Sozialisation ist die Persönlichkeitsentwicklung durch die produktive Verarbeitung der inneren und äußeren Realität, unter Berücksichtigung persönlicher und sozialer Voraussetzungen und Ressourcen. Die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben, die aus den gesellschaftlichen Ansprüchen resultieren und auf die Aufgaben des Erwachsenenalters vorbereiten, ist ein zentraler Bestandteil der Sozialisation.
Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
Die Entwicklungsaufgaben im Jugendalter umfassen vier Hauptaufgaben: Qualifizieren, Binden, Konsumieren und Partizipieren. Diese Aufgaben dienen der Berufsvorbereitung, der Entwicklung partnerschaftlicher Bindungen, dem kompetenten Umgang mit Angeboten und der Entwicklung eines tragfähigen Werte- und Normensystems.
Jugendliche Identität und Risikowege
Die Jugendliche Identität, auch bekannt als Ich-Identität, ist das Ergebnis der Balance zwischen Individuation und Integration. Jugendliche stehen in einer Phase des Ausprobierens, in der sie schöpferische Konstrukte ihrer Identität sind und unter hohem Entwicklungsdruck stehen. Bei Missverhältnissen zwischen Entwicklungsaufgaben und Bewältigungskompetenzen können Risikowege wie Fluchtverhalten, Aggressionen gegen andere und Suchtverhalten entstehen.
Hurrelmann's 8 Maxime
Die 8 Maxime bieten wichtige Leitlinien in Bezug auf die Jugendphase und die Sozialisation. Sie betonen die Persönlichkeitsentwicklung im Wechselspiel von Anlage und Umwelt, die produktive Realitätsverarbeitung, die Balance zwischen Individuation und Integration, sowie die Bedeutung von Bewältigungsfaktoren und Ressourcen.
Typologie jugendlicher Entwicklungswege
Es gibt zwei grundsätzliche Tendenzen in der Typologie jugendlicher Entwicklungswege: Transition und Moratorium. Zudem gibt es vier verschiedene Konzepte, die sich mit der Bewältigung der Entwicklungsaufgaben beschäftigen: Assimilation, Segregation, Integration und Marginalisierung. Diese Konzepte bieten Einblicke in die Orientierung an gesellschaftlichen Erwartungen und die individuelle Gestaltung der Identitätsentwicklung.
Insgesamt spielen soziale Faktoren, Verarbeitungsstrategien und das soziale Umfeld eine entscheidende Rolle bei der Sozialisation und Identitätsentwicklung von Jugendlichen. Hurrelmanns Theorien und Maximen bieten eine umfassende Grundlage, um die komplexe und wichtige Phase der Jugendsozialisation zu verstehen und zu unterstützen.