Das Kohlberg Stufenmodell ist ein grundlegendes Konzept der moralischen Entwicklung, das von Lawrence Kohlberg entwickelt wurde und sechs aufeinander aufbauende Stufen umfasst.
Die moralische Entwicklung nach Kohlberg beginnt mit der präkonventionellen Ebene, bei der Kinder hauptsächlich durch Bestrafung und Belohnung lernen. Auf der ersten Stufe orientieren sich Kinder an Gehorsam und Strafe, während sie auf der zweiten Stufe bereits zweckrationales Denken entwickeln. Die konventionelle Ebene umfasst die dritte Stufe, wo soziale Beziehungen und Erwartungen wichtig werden, sowie die vierte Stufe, auf der gesellschaftliche Ordnung und Pflichterfüllung im Vordergrund stehen. Die höchste Entwicklungsstufe ist die postkonventionelle Ebene mit der fünften Stufe des Gesellschaftsvertrags und der sechsten Stufe der universellen ethischen Prinzipien.
Das berühmte Heinz-Dilemma wird häufig zur Veranschaulichung der verschiedenen Entwicklungsstufen verwendet. In diesem ethischen Dilemma muss entschieden werden, ob ein Mann ein Medikament stehlen darf, um das Leben seiner kranken Frau zu retten. Die Heinz-Dilemma Lösung wird je nach moralischer Entwicklungsstufe unterschiedlich begründet - von der einfachen Vermeidung von Strafe bis hin zur Abwägung universeller Menschenrechte. Das Kohlberg Stufenmodell wird heute noch im pädagogischen Kontext eingesetzt, um die moralische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu verstehen und zu fördern. Besonders im Ethik- und Religionsunterricht findet das Modell als Unterrichtsmaterial Verwendung, um moralisches Denken und Urteilen zu schulen. Die Moralische Entwicklung Definition nach Kohlberg betont dabei den progressiven Charakter der Entwicklung, bei dem jede neue Stufe die vorherige integriert und erweitert.