Die Grundlagen der Bindungstheorie
Die Bindungstheorie Grundlagen Forschung und Anwendung wurde von John Bowlby, James Robertson und Mary Ainsworth entwickelt. Sie definiert Bindung als ein emotionales Band zwischen zwei Personen, insbesondere zwischen Eltern und Kind. Diese Theorie betrachtet die Bindung als fundamentales Konzept für die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes, basierend auf individuellen sozialen Erfahrungen.
Neugeborene haben zunächst keine Bindung zu ihren Mitmenschen. Die Eltern verfügen jedoch über eine biologische Veranlagung, die eine starke Bindung zum eigenen Kind fördert. Im Laufe des ersten Lebensjahres entwickelt sich dann die Bindung des Kindes. Kinder suchen instinktiv nach Befriedigung ihrer Bedürfnisse durch angeborene Verhaltensweisen wie Weinen oder Schreien, um bei negativen Gefühlen Trost und Schutz zu erhalten.
Definition: Die Bindungstheorie beschreibt die emotionale Verbindung zwischen Kind und Bezugsperson als Grundlage für die gesunde Entwicklung und das Sicherheitsgefühl des Kindes.
Das sogenannte "intuitive Elternprogramm" beschreibt die angemessene Reaktion auf das Bindungsverhalten des Kindes: Wahrnehmung der kindlichen Bedürfnisse, körperliche Nähe und beruhigende Zuwendung. Durch diese Interaktionen entsteht schrittweise eine tiefe Bindungsbeziehung.
Highlight: Eine sichere Bindung ermöglicht es dem Kind, Vertrauen in seine Bezugspersonen und sich selbst zu entwickeln, was die Grundlage für eine gesunde Erkundung der Umwelt und wichtige Lernerfahrungen bildet.
Die Bindungstheorie nach Bowlby und Ainsworth unterscheidet vier verschiedene Bindungsstile, die sich durch den "Fremde-Situations-Test" identifizieren lassen:
- Sichere Bindung
- Unsicher-vermeidende Bindung
- Unsicher-ambivalente Bindung
- Desorganisierte Bindung
Example: Ein sicher gebundenes Kind zeigt Vertrauen in die Verfügbarkeit der Bezugsperson, während ein unsicher-vermeidend gebundenes Kind emotionale Verbindungen eher meidet.