Vergleich der Theorien von Mead und Parsons
Dieser Abschnitt vergleicht die Ansätze von George Herbert Mead und Talcott Parsons bezüglich sozialer Rollen und Identität. Beide Theoretiker befassen sich mit dem Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Schlussfolgerungen.
Mead konzentriert sich auf die Identität als zentralen Punkt seiner Theorie. Er sieht die Differenz zwischen individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Erwartungen nicht als Problem, sondern als Chance.
Highlight: Für Mead ist die Differenz zwischen Individuum und gesellschaftlichen Erwartungen eine Voraussetzung für gesellschaftliche Veränderung.
Diese Sichtweise betrachtet das Defizit zwischen persönlichen Wünschen und sozialen Normen als treibende Kraft für Entwicklung und Innovation. Mead argumentiert, dass die gegebene Freiheit die Identität und damit auch die gesellschaftliche Ordnung stärkt.
Definition: Was ist die Identität nach Mead? Für Mead ist Identität eine Weiterentwicklung des "Self", die durch die Interaktion mit der Gesellschaft und die Reflexion über diese Interaktionen entsteht.
Parsons hingegen legt den Fokus auf die Rolle und die Anpassung an diese.
Vocabulary: Soziale Rollen Definition: Soziale Rollen sind nach Parsons vorgegebene Verhaltenserwartungen, die mit bestimmten Positionen in der Gesellschaft verbunden sind.
Er betont die Notwendigkeit der Anpassung und Einhaltung von Rollenerwartungen für das Funktionieren der Gesellschaft. Parsons sieht die Rollenübernahme als zentralen Mechanismus für die soziale Integration.
Example: Soziale Rollen Beispiele nach Parsons könnten die Rolle eines Lehrers, eines Arztes oder eines Elternteils sein, die jeweils spezifische Verhaltensweisen und Verantwortlichkeiten mit sich bringen.
Trotz ihrer unterschiedlichen Schwerpunkte erkennen beide Theoretiker die Bedeutung der Wechselwirkung zwischen Individuum und Gesellschaft an. Mead betont dabei die Möglichkeit zur Mitgestaltung und Veränderung, während Parsons die Stabilität durch Rollenanpassung hervorhebt.
Quote: "Ordnung im Wandel" - Dieser Ausdruck fasst Meads Perspektive zusammen, die sowohl die Notwendigkeit sozialer Ordnung als auch die Möglichkeit zur Veränderung anerkennt.
Diese Gegenüberstellung verdeutlicht die Komplexität der sozialen Rollen Psychologie und zeigt, wie unterschiedliche theoretische Ansätze zu einem tieferen Verständnis des Verhältnisses zwischen Individuum und Gesellschaft beitragen können.