Fächer

Fächer

Mehr

Vom Kaiserreich zur Weimarer Republik: Einfach erklärt!

Öffnen

Vom Kaiserreich zur Weimarer Republik: Einfach erklärt!
user profile picture

vali

@vali016

·

26 Follower

Follow

Fachexperte

Die Weimarer Republik markierte den historischen Übergang vom Deutschen Kaiserreich zur ersten deutschen Demokratie. Die Entwicklung wurde maßgeblich durch die Novemberrevolution 1918 geprägt, die durch militärische Niederlage, soziale Unruhen und politische Reformen gekennzeichnet war.

Hauptpunkte:

  • Die Oktoberreform führte zur Parlamentarisierung des Reiches
  • Die Novemberrevolution resultierte in der Abdankung Kaiser Wilhelms II.
  • Die Weimarer Verfassung etablierte eine parlamentarische Demokratie
  • Konflikte zwischen verschiedenen politischen Strömungen und wirtschaftliche Krisen führten zum Scheitern der Republik

23.1.2021

2838

29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Öffnen

Parlamentarische Demokratie vs. Rätesystem

Nach der Abdankung des Kaisers und Ausrufung der Republik entbrannte in Deutschland eine intensive Debatte über die zukünftige Staatsform. Zwei Hauptströmungen kristallisierten sich heraus: die Befürworter einer parlamentarischen Demokratie und die Anhänger eines sozialistischen Rätesystems.

Die Mehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands (MSPD) unter Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann setzte sich für eine parlamentarische Demokratie ein. Ihr Ziel war eine demokratische Umgestaltung des Staates mit folgenden Kernpunkten:

  1. Rasche Wahlen
  2. Gewaltenteilung
  3. Schutz des Privateigentums
  4. Koalition mit bürgerlichen Parteien

Highlight: Die MSPD strebte eine parlamentarische Demokratie an, in der die Souveränität beim gesamten Staatsvolk liegt.

Auf der anderen Seite standen der Spartakusbund (später KPD) und der linke Flügel der USPD, angeführt von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Sie forderten ein sozialistisches Rätesystem mit folgenden Merkmalen:

  1. Diktatur des Proletariats
  2. Sozialistische Demokratie
  3. Rätesystem ("Alle Macht den Räten")
  4. Neuverteilung des Eigentums

Definition: Das Rätesystem basiert auf der Idee, dass die politische Macht direkt von Arbeiter- und Soldatenräten ausgeübt wird, die in Betrieben und Kasernen gewählt werden.

Die Unterschiede zwischen den beiden Modellen zeigten sich besonders deutlich im Wahlverfahren und in der Struktur der politischen Entscheidungsfindung.

Example: In der parlamentarischen Demokratie wählen alle erwachsenen Bürger in geheimer, direkter und allgemeiner Wahl ihre Vertreter, während im Rätesystem nur Arbeiter und Soldaten in öffentlichen und direkten Wahlen abstimmen dürfen.

Diese Gegenüberstellung verdeutlicht die fundamentalen Unterschiede zwischen den beiden Konzepten und erklärt die Intensität der politischen Auseinandersetzungen in der Frühphase der Weimarer Republik.

29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Öffnen

Die Entscheidung für die parlamentarische Demokratie

In den Wochen nach der doppelten Ausrufung der Republik am 9. November 1918 wurde intensiv um die zukünftige Staatsform Deutschlands gerungen. Letztendlich setzte sich die Idee der parlamentarischen Demokratie durch, was zur Gründung der Weimarer Republik führte.

Folgende Ereignisse waren für diese Entwicklung entscheidend:

  1. Bildung des "Rates der Volksbeauftragten": Diese provisorische Regierung, bestehend aus SPD und USPD, übernahm zunächst die Regierungsgeschäfte.

  2. Ebert-Groener-Bündnis: Friedrich Ebert (Reichskanzler; MSPD) und Wilhelm Groener (Chef der Obersten Heeresleitung) schlossen eine Vereinbarung. Die Reichswehr sicherte der Regierung Loyalität zu, im Gegenzug akzeptierte die Regierung die OHL als oberste militärische Befehlsinstanz.

Highlight: Das Ebert-Groener-Bündnis war entscheidend für die Stabilisierung der neuen Regierung und die Verhinderung einer sozialistischen Revolution.

  1. Entscheidung für eine Nationalversammlung: Die Mehrheit sprach sich für eine parlamentarische Demokratie aus. Eine Nationalversammlung sollte eine demokratische Verfassung ausarbeiten.

