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Abitur 23 Lernzettel Sport Abi BW

22.6.2023

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1. Wissen zur Realisierung des eigenen sportlichen Handelns
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1. Wissen zur Realisierung des eigenen sportlichen Handelns 1.1 sportartenspezifische Grundlagen der unterrichteten Inhaltsbereiche nennen und erläutern 1 1.2 sportliche Bewegungen unter funktionaler Betrachtungsweise analysieren Phasenmodell, Meinel und Schnabel (1998) • Dreiphasengliederung (azyklisch: Vorbereitungs-, Haupt-,Endphase) -> Einteilung von zyklischen Bewegungen in drei Phasen 1. Vorbereitungsphase -> Schaffung optimaler Voraussetzungen für die erfolgreiche & ökonomische Ausführung der Hauptphase 2. Hauptphase -> Lösung der eigentlichen Bewegungsaufgabe 3. Endphase -> Stabilen Zustand herstellen Problem: Die „eigentliche Bewegungsaufgabe" der Hauptphase ist nicht klar zu benennen. Anhand von Bildreihen ist der Beginn einer Phase mit der Zuordnung eines Bildes bisweilen nicht trennscharf möglich. Vermeiden: Den exakten Beginn oder das Ende einer Phase mit einem Bild festlegen. Machbar: Die Zuordnung einzelner Bilder zu den Phasen. Frage: ,,Wozu" wird eine Aktion durchgeführt und nicht ,,Wann genau" Ausholbewegungen können in der Vorbereitungsphase eine unterschiedliche Strukturbedeutung haben. Dies führt bisweilen zu Irritationen bei der Zuordnung von Teilbewegungen zu den Phasen. Phasenverschmelzung (zyklisch) -> Einteilung von zyklischen Bewegungen in zwei Phasen Fuktionsanalyse, Göhner (2016) • Aktionsorientierte Funktionsanalyse Eine funktionale Bewegungsanalyse besteht aus der systematischen Erfassung und Begründung jener Bestandteile einer sportlichen Bewegung, die im Blick auf die zu lösende Bewegungsaufgabe eine Funktion haben • Dreischritt: Aktionsskizze, Verlaufsbeschreibung, funktionale Analyse Aktionsskizze: Eine Befehlsartige Auflistung jener Aktionen, die in jedem Falle zu realisieren sind Verlaufsbeschreibung: Aus einer Aktionsskizze entsteht eine Verlaufsbeschreibung, wenn den Aktionen ihre Verlaufsformen, die sogenannten Aktionsmodalitäten, hinzugefügt werden. Funktionale Analyse: helfen beim...

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Aufdecken von Fehlern • Funktionsbelegungen Einer Aktion wird eine funktionale Belegung zugeteilt. Bsp.: Vorhochschwung des Schwungbeins beim Hochsprung -> höhere Position des KSP; Abbremsen führt zu Impulsübertragung Hinzufügend zur Belegung muss es noch begründet werden. • Bewegungsspielräume Bei bestimmten Aktionen gibt es verschiedene Techniken die angewendet werden können um das gleiche zu erreichen. Dies gilt genauso für Aktionsmodalitäten. 2 1.3 sportliche Bewegungen unter biomechanischer Betrachtungsweise analysieren • Biomechanische Grundlagen Wichtige Grundgesetze: 1. Trägheitssatz (1. Newtonsches Gesetz) Jeder Körper ist träge. Er behält, wenn keine Kräfte von außen UF IHN EINWIRKEN, SEINEN VORLIEGENDEN BEWEGUNGSZUSTAND BEI. Translation: Masse m; Rotation: Trägheitsmoment J 2. Aktionsprinzip (2. Newtonsches Gesetz) Wirkt auf einen Körper eine Kraft, so wird er in Richtung der Kraft beschleunigt -> Kraft = Ursache für Geschwindigkeitsveränderungen. Beschleunigung ist der Kraft direkt, der Masse des Körpers umgekehrt proportional F=a.m 3. Reaktionsprinzip (3. Newtonsches Gesetz) Besteht zwischen zwei Körpern A und B eine Kraftwirkung, so ist die Kraft, welche von A auf B ausgeübt wird, die Kraft, die B auf A ausübt entgegengesetzt gleich. Aktion FA = Reaktion -FR Translation . Größe Masse Kraft Impuls Geschwindigkeit v = s/t Beschleunigung a =v/t • Rotation Größe t Symbol Trägheitsmo J ment m F = m a Winkelbesc hleunigung p=m v Symbol Drehmomen| M = F.r Winkelgesc w = p/t hwindigkeit Drehimpuls L=J•W Erklärung Erfasst das Beharrungsvermögen Erfasst Ursache für Beschleunigug Erfasst das Verhältnis von durchlaufendem Weg s zu benötigter Zeit t Erfasst die Änderung der Geschwindigkeit v in der Zeit t Erfasst den Bewegungszustand Erklärung Erfasst das Beharrungsvermögen gegenüber Drehung Verursacht die Änderung der