Präkonventionelle und Konventionelle Ebene
Die präkonventionelle Ebene in Kohlbergs Stufenmodell umfasst die ersten beiden Stufen der moralischen Entwicklung. Auf dieser Ebene orientieren sich Individuen an Bestrafung, Belohnung und persönlichen Bedürfnissen.
Definition: Die präkonventionelle Ebene ist gekennzeichnet durch eine egozentrische Perspektive und die Orientierung an Autoritäten.
Stufe 1 (Strafe und Gehorsam) zeichnet sich dadurch aus, dass Handlungen als richtig oder falsch bewertet werden, je nachdem ob eine Belohnung oder Bestrafung folgt.
Beispiel: Ein Kind unterlässt das Stehlen von Süßigkeiten nur aus Angst vor Strafe, nicht weil es Stehlen als moralisch falsch erkennt.
In Stufe 2 Befriedigungperso¨nlicherBedu¨rfnisse handeln Individuen instrumentell-egoistisch. Sie versuchen, die Bedürfnisse anderer zu befriedigen, um im Gegenzug ihre eigenen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen.
Highlight: Dieses Denken ist oft naiv und unreif, da langfristige Konsequenzen nicht bedacht werden.
Die konventionelle Ebene umfasst die Stufen 3 und 4. Hier orientieren sich Individuen an sozialen Erwartungen und der bestehenden Ordnung.
In Stufe 3 wird gehandelt, um anderen zu gefallen und Bestätigung zu erhalten. Die Meinungen anderer gewinnen an Bedeutung und man orientiert sich an Rollenerwartungen.
Beispiel: Ein Jugendlicher hilft im Haushalt, um als "gutes Kind" angesehen zu werden.
Stufe 4 ist durch striktes Befolgen von Regeln und Gesetzen gekennzeichnet, unabhängig von deren moralischer Vertretbarkeit.
Vocabulary: Moralentwicklung bezeichnet den Prozess, durch den Individuen ein Verständnis für moralische Normen und Werte entwickeln.