Motivation und Handlungssteuerung
Das Kapitel befasst sich mit den grundlegenden Konzepten der Motivation und stellt zwei wichtige Modelle vor: das Rubikon-Modell und das Zürcher Ressourcen Modell.
Zunächst wird der Begriff Motivation definiert als ein gedankliches Konstrukt für Prozesse, die Verhalten durch nicht-erkennbare Beweggründe (Motive) aktivieren und steuern. Motivation zeichnet sich durch Aktivierung, Richtung, Intensität und Ausdauer aus.
Definition: Motivation ist ein gedankliches Konstrukt für Prozesse, die Verhalten durch von außen nicht-erkennbare Beweggründe (Motive) aktivieren, sowie dieses hinsichtlich seiner Richtung, Intensität und Ausdauer steuern.
Es wird zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation unterschieden. Intrinsische Motivation entsteht aus eigenem Antrieb und Interesse, während extrinsische Motivation durch äußere Anreize oder Belohnungen gesteuert wird.
Beispiel: Hobbys sind ein gutes Beispiel für intrinsische Motivation, da das Ausführen der Aktivität selbst die Belohnung darstellt.
Das Rubikon-Modell der Handlungsphasen, entwickelt von Heinz Heckhausen, beschreibt menschliches Handeln in einer chronologischen Abfolge von fünf Phasen:
- Bedürfnisse
- Motive
- Intention
- Präaktionale Vorbereitung
- Handlung
Highlight: Der "Rubikon" im Modell symbolisiert den Punkt, an dem eine Entscheidung für eine Handlung getroffen wird und es kein Zurück mehr gibt.
Auf Grundlage des Rubikon-Modells entwickelte Maja Storch das Zürcher Ressourcen Modell, welches selbstgesteuertes Lernen erleichtern und bei der Selbstmotivation helfen soll. Dieses Modell betont die Rolle unbewusster Prozesse und somatischer Marker bei der Handlungssteuerung.
Vocabulary: Somatische Marker sind automatische Körperreaktionen, die als Signal der emotionalen Befindlichkeit dienen und beispielsweise als Startsignal für eine Handlung wirken können.