Winkelgeschwindigkeit in der Zeit Erfasst das Verhältnis von durchlaufenem Drehwinkel o zu benötigter Zeit t Erfasst die zeitliche Änderung der Winkelgeschwindigkeit erfasst den Drehzustand Sporttypische Anwendung Festlegung von Vorschriften für Movendum- und/oder Bewegungsmasse Messung des zeitlichen Verlaufs von Kräften Ballgeschwindigkeit beim Tennisaufschlag Beschleunigung beim Bob-, Rodel-, Slalomstart Sporttypische Anwendung Bei Pirouetten u.a. wird die Veränderung der Massenlagerung während einer Drehung benutzt, um die Drehgeschwindigkeit zu variieren Für Saltosprünge wichtig ist das Produzieren großer Absprungkräfte und das Einnehmen des passenden Abstands des Körperschwerpunktes zur Wirkungslinie der Kraft Im Sport kommen vorwiegend Vielfache einer halben Drehung vor (1 1/2 Salto) 3 F in N FA FG 1000 0 • Drehachsen - Körperlängsachse: für alle Schraubenbewegungen zuständig Körperbreitenachse: für alle Saltobewegungen zuständig Körpertiefenachse: selten; Bodenturnen, Parkour, freies Rad, Salto seitwärts Gleichgewicht, Körperschwerpunkt Das Gleichgewicht beschreibt den Zustand in dem der Körper den Gleichgewichtszustand hält oder nach einer umfangreichen Körperverlagerung beibehält oder wiederherstellt. Der Körperschwerpunkt eines Körpers ist jener Punkt, an dem die Gewichtskraft eingreift. • Zentraler und dezentraler Kraftstoß - zentraler Kraftstoß: Ein Kraftstoß bewirkt bei einem Körper genau dann eine Translation, wenn die Wirkungslinie der Kraft während der Stoßphase stets durch den Körperschwerpunkt geht. - Dezentraler Kraftstoß: Ein Kraftstoß bewirkt bei einem vorab ruhendem aber auch transitorische sich genden Körper dann und nur dann eine Rotation und gegebenenfalls auch noch eine Translation, wenn die Wirkungslinie der Kraft während der Stoßphase nicht durch den Schwerpunkt geht. Biomechanische Prinzipien Prinzip der Anfangskraft Eine sportliche Bewegung, die der hohe Endgeschwindigkeit erreicht werden soll, ist durch eine entgegengesetzt gerichtete Bewegung einzuleiten. Einleitende Bewegung und Hauptbewegung müssen flüssig ineinander übergehen. Das Verhältnis der beim Abbremsen und Beschleunigen zu entwickelnden Kraftstößen muss optimal sein, der optimale Kraftwert soll erst während des Beschleunigungsstoßes erreicht werden. Prinzip des optimalen Beschleunigungswegs Bei einer sportlichen Bewegung, bei der eine hohe Endgeschwindigkeit erreicht werden soll, ist auf einen optimal langen Beschleunigungsweg zu achten, welcher räumlich geradlinig oder stetig gekrümmt sein sollte. ● Prinzip der zeitlichen Koordination von Teilimpulsen (Stop and go) Die zur Beschleunigung eines Objekts eingesetzten Körperteile sin stets so zu bewegen, dass zum Objekt hin ein sukzessives Beschleunigen & Abstoppen stattfindet. Objektfernere Körperteile werden also nacheinander in der gewünschten Bewegungsrichtung auf hohe Endgeschwindigkeit gebracht und ebenso nacheinander abgestoppt. Dies führt zu Impulsübertragung und max. Beschleunigung des Objekts. ● Kraft-Zeit-Kurven • Vertikalkräfte Beschleunigungs- und Bremskraftstoß • Kraft-Zeit-Kurven im Vergleich (Flächen, Verläufe) A₁ Nach unten to A2 A3 1,0 34 FG voland Bor tin s Fin N 1000 0 A₁ A₂ 1,0 t3 tin s 1.6 wesentliche Kompetenzen der sportliche Leistungsfähigkeit erklären und sachgerechte Anforderungsprofile für einzelne Sportarten/ Disziplinen beschreiben Komponenten der sportlichen Leistungsfähigkeit, Weineck (2019) • Technik - Koordinative Fähigkeiten - Zusammenwirken von Zentralnervensystem und Skelettmuskulatur - Sinnesorgane -> wichtig - Grundlegende Technik, übergreifende Voraussetzung für Bewegung A. Differenzierungsfähigkeit: > Feinabstimmung einzelner Bewegungsphasen & Teilkörperbewegungen > sichert hohe Genauigkeit und Ökonomie der Bewegungshandlung > Beispiel: Ballgefühl; Wassergefühl; Schneegefühl B. Orientierungsfähigkeit > Veränderung der Lage & Bewegung des Körpers > sichert raumonierte Realisierung von Bewegungshandlungen > Beispiel: Geräteturnen; Ball- & Kampfsportarten; ,,Timing" C. Reaktionsfähigkeit > Signale schnell erkennen und Antworthandlung einleiten > Beispiel: Fußball D. Kopplungsfähigkeit > bereits erprobte Bewegungsmuster von einzelnen Körperteilen miteinander verbinden > ganzheitliche, aufeinander abgestimmte Handlung > Beispiel: Sprung- & Wurfbewegung beim Handball E. Rhythmisierungsfähigkeit > Rhythmus in der Bewegungshandlung realisieren > Beispiel: Tanz; Bodenturnen; Eiskunstlauf F. Umstellungsfähigkeit > möglichst schnelle Reaktion des Körpers auf veränderte Bedingungen > Bewegung anpassen und umstellen > Beispiel: Abfangbewegung beim fallen G. Gleichgewichtsfähigkeit > Gleichgewicht halten oder wiederherstellen > Beispiel: Balancieren, Drehungen, Sprünge, Landungen, Richtungsänderungen, Ski Bewegungsfertigkeiten - Stellt eine Bewegung dar, deren Ausführung weitgehend automatisch abläuft - Ohne bewusste Lenkung der Aufmerksamkeit auf die Steuerung der Bewegung - Kein Schablonenhafter Ablauf • Kondition bzw. konditionelle Fähigkeiten (siehe TK13) - Ausdauer Kraft Schnelligkeit Beweglichkeit Taktisch-kognitive Fähigkeiten Strategisches Denkvermögen Wahrnehmung - Kenntnis von Auslösehandlungen Peripheres Sehen - Taktisches Fintieren 5 • Soziale Fähigkeiten - Kommunikation mit Trainer Rolle im Team • Veranlagungsbedingte, konstitutionelle und gesundheitliche Faktoren Verhältnis FT/ST-Fasern - Anthropometrische Merkmale (Körpergröße, Armlänge, etc.) Talent • Psychische Fähigkeiten ausgeprägte Leistungsmotivation - Mentale Stärke · Willensstärke Selbstbewusstsein - Teamgeist - Flowzustände erlangen - Exekutive Funktionen Sportartenspezifisches/ disziplinspezifisches Anforderungsprofil: Bedeutung der einzelnen Komponenten der sportlichen Leistungsfähigkeit für die Leistungsfähigkeit in einer Sportart/ einer Disziplin Das Anforderungsprofil beinhaltet die fünf motorische Hauptbeanspruchungsformen. Dies sind Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination. 6 1.7 allgemeine biologische Grundlagen und Einflussfaktoren als Voraussetzung physiologischer Anpassungsprozesse erklären Biologische Grundlagen • Herz-Kreislauf-System - Verbesserung der Durchblutung der Muskelzelle Umstellung bei Belastung: - Steigerung der Förderleistung des Herzens, wenn mehr als ½ der Körpermuskulatur belastet ist Herzfrequenz steigt Schlagvolumen steigt Anpassung durch Training: Verbesserung der VO₂max - Atemminutenvolumen Herz wird größer (Sportlerherz) Atmung nicht leistungsbestimmend Umstellung bei Belastung: Vergrößerung des Atemminutenvolumens Anpassung durch Training: Atemzugvolumen wird erhöht • Blut und Gefäße Umstellung bei Belastung: Weitstellung der Blutgefäße in der arbeitenden Muskulatur Verringerung der Durchblutung von Organen und nicht benötigten Körperteilen -> ver20fachung des Blutdurchlaufes CO2 und Laktat werden abgebaut Pufferkapazität erhöht Anpassung durch Training: Zunahme des Blutvolumens -> Pufferkapazität Kapillarisierung Hemoglobin • Aufbau der Skelettmuskulatur Keine Umstellung bei Belastung - Anpassung durch Training: bessere Versorgung der Muskelzelle mit Sauerstoff und Glucose - Mehr Mitochondrien Energiespeicher erhöht (ATP, KP, Myoglobin) Enzymaktivität erhöht - Regulationsvorgänge besser > VO₂max stark erhöht -> an der anaeroben Schwelle • Einflussfaktoren • Endogene Faktoren Alter: - Koordination bis 20 steigend; nimmt mit 50 ab; trainierbarkeit gut Leistungsfähigkeit bei Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit bis 25 steigend - Ausdauer und Kraft bis ins hohe Alter gut trainierter - Ursache sinkender Testosteronspiegel Beweglichkeit ab 5 schon sinkend Geschlecht: Männer bessere VO₂max, mehr Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit -> höherer Muskelgehalt, Testosteronspiegel Schnellere Regeneration Frauen beweglicher - Koordination gleich 7 Trainingszustand: - schlechterer Allgemeinzustand verhindert Leistungszuwachs -> Erholung nicht richtig vorhanden Höheres Leistungsniveau -> geringerer Leistungszuwachs Ernährung: - Kraft -> Protein; Ausdauer -> Kohlenhydrate Höherer Bedarf bei höheren Leistungen Verzicht auf Alkohol und Nikotin - • Exogene Faktoren Regenerative Maßnahmen: - Beispiele: Sauna, Massage, ausreichend Schlaf Verstärkte Superkompensation Belastungsparameter: - Häufigkeit; Dichte;... - Spezifische Reize bewirken spezifische Anpassung alent; Größe; anthroprometrische Merkmale Homöostase und Modell der Superkomepensation Gesetz der Homöostase: Zwischen Belastungsanforderungen und dem Leistungsniveau des Körpers besteht ein dynamisches Gleichgewicht. ● Modell der Superkompensation: Anpassungsprozesse in der Superkompensationsphase sind die Grundlage für Funktion- und Leistungssteigerungen. Leistungsniveau Belas- tungs- reiz Erholung Ausgangsniveau Ermü- dung Wiederher- stellung Anpassung positiv Super- kompensation negativ Rückkehr zum Ausgangsniveau Zeit 8 1.8 Trainingsmethoden beschreiben und erläutern Definition von Trainingsmethoden Güllich/Krüger (2013): Trainingsmethoden entsprechen den planmäßig eingesetzten Verfahren zur Umsetzung und Vermittlung von Trainingsinhalten mit der Absicht, bestimmte Trainingsziele zu erreichen. ● Trainingsmethoden der physischen Leistugsfaktoren Ausdauer Dauermethode kontinuierlich, extensiv und intensiv variabel Intervallmethode Extensiv und intensiv Wiederholungsmethode Ausdauer: Kontinuierliche Dauermethode Extensiv HIIT Methode: Intervalltraining mit kurzen hochintensiven Belastungen und kurzen Pausen und geringem Umfang Aerobe Schwelle bei ca. 60-80% 80-120 min (15-30km) Kraft Maximalkraftmethoden (MA, IK, Pyramide, statisch) Schnellkraftmethoden (Explosiv-reaktiv, disziplinspezifisch) -> aus Fetten Kraftausdauermethoden (Allgemein, disziplinspezifisch) Kontinuierliche Dauermethode Intensiv Aerob-anaerober Übergangsbereich bei ca. 75-90% 30-60 min (6-15km) Verbesserung der Herz-Kreislauffunktion Verbesserung der Herz-Kreislauffunktion -> aus Kohlenhydraten -> Verbesserte O2- Ausnutzung im Muskel -> Vergrößerung der Glykogenspeicher Schnelligkeit Training der Reaktionsschnelligkeit (Einfach- und Auswahlreaktionen) Training der Beschleunigung Training der Aktionsschnelligkeit Training der Schnelligkeitsausdauer Extensive Intervallmethode 60-80% 1-8min 4-20 WDH Beweglichkeit Aktiv-dynamisches Dehnen -> aerob -> Verbesserte O2- Ausnutzung -> Vergrößerung der Glykogenspeicher Aktiv statisches Dehnen Passiv-dynamisches Dehnen Passiv-statisches Dehnen Intensive Interfallmethode 80-90% 14s-4min 3-12 WDH 1/3 Erholung 2/3 Erholung Verbesserung der Herz-Kreislauf Funktion (VO₂Max) - Verbesserung der Energiegewinnung aus Kohlenhydraten -> anaerob-laktazid -> Verbesserte Säuretoleranz -> Erhöhung der Pufferkapazität -> Vermehrung der Glykolyse-Enzyme 9 Wiederholungsmethode: Belastungsdauer Bis 15 sec 30-60sec 2-10 min Über 10 min Intensität: 90-100% Umfang: 2-6 Wiederholungen Pause: vollständig (6-30min) Dauer: 90-2000m Belastungskomponenten Intensität Dauer Pause Umfang Wesentliche Wirkung Kraft: Maximalkrafttraining Charakterisierung Wirkung Belastungsgefüge: Intensität Wiederholungen Serien Pausen Ausführung Vorteile Nachteile Anwendung Wesentliche Trainingswirkung - Vergrößerung der Phosphatspeicher Verbesserung der anaerob-azaktaziden Energiegewinnung Verbesserung: - Verbesserung der anaerob-laktaziden Energiegewinnung Erhöhung der Säuretoleranz und Pufferkapazität HIIT (Hochintensives Intervalltraining) Weit über der ANS 90-95% HFmax 15s - 8min Verbesserung der anaerob-laktaziden Energiegewinnung - - Verbesserung der aeroben Energiegewinnung - Verbesserung der aeroben Energiegewinnung Verhältnis Belastung/Pause 1:1 bis 2:1 47-4 Wiederholungen Untrainiert 40-60% 15-8 6-4 2-4 Minuten Langsam - Herz-Kreislauf-Funktion - Aerobe und anaerobe Energiegewinnung aus Kohlenhydraten Muskelaufbautraining: Methode geringer bis mittlerer Intensitäten und hoher Wiederholungszahl hohe Wiederholungszahlen Geringe bis submaximale Intensität Muskelfaserverdickung (Hypertrophie) Fitness 60-80% 10-6 8-6 2-4 Minuten Langsam ständige Kraftsteigerung Keine hohen physischen und psychischen Belastungen Leistungssport 80-85% 6-5 10-6 2-4 Minuten Langsam Kraftentwicklung geringer und langsamer als beim IK-Training - Erhöhung des Muskeltonus, Dehnübungen erforderlich - Keine explosive Kraftentfaltung möglich Gesundheits-, Fitness- und Leistungssport, Rehabilitation 10 geringe Wiederholungszahlen Hohe und höchste Intensität