Erziehungsstile und Kommunikation
Die Art, wie wir mit Kindern kommunizieren, ist eng mit dem Erziehungsstil verbunden. Im demokratischen Erziehungsstil nach Kurt Lewin spielt wertschätzende Kommunikation eine zentrale Rolle, während autoritäre Erziehung oft von Befehlen geprägt ist.
Im vorgestellten Fall verwendet der Vater eine typische Du-Botschaft: "Nicht deswegen, weil wir keinen Schinken zum Abendbrot haben, sondern weil du unterwegs genascht hast." Diese Kommunikationsform kann problematisch sein, da sie beim Kind Scham- und Schuldgefühle auslösen kann. Nach Thomas Gordons Kommunikationsmodell wäre eine Ich-Botschaft effektiver: "Ich bin enttäuscht, weil wir vereinbart hatten, unterwegs nicht zu naschen."
Die vier Erziehungsstile, die heute oft genannt werden (autoritär, demokratisch, permissiv und vernachlässigend), bauen auf Lewins Grundmodell der drei Erziehungsstile auf. Der permissive Stil entspricht weitgehend dem Laissez-faire, während der vernachlässigende Stil als negative Erweiterung hinzukam.
Für Unterrichtsmaterial zu Erziehungsstilen nach Lewin eignet sich das Fallbeispiel "Franziska kauft ein" hervorragend, da es die Anwendung theoretischer Konzepte auf alltägliche Situationen verdeutlicht. Es zeigt, wie ein demokratischer Erziehungsstil in einer herausfordernden Situation funktioniert.
💡 Praxistipp: Achte im Alltag auf die Kommunikationsformen zwischen Eltern und Kindern – oft kannst du anhand der Wortwahl, Körpersprache und Tonfall erkennen, welcher Erziehungsstil vorherrscht!