Phasenmodell der psychosexuellen Entwicklung
Freud beschreibt in seinem Phasenmodell, wie sich die Persönlichkeit durch verschiedene psychosexuelle Entwicklungsstufen formt:
In der oralen Phase (1. Lebensjahr) erlebt das Kind Lustgewinn durch die Mundzone. Hier wird die Beziehung zur Umwelt aufgebaut und eine optimistische oder pessimistische Grundeinstellung geprägt.
Die anale Phase (2.-3. Lebensjahr) konzentriert sich auf Ausscheidungsvorgänge. Das Kind lernt das Hergeben und Festhalten. Eine übertriebene Reinlichkeitserziehung kann zu Verweigerungstendenzen führen.
In der phallischen Phase (4.-5. Lebensjahr) steht der Ödipuskomplex im Mittelpunkt. Kinder richten ihre Triebwünsche auf den gegengeschlechtlichen Elternteil und lehnen den gleichgeschlechtlichen ab. Durch die Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil erwerben sie ihre Geschlechterrolle.
Die Latenzphase (6.-12. Lebensjahr) ist eine Zeit, in der sexuelle Interessen zurücktreten und Abwehrmechanismen sich bilden. In der genitalen Phase (13.-18. Lebensjahr) erwacht die Sexualität unter Hormoneinfluss wieder, und Beziehungen außerhalb der Familie werden wichtig.
💡 Freuds Theorie der psychosexuellen Entwicklung zeigt, wie frühe Erfahrungen die spätere Persönlichkeit prägen. Störungen in einer Phase können zu Fixierungen führen, die das Erwachsenenverhalten beeinflussen.