Synchroner Einsatz möglichst vieler motorischer Einheiten Untrainiert Nicht geeignet - hoher und schneller Kraftzuwachs Verbesserung der Relativkraft hohe physische & psychische Belastung Hohe Kraftspitzenwerte bei aktiven Belastungen; Schädigung möglich; wirksamer Schutz: gekräftigte Muskulatur durch Muskelaufbautraining Fitness- und Leistungssport Wirkung Fitness 80-90% 6-3 8-6 3-5 min Zügig/explosiv Belastungsgefüge: Intensität Wiederholungen Anpassungszeit Pausen Vorteile Leistungssport 90-100% 3-1 10-6 3-5 min Zügig/explosiv Nachteile Anwendung abnehmende Wiederholungszahlen Progressiv steigende Widerstände Hypertrophie und synchroner Einsatz vieler motorischer Einheiten Statisches Krafttraining: Methode mit mittlerer und hoher Spannungsentwicklung und langer Anspannungszeit durch statische Belastung 5 Minuten Langsam / zügig / explosiv geeignet bei beschränkter Zeit Optimale Ausnutzung des Musklepotentials 60-100% 8-1 10-5 geringer Kraftzuwachs, da für die einzelne Zielrichtung relativ kurze Reizdauer Vorwiegend Leistungssport Verbesserung der intramuskulären Koordination - Zunahme des Muskelquerschnitts 50-100% (MA: 50-80%; IK: 80-100% 20-1, je nach Anpassungszeit 6-8 s im Fitnessbereich Bis 10 min im Leistungssport 1-2 min zwischen den Übungen Durch Änderung von Anpassungszeit und Intensität pyramidenförmiges Training möglich einfache Durchführung Geringer Zeitaufwand, schneller Muskelaufbau Lokale, zielgerichtete Trainingsmaßnahme - kein Training spezieller Bewegungsabläufe Negativer Einfluss auf Dehnfähigkeit der Muskeln Gefahr der Pressatmung Schnelle Stagnation der Kraftzunahme Trainingmonotonie Rehabilitation, Bodybuilding, Kompensation; Sportarten mit statischen Anforderungen: Schießen, Ringen, Skiabfahrt, Turnen, Judo, Rodeln, Surfen 11 Kraftausdauermethoden: Allgemeines Kraftaudauertraining: Verschiedene Muskelgruppen werden je nach Leistungsstand mit zunehmenden Wiederholungszahlen und kurzen Pausen trainiert. Disziplinspezifisches Kraftausdauertraining: Phasenhaftes oder komplexes Training der disziplinspezifischen Bewegungsabläufe (auch mit Zusatzlasten) in höheren Wiederholungszahlen oder etwas längerer Belastungszeit als wettkampfmäßig erforderlich. Allgemeine Kraftausdauer: Verschiedene Disziplinspezifisches Kraftausdauertraining: Muskelgruppen werden je nach Leistungsstand mit Phasenhaftes oder komplexes Training der zunehmender Wiederholungszahl Rundkursen Pausen trainiert 6-12 Stationen 25s (Anfänger)-50s (F) Belastungszeit 40-80s (A); 20-40s (F) zw. Stationen 2-4 min lohnende Pause zw Rundgängen 2-6 Rundgänge Schnellkraftmethoden: Explosiv-reaktives Schnellkrafttraining: Methode des schnellen Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus der Muskulatur mit sehr hoher Intensität, z.B mehrfach Sprünge über Gerät 100-120% 10-6 Wiederholungen 3-6 Serien 2-5 min Pause - Verbesserung der Kontraktionsgeschwindigkeit Verbesserung der intramuskuläre Koordination Schnelligkeit: disziplinspezifischen Bewegungsabläufe (auch mit Zusatzlasten) in höheren Wiederholungszahlen oder etwas längeren Belastungszeit als Wettkampfmäßig erforderlich. 20-50% Intensität 10- viele Wiederholungen 10-4 Serien 1 min Pause zwischen den Serien Disziplinspezifisches Schnellkrafttraining: Methode der Bewegungsformen der Wettkampfdisziplin unter erleichterten Bedingungen, z.B stoßen mit leichterer Kugel 35-85% der Kmax 15-1 Wiederholungen 7-3 Serien 1-5 min Pause - Verbesserung der intermuskulären Koordination Verbesserung der Kontraktionsgeschwindigkeit Der Bewegungsablauf wird schneller und flüssiger Training der Reaktionsschnelligkeit: Fähigkeit auf einen Reiz in kürzester Zeit zu reagieren. 1. Einfachreaktion (z.B. Tiefstart Sprint); 10-15% Verbesserung durch Training -> Wiederholtes Reagieren unter gleichen Bedingungen. 2. Auswahlreaktion (z. B. Torwartreaktion) 30-40% Verbesserung durch Training -> Wiederholtes Reagieren unter variablen Bedingungen. Belastungsgefüge: submal.