  2. Gründung der KPD: Ende Dezember 1918 wurde die Kommunistische Partei Deutschlands in Berlin gegründet, was die politische Landschaft weiter polarisierte.

  3. Spartakusaufstand und Januaraufstand: Diese Aufstände gegen die MSPD-Regierung wurden niedergeschlagen. Die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht (beide KPD) markierte einen tragischen Höhepunkt dieser Auseinandersetzungen.

Quote: "Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden." - Rosa Luxemburg

  1. Wahlen zur Nationalversammlung: Am 19. Januar 1919 fanden die ersten Wahlen statt, bei denen auch Frauen wahlberechtigt waren. Die MSPD wurde mit 37,8% stärkste Partei.

Diese Ereignisse festigten den Weg zur parlamentarischen Demokratie und legten den Grundstein für die Weimarer Republik. Trotz der Etablierung demokratischer Strukturen blieben die politischen Spannungen bestehen, die die junge Republik in den folgenden Jahren vor große Herausforderungen stellen sollten.

Vocabulary: Die Weimarer Republik bezeichnet die erste deutsche Demokratie, die von 1919 bis 1933 bestand und deren Verfassung in Weimar ausgearbeitet wurde.

Die Entscheidung für die parlamentarische Demokratie war ein Meilenstein in der deutschen Geschichte, markierte sie doch den endgültigen Bruch mit der monarchischen Tradition und den Beginn einer neuen politischen Ära.

29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Öffnen

Vergleich der politischen Systeme

Die Debatte um die zukünftige Staatsform Deutschlands lässt sich anhand der unterschiedlichen Vorstellungen von parlamentarischer Demokratie und Rätesystem veranschaulichen.

Die parlamentarische Demokratie, wie sie von der SPD favorisiert wurde, sah ein allgemeines Wahlrecht für alle erwachsenen Männer und Frauen vor. Die Gewaltenteilung spielte eine zentrale Rolle: Abgeordnete sollten im Parlament Gesetze beschließen sowie die Regierung wählen und kontrollieren. Die Regierung wiederum war dem Parlament rechenschaftspflichtig. Unabhängige Gerichte sollten nur an Recht und Gesetz gebunden sein.

Definition: Gewaltenteilung - Das Prinzip der Aufteilung der Staatsgewalt in Legislative (Gesetzgebung), Exekutive (ausführende Gewalt) und Judikative (Rechtsprechung) zur gegenseitigen Kontrolle und Machtbegrenzung.

Im Gegensatz dazu stand das Rätesystem, wie es von den Spartakisten und Teilen der USPD gefordert wurde. Hier sollten nur Arbeiter und Soldaten wahlberechtigt sein. Die Wahlen sollten öffentlich und direkt in Betrieben und Kasernen stattfinden. Das Rätesystem sah eine Zusammenfassung aller exekutiven, legislativen und rechtsprechenden Gewalt beim Proletariat vor.

Example: In einem Rätesystem hätten Arbeiter in einer Fabrik direkt ihre Vertreter gewählt, die dann in höhere Räte entsandt worden wären. Der oberste Rätekongress hätte als höchstes Organ fungiert und der Räteregierung Weisungen erteilt.

Die Entscheidung für die parlamentarische Demokratie bedeutete einen Sieg für das Modell der repräsentativen Demokratie, in dem Abgeordnete für eine bestimmte Zeit gewählt werden und theoretisch nur ihrem Gewissen verpflichtet sind. Dies bildete die Grundlage für die Weimarer Verfassung und die politische Struktur der Weimarer Republik.

Highlight: Die Entscheidung für eine parlamentarische Demokratie war ein Meilenstein in der deutschen Geschichte, bedeutete aber auch eine Enttäuschung für die Anhänger einer sozialistischen Räterepublik.

Der Zeitstrahl der Weimarer Republik beginnt mit diesen grundlegenden Entscheidungen über die Staatsform und setzt sich fort mit der Ausarbeitung der Verfassung und den Herausforderungen, denen sich die junge Demokratie in den folgenden Jahren stellen musste.

29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Öffnen

Das Rätesystem

Die Räterepublik stellte eine Alternative zum parlamentarischen System dar.

Highlight: Die Räte vereinten legislative, judikative und exekutive Gewalt.

Vor- und Nachteile des Rätesystems:

  • Positiv: Direkte Demokratie und Interessenvertretung
  • Negativ: Beschränktes Wahlrecht und mangelnde Effizienz
29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Öffnen

Parteienlandschaft

Die Weimarer Republik war durch ein vielfältiges Parteiensystem gekennzeichnet.

