Das Drama-Dreieck und seine Rollen
Das Drama-Dreieck ist ein psychologisches Modell, das dysfunktionale Beziehungsmuster zwischen Menschen beschreibt. Es besteht aus drei Hauptrollen: Verfolger, Retter und Opfer. Jede dieser Rollen hat charakteristische Verhaltensweisen und Einstellungen.
Der Verfolger, auch Täter genannt, nimmt eine überlegene Position ein und betrachtet andere als minderwertig. Er handelt oft aus einem kritischen Eltern-Ich heraus und versucht damit, eigene Schwächen zu verbergen.
Vocabulary: Das kritische Eltern-Ich ist ein Konzept aus der Transaktionsanalyse und beschreibt einen Ich-Zustand, in dem man streng und urteilend auftritt.
Der Retter sieht andere ebenfalls als unterlegen an, bietet aber Hilfe aus seiner vermeintlich überlegenen Position heraus. Er agiert meist aus dem fürsorglichen Eltern-Ich und verdeckt oft eigene Hilflosigkeit.
Das Opfer fühlt sich unterlegen und nicht in Ordnung. Es sucht entweder nach einem Verfolger, der es bedrängt, oder nach einem Retter, der Hilfe anbietet. Das Opfer befindet sich meist im angepassten Kind-Ich.
Highlight: Alle drei Rollen im Drama-Dreieck sind letztlich unecht und basieren auf alten, in der Kindheit erlernten Verhaltensmustern.
Das Modell zeigt auf, dass im Drama-Dreieck das Erwachsenen-Ich fehlt. Stattdessen reagieren alle Beteiligten auf Basis vergangener Erfahrungen und nicht auf die aktuelle Situation.
Example: Ein Beispiel für das Drama-Dreieck in der Familie könnte sein: Ein Kind macht einen Fehler. Der Vater (Verfolger) schimpft, die Mutter (Retter) verteidigt das Kind, welches sich hilflos fühlt (Opfer).
Um das Drama-Dreieck aufzulösen, ist es wichtig, bewusst aus diesen Rollen auszusteigen:
- Der Verfolger sollte klar kommunizieren, ohne Vorwürfe zu machen.
- Das Opfer sollte bei Widerspruch nicht sofort nachgeben, sondern die Situation überprüfen.
- Der Retter sollte den anderen ermutigen, eigene Lösungen zu finden.
Definition: Drama-Dreieck auflösen bedeutet, die ungesunden Beziehungsmuster zu erkennen und durch erwachsene, realitätsbezogene Kommunikation zu ersetzen.
Diese Strategien fördern eine gesündere Interaktion und ermöglichen es, Konflikte konstruktiv anzugehen, sei es in der Partnerschaft, der Familie oder im beruflichen Umfeld.