-max. Geschw.; 8-10 WDH; 10-15 sec Pause 12 Training der Beschleunigung: GERING Zyklisch: Frequenzschnelligkeit Z.B. Schrittfrequenz, Trittfrequenz,... Voraussetzung: schneller Wechsel von Anspannung und Entspannung der Muskulatur Größe des Widerstands Azyklisch: Bewegungsschnelligkeit Faktoren leistungsbestimmend, die unabhängigen Kraftgrößen Bewegungsschnelligkeit beeinflussen z.B. Anteil FT-Fasern, Vordehnung,... Kraftschnelligkeit zyklisch: Schnellkraft entscheidende Fähigkeit in Kombination mit FK zur Aneinanderreihung der zyklischen Bewegung Z.B. Antrittsschnelligkeit Azyklisch: Methoden: 1) intensive Intervallmethode 2) Wiederholungsmethode Zeitrahmen: 7-25sec Leistungsbestimmende Faktoren der Maximal- und Schnellkraft Z.B. Muskelquerschnitt, IK, etc. Training der Beschleunigungsfähigkeit: Beschleunigungsfähigkeit wird stark bestimmt von den Maximalkraft- und Schnellkraftfähigkeiten! Training der Aktionsschnelligkeit: Zyklische Aktionsschnelligkeit: Motorische Ablaufschnelligkeit bei zyklischen Bewegungen Beschleunigungsfähigkeit Trainingsmethoden zur Erhöhung der Kraftfähigkeiten + Zugläufe, Sprinten mit Bremsschirm, Rudern mit Bremse, etc. Azyklische Aktionsschnelligkeit: Motorische Ablaufschnelligkeit bei zyklischen Bewegungen Training der Schnelligkeitsausdauer: HOCH Trainingsmittel: Tempoläufe (3x200m; 95-100%; 15min Pause) Tempowchselmethode (3x200m abwechselnd 70&100%) Überdistanzläufe (3x120m mit 85%; 2-3 min Pause) Schnelligkeitsausdauer: Widerstandsfähigkeit gegen Geschwindigkeitsabfall bei zyklischen Schnelligkeitsleistungen zwischen 7 Sekunden und 2 Minuten (Stehvermögen) Ziel: alle Ziele zyklischer Aktionsschnelligkeit + Verbesserung der anaerob-alaktaziden Energiegewinnung Verbesserung der anaerob-laktaziden Energiegewinnung Steigerung der Laktattoleranz (Pufferkapazität) 13 Beweglichkeit: Aktiv-dynamisches Dehnen: Feder, wippen oder schwingen mit möglichst großer Schwingungsweite, 5-10 Wiederholungen, danach 10-20 s Pause, 2-3 Serien. Dehnen durch eigene Kraft. Aktiv-statisches Dehnen: Dehnstellung durch Kontraktion der Antagonisten (AC =Antagonist-Contract) einnehmen und 10-20 s halten, anschließend langsam entlehnen, danach 10-20 s Pause, 2-3 Wiederholungen. Passiv-dynamisches Dehnen (Stretching): Feder, wippen oder schwingen mit möglichst großer Schwingungsweite, 5-10 Wiederholungen, danach 10-20 s Pause, 2-3 Serien. Dehnen mit Schwerkraft, Partner oder Gerät. Passiv-statisches Dehnen: Dehnstellung langsam einnehmen, 10-20 s halten (easy stretch); nimmt das Spannungsgefühl ab, dann 10-20 s Nachdehnen (development stretch), dann 10-20 s Pause, 2-3 Wiederholungen. Gut für Anfänger. 14 1.9 Training anhand der Trainingsprinzipien zur Auslösung, Festigung und Steuerung von Anpassungsprozessen beurteilen Trainingsprinzipien zur Auslösung von Anpassungseffekten • Prinzip des trainingswirksamen Reizes: (RSG) Ein Trainingsreiz kann nur dann Anpassungsreaktionen bewirken, wenn die Belastungskomponenten so aufeinander abgestimmt sind, dass die Belastungsdosierung über dem Schwellenwert liegt • Prinzip der progressiven Belastung: (RSG) Zur Auslösung einer weiteren Leistungssteigerung muss mit zunehmendem Leistungsniveau die Belastung erhöht werden • Prinzip der optimalen Relation von Belastung und Erholung: (H&S) Ein optimaler Leistungszuwachs wird nur erreicht, wenn die neue Belastung zum Zeitpunkt der höchsten Superkompensation erfolgt Prinzip der unvollständigen Erholung: (H&S) Eine Ermüdung durch mehrmalige Belastungsreize in der Wiederherstellungsphase führt zu einer erhöhten Superkompensation • Prinzip der wechselnden Belastung: (S) Durch wechselnde Belastungsformen und abwechselnde Belastung einzelner Teilsysteme können gleichzeitig mehrere Leistungsfaktoren verbessert werden ● Trainingsprinzipien zur Festigung der Anpassungseffekte • Prinzip der Periodisierung: Auf Perioden intensiver Belastung muss eine Entlastungsphase folgen, da das Leistungsniveau nicht über das ganze Jahr auf seinem höchsten Punkt gehalten werden kann. • Prinzip des langfristigen Trainingsaufbaus: (Anpassungsfestigkeit) Ein stabiles und hohes Leistungsniveau kann nur durch einen langfristigen Trainingsaufbau mit Grundlagen-, Aufbau- und Höchstleistungstraining erreicht werden Trainingsprinzipien zur Steuerung der Anpassungseffekte • Prinzip