Example: Von der KPD auf der linken bis zur DNVP auf der rechten Seite des politischen Spektrums.

Definition: Die Parteien unterschieden sich in ihrer Staatsauffassung und gesellschaftlichen Zielvorstellungen.

29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Öffnen

Die Weimarer Verfassung

Die Weimarer Verfassung kombinierte Elemente der direkten und repräsentativen Demokratie.

Highlight: Artikel 22 führte das demokratische Wahlrecht für alle Bürger über 20 Jahre ein.

Wichtige Verfassungselemente:

  • Direktwahl des Reichspräsidenten
  • Volksentscheide
  • Parlamentarische Kontrolle
29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Öffnen

Staatsorgane und ihre Befugnisse

Die Verfassung etablierte ein komplexes System von Checks and Balances:

Definition: Der Reichspräsident hatte weitreichende Befugnisse, darunter das Notverordnungsrecht.

Die Staatsorgane umfassten:

  • Reichspräsident
  • Reichstag
  • Reichsrat
  • Reichskanzler und Minister
29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Öffnen

Die Novemberrevolution und der Übergang zur Republik

Die letzten Monate des Jahres 1918 waren geprägt von tiefgreifenden politischen Veränderungen in Deutschland. Der Erste Weltkrieg neigte sich dem Ende zu, und die militärische Niederlage Deutschlands zeichnete sich ab. Diese Entwicklung führte zu einer Reihe von Ereignissen, die das Ende des Kaiserreichs und die Geburt der Republik einleiteten.

Highlight: Die Oberste Heeresleitung unter Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff erklärte den Krieg für verloren, was für die Bevölkerung völlig unerwartet kam.

Kaiser Wilhelm II. strebte einen Waffenstillstand an und erließ den Parlamentarisierungserlass, der die Regierung dem Parlament und nicht mehr dem Kaiser verantwortlich machte. Dies war ein erster Schritt in Richtung Demokratisierung, auch bekannt als "Revolution von oben".

Vocabulary: Der Parlamentarisierungserlass war ein wichtiger Schritt zur Demokratisierung des deutschen Regierungssystems.

Die Situation spitzte sich zu, als US-Präsident Woodrow Wilson als Bedingung für einen Waffenstillstand die Entmachtung des Kaisers forderte. Dies führte zu Unruhen in der Bevölkerung, die Frieden und die Abdankung Kaiser Wilhelm II. forderte.

Quote: Max von Baden kündigte eigenhändig den Thronverzicht des Kaisers an und übertrug das Amt des Reichskanzlers an Friedrich Ebert (MSPD-Vorsitzender).

Am 9. November 1918 kam es zur doppelten Ausrufung der Republik. Zunächst rief Philipp Scheidemann (MSPD) die Deutsche Republik aus, zwei Stunden später proklamierte Karl Liebknecht die freie sozialistische Republik Deutschland.

Definition: Die doppelte Ausrufung der Republik bezeichnet die Proklamation zweier unterschiedlicher Staatsformen am selben Tag, was die politische Spaltung in Deutschland verdeutlichte.

Diese Ereignisse markierten den Beginn der Novemberrevolution und leiteten den Übergang vom Kaiserreich zur Republik ein.

Nichts passendes dabei? Erkunde andere Fachbereiche.

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

Knowunity wurde bei Apple als "Featured Story" ausgezeichnet und hat die App-Store-Charts in der Kategorie Bildung in Deutschland, Italien, Polen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich regelmäßig angeführt. Werde noch heute Mitglied bei Knowunity und hilf Millionen von Schüler:innen auf der ganzen Welt.

Ranked #1 Education App

Laden im

Google Play

Laden im

App Store

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

4.9+

Durchschnittliche App-Bewertung

15 M

Schüler:innen lieben Knowunity

#1

In Bildungs-App-Charts in 12 Ländern

950 K+

Schüler:innen haben Lernzettel hochgeladen

Immer noch nicht überzeugt? Schau dir an, was andere Schüler:innen sagen...

iOS User

Ich liebe diese App so sehr, ich benutze sie auch täglich. Ich empfehle Knowunity jedem!! Ich bin damit von einer 4 auf eine 1 gekommen :D

Philipp, iOS User

Die App ist sehr einfach und gut gestaltet. Bis jetzt habe ich immer alles gefunden, was ich gesucht habe :D

Lena, iOS Userin

Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.

