Eriksons psychosoziale Entwicklungstheorie - Die frühen Phasen
Erik Eriksons Entwicklungstheorie beschreibt acht Lebensphasen, die jeweils durch spezifische Krisen gekennzeichnet sind. Die erste Phase 0−1,5Jahre ist durch den Konflikt zwischen Urvertrauen und Urmisstrauen geprägt.
Definition: Urvertrauen entwickelt sich durch liebevolle Zuwendung, verlässliche Bezugspersonen und die ausreichende Befriedigung grundlegender Bedürfnisse.
Die zweite Phase 2.−3.Lebensjahr ist durch die Krise zwischen Autonomie versus Scham und Zweifel charakterisiert. Das Kind entwickelt ein Gefühl des eigenen Könnens oder erlebt Unterlegenheit. Zentrale Entwicklungsaufgaben sind:
- Entwicklung einer eigenen Meinung
- Abgrenzung bei gleichzeitiger sozialer Integration
- Reinlichkeitserziehung
Beispiel: Ein Kind, das beim Toilettengang Misserfolge erlebt, aber nicht beschämt wird, sondern Ermutigung erfährt, entwickelt gesundes Selbstvertrauen.
Die angemessene Lösung dieser Krisen führt zu einem gesunden Selbstwertgefühl und Bindungsfähigkeit. Eine unangemessene Bewältigung kann hingegen zu Unsicherheit, gestörtem Vertrauen oder zwanghaften Verhaltensweisen führen.