der richtigen Belastungszusammensetzung: (Qualitätsgesetz) Die Entwicklung einer spezifischen konditionellen Fähigkeit erfordert jeweils eine spezifische Zusammensetzung des Belastungsgefüges Prinzip der optimalen Relation von allgemeiner und spezieller Ausbildung: (QG) Eine zunehmende Spezialisierung ist nur auf der Basis einer vielseitigen körperlichen Allgemeinausbildung sinnvoll • Prinzip der Individualität und Entwicklungsgemäßheit: Für eine optimale Leistungsentwicklung muss die individuelle Veranlagung und Entwicklung berücksichtigt werden 15 1.10 aerobe und anaerobe Wege der Energiegewinnung hinsichtlich ihrer sportpraktischen Bedeutung beschreiben und deren Verhältnis in Abhängigkeit von Art und Dauer der Belastung erläutern Muskelkontraktion durch Spaltung von ATP, Bedeutung der Resynthese des ATP Gleitfilamenttheorie: Bande H Zone Entspannt Kontrahiert $ Anaerob-laktazid Glucose -> Laktat + ATP Hohe Intensität Anaerob-alaktazid Kreatinphosphat + ADP -> Kreatin + ATP Energieträger ATP . Bande -> Mitochondrien werden mehr -> Myoglobin wird vermehrt -> Hemoglobin wird vermehrt -> Karpilarisierung verstärkt -> Schagvolumen erhöht S Glucose + 02 -> CO2 + H2O + ATP Freie Fettsäuren + O2 -> CO2 + H2O + ATP -> Herzminutenvolumen steigt -> maximale Sauerstoffaufnahme steigt 4 Grundlage jeder Muskelkontraktion ist der Abbau von ATP zu ADP und Phosphat. ATP + H₂O -> ADP + P + Energie ATP ist eine hochenergetisch Verbindung uns stellt die einzige Energieform dar, die die Zelle direkt nutzen kann. Die hierbei frei werdende Energie wird nicht nur für die Muskelkontraktion genutzt, sondern auch für die energiefordernde Entstehung von neuen Verbindungen. ATP Resynthese (Neubildung) ATP Resynthese ist der Prozess, bei dem ATP-Moleküle hergestellt werden. In Ruhe nahezu vollständig aerob CapZ = Adenosintriphosphat Durch Spaltung von ATP wird Energie frei Titin -Z-Scheibe Myosin- kopf Myosin- schwanz Aktin- filamente M-Linie Anaerobe Glykolyse Aerobe Glykolyse Lipolyse 16 = Kreatinphosphat Wandelt ADP (=Adenosindiphosphat) mit Hilfe seiner Phosphorylgruppe in ATP um. • Kohlenhydrate Glykogenabbau und Glykolyse wird stark angekurbelt und liefert fast verzögerungsfrei Energie. Laktat wird gebildet • KP • Fette Durch Lipolyse wird aus Fettsäuren Energie gewonnen. . Energieflussrate, Speicherkapazität Energieflussrate - anaerob-alaktazid: 100% - anaerob-laktazid: 50% - aerob Glykolyse: 25% aerob Lipolyse: 15% Speicherkapazität - anaerob-alaktazid: gering, nur für Sekunden anaerob-laktazid: kann wegen Übersäuerung nur wenig genutzt werden aerob Glykolyse: hoch über 1,5h aerob Lipolyse: nahezu unerschöpfliche Energiequelle • Energiegewinnungswege in der Muskelzelle • Anaerob-alaktazid Energiebereitstellung durch Phosphatspeicher. Kein Sauerstoff nötig. Keine Bildung von Laktat. Phosphatspeicher, ATP und energiereiche Phosphate sind nach 5-8 Sekunden ausgeschöpft. Dominierend: bis 12s • Anaerob-laktazid Konzentration von ADP steigt. Glykogenabbau und Glykolyse werden angekurbelt. Energiegewinnung aus Kohlenhydraten. Kein Sauerstoff nötig. Bildung von Laktat. Dominierend: 15s - 2 min • Aerob 1. aerobe Energiegewinnung aus Kohlenhydraten Glucoseabbau mit Hilfe von Sauerstoff. Bildung von Laktat in geringen Mengen, wird während der Belastung abgebaut -> Keine Übersäuerung oder Ermüdung. Dominierend: 2,5 min - 120 min 2. aerobe Energiegewinnung aus Fettsäuren Fette werden in Fettsäuren zerlegt. Nur mit Sauerstoff möglich. Keine Bildung von Laktat und keine Übersäuerung. -> Nur geringe Belastungsintensität Dominierend: Über 120 min . Ablauf der Energiegewinnung, maximales Laktat-Steady-State Als Laktat-Steady-State wird das Fließgleichgewicht zwischen Bildung und Abbau von Laktat bei körperlichen Belastungen bezeichnet => maximales Laktat-Steady-State bei 4 mmol/l Aerobe Schwelle bei circa 2 mmol/l Anaerobe Schwelle bei circa 4 mmol/l Aerob-anaerober Übergang bei circa 2-4 mmol/l Laktat mimisit 2 anaerobe Schwele (ANS) gerob-anaerober Übergang (AANU) aerobe Schwelle (AS) 17 Intensitat [m/sec) ● Anteil der Energiegewinnung Zusammenhang, zeitlicher Verlauf und Abhängigkeit