Wichtige Konzepte und Anwendungen des klassischen Konditionierens
Das klassische Konditionieren umfasst mehrere wichtige Konzepte, die über die grundlegende Reiz-Reaktions-Verknüpfung hinausgehen. Diese Konzepte erweitern unser Verständnis davon, wie klassische Konditionierung im Klassenzimmer angewendet werden kann und welche Rolle sie im Alltag spielt.
Reizgeneralisierung und Reizdifferenzierung
Definition: Reizgeneralisierung tritt auf, wenn ein Reiz, der dem bedingten Reiz (CS) ähnlich ist, ebenfalls eine bedingte Reaktion (CR) auslöst.
Example: Ein Kind, das gelernt hat, vor einem bestimmten Hund Angst zu haben, könnte diese Angst auf alle Hunde übertragen.
Im Gegensatz dazu steht die Reizdifferenzierung:
Definition: Reizdifferenzierung liegt vor, wenn die CR nur durch einen von mehreren ähnlichen (bedingten) Reizen ausgelöst wird.
Example: Das Kind lernt mit der Zeit, zwischen dem Hund, vor dem es Angst hat, und anderen, freundlichen Hunden zu unterscheiden.
Extinktion und Konditionierung zweiter Ordnung
Extinktion ist ein wichtiger Prozess im klassischen Konditionieren:
Definition: Extinktion Klassische Konditionierung bezeichnet das Abschwächen oder Verschwinden einer bedingten Reaktion, wenn der CS längere Zeit nicht mehr mit dem UCS gekoppelt wird.
Example: Wenn der Hund in Pawlows Experiment längere Zeit beim Glockenton kein Futter mehr erhält, wird die Speichelreaktion auf den Ton allmählich schwächer.
Die Konditionierung zweiter Ordnung erweitert das Konzept:
Definition: Bei der Konditionierung zweiter Ordnung wird ein neutraler Reiz mit einem bereits bedingten Reiz gekoppelt, wodurch ein neuer bedingter Reiz entsteht.
Example: Wenn ein Kind Angst vor Spritzen (CS1) hat und diese Angst auf das Behandlungszimmer (CS2) überträgt, in dem es die Spritzen bekommt.
Diese Konzepte zeigen die Komplexität und Vielseitigkeit des klassischen Konditionierens und erklären, wie klassische Konditionierung im Alltag funktioniert.