Das epigenetische Prinzip von Erikson
Das epigenetische Prinzip ist ein grundlegender Bauplan, der für alle Menschen gleich ist und darauf abzielt, eine funktionierende Gesamtpersönlichkeit zu entwickeln. Die Persönlichkeitsentwicklung ist in acht Stadien festgelegt, deren Zeitpunkt und Reihenfolge durch die Genetik vorbestimmt sind. Jedes Stadium beinhaltet Entwicklungsaufgaben von psychosozialer Natur. Ein Eingreifen in die Entwicklung ist nur sinnvoll, wenn es innerhalb einer optimalen vorbestimmten Zeit erfolgt. Ein gut abgeschlossenes Stadium führt zum Behalten einer Tugend oder psychologischen Stärke, während bei einer weniger guten Abschluss Gefährdungen für die weiteren Entwicklungsstufen möglich sind.
Erikson im Allgemeinen
Erik H. Erikson, ein amerikanischer Psychologe deutscher Herkunft, war ein Vertreter der psychoanalytischen Ich-Psychologie und einer der führenden Vertreter der Jugendpsychologie. Die Entwicklung der Identität war eine der zentralen Fragen in Eriksons Leben, und er entwickelte das 8. Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung.
Das Stufenmodell
Das Stufenmodell beschreibt die psychosoziale Entwicklung des Menschen und berücksichtigt die Bedürfnisse und Wünsche des Kindes als Individuum, die sich im Laufe der Entwicklung aufgrund der sich permanent verändernden Anforderungen der sozialen Umwelt verändern. Die Theorie betrachtet die Beziehungen und Interaktionen der Kinder mit ihrer Umwelt in einer psychoanalytischen Perspektive, um die psychologische Dimension der Ich- und Identitätsentwicklung im gesamten Lebenslauf zu verstehen.
Lösungsmöglichkeiten für die ersten fünf Stufen
Die Lösungsmöglichkeiten für die ersten fünf Stufen umfassen die Suche nach einer neuen Bezugsperson, die Befriedigung kindlicher Bedürfnisse, Familienhilfe, Motivation und Lob, Unterstützung in der Schule sowie psychoterapeutische Maßnahmen.
Die Phasen der psychosozialen Entwicklung nach Erikson
Eriksons Stufenmodell beschreibt eine Reihe von psychosozialen Stadien, die erfolgreich durchlaufen werden müssen und in denen bestimmte Konflikte oder Krisen im Mittelpunkt stehen.
Phase 1: Urvertrauen gegen Urmisstrauen (Säuglingsalter 0-1)
Diese Phase, auch als "orale Phase" bezeichnet, konzentriert sich auf die Erlebnis- und Wahrnehmungsfähigkeit des Säuglings, die sich auf den Mund und die Mundzone konzentriert. Ein grundlegendes Vertrauen in die Umwelt und in die Fürsorge-Personen ist für die gesunde Persönlichkeitsentwicklung des Kindes entscheidend.
Mögliche Krisenereignisse dieser Phase können Störungen bei der Nahrungsaufnahme, Krankheit, Verletzungen oder Ablehnungen durch die wichtigste Kontaktperson sein.
Phase 2: Autonomie gegen Scham & Zweifel (Kleinkind 1-2)
Diese Phase, auch als "anale Phase" bekannt, beinhaltet die Entwicklung von Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit und Autonomie. Das Toilettentraining und die Fähigkeit, zahlreiche Handlungsformen zu koordinieren, spielen eine wichtige Rolle in dieser Phase.
Um das Verstehen und Anwenden von Eriksons Stufenmodell zu erleichtern, sind Zusammenfassungen und Tabellen der verschiedenen Stadien und deren Lösungsmöglichkeiten als PDF-Dokumente verfügbar. Diese Materialien bieten eine kompakte und übersichtliche Zusammenfassung des Stufenmodells sowie Beispiele und Erklärungen, um die psychosoziale Entwicklung von Kindern zu unterstützen.