Die männliche Clique als Identitätsfindung
Warum schließen sich Jungs oft in Cliquen zusammen und verhalten sich dabei riskant? Die Antwort liegt in ihrer speziellen Art der Identitätsentwicklung.
Jungen entwickeln früh ein "unwirkliches Selbst" - sie fühlen sich nicht authentisch und suchen nach Wegen, sich "wirklich" zu fühlen. Die Gleichaltrigenkultur bietet ihnen einen Raum, wo sie experimentieren können, ohne die gesellschaftlichen Erwartungen komplett zu ignorieren.
Der "kulturelle Block" der Jugend zeigt sich in eigener Musik, Kleidung und Abgrenzungsritualen. Das funktioniert gut, solange die Balance zwischen Rebellion und gesellschaftlichen Anforderungen stimmt. Problematisch wird es, wenn Schule und Arbeitsperspektiven keine Orientierung mehr bieten.
Risikoverhalten ist dabei typisch männlich nach außen gerichtet: Alkohol, riskantes Fahren, Gewalt. Im Gegensatz dazu richten Mädchen ihr Risikoverhalten eher nach innen (Essstörungen, Medikamentenmissbrauch). Diese Unterschiede entstehen durch die verschiedenen Sozialisationsmuster.
Wichtig: Männliche Sozialisation basiert auf Idolisierung des Männlichen und Abwertung des Weiblichen - das verstärkt riskante Verhaltensweisen.