Vom Kaiserreich zur Weimarer Republik: Einfach erklärt!

user profile picture

vali

@vali016

·

26 Follower

Follow

Fachexperte

Die Weimarer Republik markierte den historischen Übergang vom Deutschen Kaiserreich zur ersten deutschen Demokratie. Die Entwicklung wurde maßgeblich durch die Novemberrevolution 1918 geprägt, die durch militärische Niederlage, soziale Unruhen und politische Reformen gekennzeichnet war.

Hauptpunkte:

  • Die Oktoberreform führte zur Parlamentarisierung des Reiches
  • Die Novemberrevolution resultierte in der Abdankung Kaiser Wilhelms II.
  • Die Weimarer Verfassung etablierte eine parlamentarische Demokratie
  • Konflikte zwischen verschiedenen politischen Strömungen und wirtschaftliche Krisen führten zum Scheitern der Republik

23.1.2021

2838

 

11/12

 

Geschichte

128

29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Parlamentarische Demokratie vs. Rätesystem

Nach der Abdankung des Kaisers und Ausrufung der Republik entbrannte in Deutschland eine intensive Debatte über die zukünftige Staatsform. Zwei Hauptströmungen kristallisierten sich heraus: die Befürworter einer parlamentarischen Demokratie und die Anhänger eines sozialistischen Rätesystems.

Die Mehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands (MSPD) unter Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann setzte sich für eine parlamentarische Demokratie ein. Ihr Ziel war eine demokratische Umgestaltung des Staates mit folgenden Kernpunkten:

  1. Rasche Wahlen
  2. Gewaltenteilung
  3. Schutz des Privateigentums
  4. Koalition mit bürgerlichen Parteien

Highlight: Die MSPD strebte eine parlamentarische Demokratie an, in der die Souveränität beim gesamten Staatsvolk liegt.

Auf der anderen Seite standen der Spartakusbund (später KPD) und der linke Flügel der USPD, angeführt von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Sie forderten ein sozialistisches Rätesystem mit folgenden Merkmalen:

  1. Diktatur des Proletariats
  2. Sozialistische Demokratie
  3. Rätesystem ("Alle Macht den Räten")
  4. Neuverteilung des Eigentums

Definition: Das Rätesystem basiert auf der Idee, dass die politische Macht direkt von Arbeiter- und Soldatenräten ausgeübt wird, die in Betrieben und Kasernen gewählt werden.

Die Unterschiede zwischen den beiden Modellen zeigten sich besonders deutlich im Wahlverfahren und in der Struktur der politischen Entscheidungsfindung.

Example: In der parlamentarischen Demokratie wählen alle erwachsenen Bürger in geheimer, direkter und allgemeiner Wahl ihre Vertreter, während im Rätesystem nur Arbeiter und Soldaten in öffentlichen und direkten Wahlen abstimmen dürfen.

Diese Gegenüberstellung verdeutlicht die fundamentalen Unterschiede zwischen den beiden Konzepten und erklärt die Intensität der politischen Auseinandersetzungen in der Frühphase der Weimarer Republik.

29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Die Entscheidung für die parlamentarische Demokratie

In den Wochen nach der doppelten Ausrufung der Republik am 9. November 1918 wurde intensiv um die zukünftige Staatsform Deutschlands gerungen. Letztendlich setzte sich die Idee der parlamentarischen Demokratie durch, was zur Gründung der Weimarer Republik führte.

Folgende Ereignisse waren für diese Entwicklung entscheidend:

  1. Bildung des "Rates der Volksbeauftragten": Diese provisorische Regierung, bestehend aus SPD und USPD, übernahm zunächst die Regierungsgeschäfte.

  2. Ebert-Groener-Bündnis: Friedrich Ebert (Reichskanzler; MSPD) und Wilhelm Groener (Chef der Obersten Heeresleitung) schlossen eine Vereinbarung. Die Reichswehr sicherte der Regierung Loyalität zu, im Gegenzug akzeptierte die Regierung die OHL als oberste militärische Befehlsinstanz.

Highlight: Das Ebert-Groener-Bündnis war entscheidend für die Stabilisierung der neuen Regierung und die Verhinderung einer sozialistischen Revolution.

  1. Entscheidung für eine Nationalversammlung: Die Mehrheit sprach sich für eine parlamentarische Demokratie aus. Eine Nationalversammlung sollte eine demokratische Verfassung ausarbeiten.

  2. Gründung der KPD: Ende Dezember 1918 wurde die Kommunistische Partei Deutschlands in Berlin gegründet, was die politische Landschaft weiter polarisierte.

