischerweise damit, dass die Reichsregierung eine umstrittene Gesetzesvorlage einbrachte. Wenn der Reichstag diese ablehnte, konnte der Reichspräsident auf Wunsch der Regierung die Vorlage als Notverordnung nach Artikel 48 erlassen.

Definition: Artikel 48 der Weimarer Verfassung verlieh dem Reichspräsidenten die Macht, ohne das Parlament durch Notverordnungen zu regieren. Dabei konnten sogar verfassungsmäßig garantierte Grundrechte außer Kraft gesetzt werden.

Falls der Reichstag die Aufhebung der Notverordnung verlangte, konnte der Reichspräsident gemäß Artikel 25 den Reichstag auflösen und die Notverordnung wieder in Kraft setzen. Dies führte dazu, dass die Reichsregierung bis zu 60 Tage lang, bis zur Neuwahl, unkontrolliert durch den Reichstag mit Notverordnungen regieren konnte.

Highlight: Die Funktionsweise der Präsidialkabinette beruhte auf der verfassungswidrigen Kombination der Artikel 25 und 48, wodurch die Entscheidungskraft des Parlaments ausgehebelt wurde.

Diese Praxis hatte weitreichende Konsequenzen für die demokratische Struktur der Weimarer Republik:

  1. Der Reichstag wurde aufgelöst, sobald er gegen die Interessen der Reichsregierung oder des Reichspräsidenten agierte.
  2. Es gab keinen öffentlichen Protest gegen dieses Vorgehen, was die Akzeptanz dieser antidemokratischen Praxis verdeutlicht.

Vocabulary: Notverordnungen waren Gesetze, die der Reichspräsident ohne Zustimmung des Parlaments erlassen konnte, basierend auf Artikel 48 der Weimarer Verfassung.

Die Präsidialkabinette markierten somit einen kritischen Wendepunkt in der Geschichte der Weimarer Republik, der letztendlich den Weg für die Machtübernahme der Nationalsozialisten ebnete.

●
Präsidialkabinette
1.: Reichsregierung
bringt umstrittene
Gesetzesvorlage ein
6.: Die Reichsregierung
regiert bis zur Neuwahl
60 Tage lang

Die Präsidialkabinette von 1930 bis 1933

In der Endphase der Weimarer Republik gab es drei bedeutende Präsidialkabinette, die jeweils unterschiedliche Ansätze zur Bewältigung der politischen und wirtschaftlichen Krise verfolgten:

Präsidialkabinett unter Heinrich Brüning (30.01.1930-30.05.1932)

Heinrich Brüning, auch als "Hungerkanzler" bekannt, verfolgte eine strikte Sparpolitik mit dem Ziel, die Reparationszahlungen zu beenden. Seine Maßnahmen umfassten:

  1. Konsequente Steuererhöhungen
  2. Drastische Lohnkürzungen

Example: Die "Ostsiedlungsverordnung" unter Brüning bedrohte viele Adlige mit dem Verlust ihres Besitzes, was zu Forderungen nach seinem Rücktritt führte.

Die Folgen dieser Politik waren verheerend:

  • Starker Anstieg der Arbeitslosigkeit
  • Zusammenbruch zahlreicher Unternehmen

Präsidialkabinett unter Franz von Papen (01.06.1932 - 01.12.1932)

Von Papen verfolgte einen anderen Ansatz. Er versuchte, die NSDAP zu "zähmen", indem er sie in die politische Verantwortung einbezog. Sein Kabinett war jedoch nur von kurzer Dauer:

Highlight: Von Papen wurde abgesetzt, nachdem sich Kurt von Schleicher und Reichspräsident Hindenburg gegen ihn verbündeten.

Präsidialkabinett unter Kurt von Schleicher (02.12.1932 - 29.01.1933)

Von Schleicher, der letzte Kanzler vor Hitler, verfolgte eine riskante Strategie:

  1. Er versuchte, die NSDAP zu spalten und einen Teil davon auf seine Seite zu ziehen.
  2. Seine Amtszeit war geprägt von verfassungswidrigen Forderungen an Hindenburg.

Quote: "Von Schleicher verlangt von Hindenburg viel verfassungswidriges."

Letztendlich scheiterte von Schleicher an seinem Vorhaben, die NSDAP zu spalten, was zu seinem Rücktritt führte.

Die Präsidialkabinette von 1930 bis 1933 zeigen deutlich die zunehmende Instabilität und den Verfall der demokratischen Strukturen in der Weimarer Republik. Jedes Kabinett versuchte auf seine Weise, die Krise zu bewältigen, doch letztendlich ebneten sie den Weg für die Machtübernahme der Nationalsozialisten.

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  • Funktionsweise der Präsidialkabinette basierte auf dem Zusammenspiel von Reichsregierung, Reichstag und Reichspräsident
  • Drei bedeutende Präsidialkabinette: Brüning, von Papen und von Schleicher
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Die Präsidialkabinette der Weimarer Republik basierten auf einem komplexen Zusammenspiel zwischen Reichsregierung, Reichstag und Reichspräsident. Der Prozess begann typischerweise damit, dass die Reichsregierung eine umstrittene Gesetzesvorlage einbrachte. Wenn der Reichstag diese ablehnte, konnte der Reichspräsident auf Wunsch der Regierung die Vorlage als Notverordnung nach Artikel 48 erlassen.

Definition: Artikel 48 der Weimarer Verfassung verlieh dem Reichspräsidenten die Macht, ohne das Parlament durch Notverordnungen zu regieren. Dabei konnten sogar verfassungsmäßig garantierte Grundrechte außer Kraft gesetzt werden.

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  1. Der Reichstag wurde aufgelöst, sobald er gegen die Interessen der Reichsregierung oder des Reichspräsidenten agierte.
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