Die psychosexuelle Entwicklung nach Freud beschreibt fundamentale Phasen der menschlichen Entwicklung von der Geburt bis zum Erwachsenenalter.
Sigmund Freud entwickelte ein umfassendes Modell der psychosexuellen Entwicklungsphasen, das bis heute großen Einfluss auf unser Verständnis der Persönlichkeitsentwicklung hat. Die erste Phase ist die orale Phase (0-1 Jahr), in der der Mund das zentrale Lustorgan darstellt. Darauf folgt die anale Phase nach Freud (2-3 Jahre), die durch die Kontrolle der Ausscheidungsfunktionen geprägt ist. In der phallischen Phase nach Freud (3-5 Jahre) entdecken Kinder ihre Geschlechtsorgane und entwickeln den Ödipuskomplex. Die Latenzphase (6-11 Jahre) ist durch eine relative Ruhe der sexuellen Entwicklung gekennzeichnet. Die genitale Phase Freud (ab 12 Jahren) markiert schließlich den Übergang zur erwachsenen Sexualität.
Jede dieser Entwicklungsphasen birgt spezifische Herausforderungen und potenzielle Konflikte. Die erfolgreiche Bewältigung jeder Phase ist nach Freud entscheidend für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung. Störungen oder Fixierungen in einer Phase können zu charakteristischen Persönlichkeitsmerkmalen oder psychischen Problemen im späteren Leben führen. Erik Erikson erweiterte später Freuds Modell zur psychosexuellen Entwicklung Erikson um psychosoziale Aspekte und dehnte es auf das gesamte Leben aus. Die psychosexuelle Entwicklung Kind Tabelle zeigt dabei deutlich, wie sich die verschiedenen Phasen aufeinander aufbauen und miteinander in Beziehung stehen. Besonders wichtig ist das Verständnis, dass jede Phase ihre eigene Bedeutung hat und nicht übersprungen werden kann. Die narzisstische Phase Freud ist dabei kein eigenständiges Stadium, sondern beschreibt eine mögliche Entwicklung innerhalb der verschiedenen Phasen.