  3. Spartakusaufstand und Januaraufstand: Diese Aufstände gegen die MSPD-Regierung wurden niedergeschlagen. Die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht (beide KPD) markierte einen tragischen Höhepunkt dieser Auseinandersetzungen.

Quote: "Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden." - Rosa Luxemburg

  1. Wahlen zur Nationalversammlung: Am 19. Januar 1919 fanden die ersten Wahlen statt, bei denen auch Frauen wahlberechtigt waren. Die MSPD wurde mit 37,8% stärkste Partei.

Diese Ereignisse festigten den Weg zur parlamentarischen Demokratie und legten den Grundstein für die Weimarer Republik. Trotz der Etablierung demokratischer Strukturen blieben die politischen Spannungen bestehen, die die junge Republik in den folgenden Jahren vor große Herausforderungen stellen sollten.

Vocabulary: Die Weimarer Republik bezeichnet die erste deutsche Demokratie, die von 1919 bis 1933 bestand und deren Verfassung in Weimar ausgearbeitet wurde.

Die Entscheidung für die parlamentarische Demokratie war ein Meilenstein in der deutschen Geschichte, markierte sie doch den endgültigen Bruch mit der monarchischen Tradition und den Beginn einer neuen politischen Ära.

29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Vergleich der politischen Systeme

Die Debatte um die zukünftige Staatsform Deutschlands lässt sich anhand der unterschiedlichen Vorstellungen von parlamentarischer Demokratie und Rätesystem veranschaulichen.

Die parlamentarische Demokratie, wie sie von der SPD favorisiert wurde, sah ein allgemeines Wahlrecht für alle erwachsenen Männer und Frauen vor. Die Gewaltenteilung spielte eine zentrale Rolle: Abgeordnete sollten im Parlament Gesetze beschließen sowie die Regierung wählen und kontrollieren. Die Regierung wiederum war dem Parlament rechenschaftspflichtig. Unabhängige Gerichte sollten nur an Recht und Gesetz gebunden sein.

Definition: Gewaltenteilung - Das Prinzip der Aufteilung der Staatsgewalt in Legislative (Gesetzgebung), Exekutive (ausführende Gewalt) und Judikative (Rechtsprechung) zur gegenseitigen Kontrolle und Machtbegrenzung.

Im Gegensatz dazu stand das Rätesystem, wie es von den Spartakisten und Teilen der USPD gefordert wurde. Hier sollten nur Arbeiter und Soldaten wahlberechtigt sein. Die Wahlen sollten öffentlich und direkt in Betrieben und Kasernen stattfinden. Das Rätesystem sah eine Zusammenfassung aller exekutiven, legislativen und rechtsprechenden Gewalt beim Proletariat vor.

Example: In einem Rätesystem hätten Arbeiter in einer Fabrik direkt ihre Vertreter gewählt, die dann in höhere Räte entsandt worden wären. Der oberste Rätekongress hätte als höchstes Organ fungiert und der Räteregierung Weisungen erteilt.

Die Entscheidung für die parlamentarische Demokratie bedeutete einen Sieg für das Modell der repräsentativen Demokratie, in dem Abgeordnete für eine bestimmte Zeit gewählt werden und theoretisch nur ihrem Gewissen verpflichtet sind. Dies bildete die Grundlage für die Weimarer Verfassung und die politische Struktur der Weimarer Republik.

Highlight: Die Entscheidung für eine parlamentarische Demokratie war ein Meilenstein in der deutschen Geschichte, bedeutete aber auch eine Enttäuschung für die Anhänger einer sozialistischen Räterepublik.

Der Zeitstrahl der Weimarer Republik beginnt mit diesen grundlegenden Entscheidungen über die Staatsform und setzt sich fort mit der Ausarbeitung der Verfassung und den Herausforderungen, denen sich die junge Demokratie in den folgenden Jahren stellen musste.

29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Das Rätesystem

Die Räterepublik stellte eine Alternative zum parlamentarischen System dar.

Highlight: Die Räte vereinten legislative, judikative und exekutive Gewalt.

Vor- und Nachteile des Rätesystems:

  • Positiv: Direkte Demokratie und Interessenvertretung
  • Negativ: Beschränktes Wahlrecht und mangelnde Effizienz
29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Parteienlandschaft

Die Weimarer Republik war durch ein vielfältiges Parteiensystem gekennzeichnet.

Example: Von der KPD auf der linken bis zur DNVP auf der rechten Seite des politischen Spektrums.

Definition: Die Parteien unterschieden sich in ihrer Staatsauffassung und gesellschaftlichen Zielvorstellungen.

29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Die Weimarer Verfassung

Die Weimarer Verfassung kombinierte Elemente der direkten und repräsentativen Demokratie.

Highlight: Artikel 22 führte das demokratische Wahlrecht für alle Bürger über 20 Jahre ein.

Wichtige Verfassungselemente:

  • Direktwahl des Reichspräsidenten
  • Volksentscheide
  • Parlamentarische Kontrolle
29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Staatsorgane und ihre Befugnisse

Die Verfassung etablierte ein komplexes System von Checks and Balances:

Definition: Der Reichspräsident hatte weitreichende Befugnisse, darunter das Notverordnungsrecht.

Die Staatsorgane umfassten:

  • Reichspräsident
  • Reichstag
  • Reichsrat
  • Reichskanzler und Minister
29.09.
03.10.
29.10.
03.11.
09.11.
09.11.
14:00
10.11.
16.-
20.12.
30.12.-
01.01.
05.-
12.01.
19.01.
1. Vom Kaiserreich zur Republik
1. WK:

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Die Novemberrevolution und der Übergang zur Republik

Die letzten Monate des Jahres 1918 waren geprägt von tiefgreifenden politischen Veränderungen in Deutschland. Der Erste Weltkrieg neigte sich dem Ende zu, und die militärische Niederlage Deutschlands zeichnete sich ab. Diese Entwicklung führte zu einer Reihe von Ereignissen, die das Ende des Kaiserreichs und die Geburt der Republik einleiteten.

Highlight: Die Oberste Heeresleitung unter Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff erklärte den Krieg für verloren, was für die Bevölkerung völlig unerwartet kam.

Kaiser Wilhelm II. strebte einen Waffenstillstand an und erließ den Parlamentarisierungserlass, der die Regierung dem Parlament und nicht mehr dem Kaiser verantwortlich machte. Dies war ein erster Schritt in Richtung Demokratisierung, auch bekannt als "Revolution von oben".

Vocabulary: Der Parlamentarisierungserlass war ein wichtiger Schritt zur Demokratisierung des deutschen Regierungssystems.

Die Situation spitzte sich zu, als US-Präsident Woodrow Wilson als Bedingung für einen Waffenstillstand die Entmachtung des Kaisers forderte. Dies führte zu Unruhen in der Bevölkerung, die Frieden und die Abdankung Kaiser Wilhelm II. forderte.

Quote: Max von Baden kündigte eigenhändig den Thronverzicht des Kaisers an und übertrug das Amt des Reichskanzlers an Friedrich Ebert (MSPD-Vorsitzender).

Am 9. November 1918 kam es zur doppelten Ausrufung der Republik. Zunächst rief Philipp Scheidemann (MSPD) die Deutsche Republik aus, zwei Stunden später proklamierte Karl Liebknecht die freie sozialistische Republik Deutschland.

Definition: Die doppelte Ausrufung der Republik bezeichnet die Proklamation zweier unterschiedlicher Staatsformen am selben Tag, was die politische Spaltung in Deutschland verdeutlichte.

Diese Ereignisse markierten den Beginn der Novemberrevolution und leiteten den Übergang vom Kaiserreich zur Republik ein.

Nichts passendes dabei? Erkunde andere Fachbereiche.

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

Knowunity wurde bei Apple als "Featured Story" ausgezeichnet und hat die App-Store-Charts in der Kategorie Bildung in Deutschland, Italien, Polen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich regelmäßig angeführt. Werde noch heute Mitglied bei Knowunity und hilf Millionen von Schüler:innen auf der ganzen Welt.

Ranked #1 Education App

Laden im

Google Play

Laden im

App Store

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

4.9+

Durchschnittliche App-Bewertung

15 M

Schüler:innen lieben Knowunity

#1

In Bildungs-App-Charts in 12 Ländern

950 K+

Schüler:innen haben Lernzettel hochgeladen

Immer noch nicht überzeugt? Schau dir an, was andere Schüler:innen sagen...

iOS User

Ich liebe diese App so sehr, ich benutze sie auch täglich. Ich empfehle Knowunity jedem!! Ich bin damit von einer 4 auf eine 1 gekommen :D

Philipp, iOS User

Die App ist sehr einfach und gut gestaltet. Bis jetzt habe ich immer alles gefunden, was ich gesucht habe :D

Lena, iOS Userin

Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.