der Energiegewinnungswege von der Dauer und Intensität der Belastung %6 100- 80- 60- ATP- 40- KP-Zerfall 20- Zerfall anaerobe Energiegewinnung aerobe Energiegewinnung 0- 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Belastungsdauer (sek) Muskelzelle als Ort der Verbrennung (Energiegew • Mitochondrien Ort der aeroben Energiebereitstellung -> Energie aus Glukosemolekülen und Fettsäuren Enzyme Bei hohen Intensitäten trainiert, bei höheren Laktatwerten nehmen Enzyme der anaeroben Resynthese zu. • Glykogenspeicher Überschüssige Glukose wird in Glykogen umgewandelt und gespeichert. Sauerstoffspeicher Myoglobin dient als Sauerstoffspeicher 18 1.11 die anatomischen und physiologischen Grundlagen in den Bereichen Herz-Kreislauf, Atmung und Blut hinsichtlich der sportpraktischen Bedeutung beschreiben und die Veränderung dieser Systeme/Organe durch das Ausdauertraining erklären • Anpassungsreaktionen des Herzens Alle Anpassungen bewirken eine bessere Versorgung der Muskelzelle mit Sauerstoff und Glucose und eine bessere Entsorgung von Kohlendioxid und Laktat. -> Kapillarisierung: Zahl und Querschnitt der Kapillaren pro Muskelfaser wird vergrößert -> verbesserte Muskeldurchblutung Herzmuskeldurchblutung verbessert -> Herzvergrößerung (Sportherz): Herzinnenräume erweitert und Herzmuskel kräftiger Schlagvolumen verdoppelt sich - Bessere Durchblutung durch VO₂max Vergrößerung des Blutvolumens Vermehrung roter Blutkörperchen und Hämoglobin Anpassung von Blut und Gefäßen als (Ab-)Transport für Nährstoffe und Sauerstoff Ausdehnung der Blutgefäße der arbeitenden Muskulatur ● Pufferkapazität des Blutes Eine Erhöhung der Basenreserve kann sich direkt positiv auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirken. Je höher der Hydrogencarbonatgehalt im Blut und damit die basische Pufferkapazität, desto mehr Laktat kann aus der Muskelzelle direkt, schnell und effizient entfernt werden. • Ruhepuls und Belastungspuls mittels Karvonen-Methode, Karvonen (1957) zur Trainingsherzfrequenzberechnung Faustformel zur Berechnung der optimalen Pulsfrequenz: Trainingsfrequenz = (maximale Herzfrequenz - Ruhepuls) 0,6 (intensiv 0,75) + Ruhepuls Mein Beispiel Trainingsfrequenz = (200-55) 0,6 + 55 = 142 => optimale Pulsfrequenz • Maximale Sauerstoffaufnahme bzgl. aerobar Ausdauerkapazität Sie beschreibt die Funktionstüchtigkeit des Gesamtsystems (HKS, Atmung, periphere Sauerstoffausnutzung) Sauerstoffaufnahme ist abhängig von Körpergewicht und Anteil der belasteten Muskelgruppen. VO₂max Formel: AVDO2max HMVmax = VO₂max ● arterio-venöse Sauerstoffdifferenz als Messgröße für die Sauerstoffausnutzung im Muskel Differenz im Sauerstoffgehalt des Blutes in der Lungenarterie und im arteriellen Blut Gibt Hinweise auf periphere Sauerstoffausschöpfung eine vergrößerte Differenz ermöglicht eine höhere Sauerstoffaufnahme Aerobe Schwelle, aerob/anaerober Übergangsbereich, anaerobe Schwelle (vgl. TK10) Aerobe Schwelle: Bei Belastungsintensitäten, Energiegewinnung fast ausschließlich aerob - Ab dieser Schwelle kann Energie nur aus anaerob-laktaziden Stoffwechselweg bereitgestellt werden Aerob-anaerober Übergangsbereich: Zwischen aerobar und anaerober Schwelle - Laktat steigt mit Belastung Laktatbildung und Laktatabbau stehen im Gleichgewicht (steady-state) Wichtiger Trainingsbereich 19 Anaerobe Schwelle: - bei Belastungsintensitäten herrscht maximales Laktatgleichgewicht -> max. Steady-state Höhere Belastung führt zu starkem Anstieg des Laktatspiegels -> Übersäuerung - Belastungsabbruch . Laktatkurve zur Bestimmung der vorherrschenden Energiegewinnungswege und zur Trainingssteuerung (vgl. TK10) Raucher Eisenmangel Chronische Müdigkeit Diabetes Mitochondriale Störung Sauerstoffmangel ngenkrankheiten 50 100 Gut Athleten Normal 2 150 200 250 Watts Laktat 5,0 mmol/l 4,0 mmol/l 3,0 mmol/l 2,0 mmol/l 1,0 mmol/l 0,0 mmol/l 80 b/min 100 b/min 120 b/min Herzfrequenz 120 100 20 80 20 0 140 b/min Belastung [Watt] Ablesen der Herzfrequenz an den sogenannten Laktat-Schwellen LT₁= 106 b/min; LT₂=125 b/min. 1.12 den Aufbau und die Funktion der quer gestreiften Skelettmuskulatur und der verschiedenen Kontraktionsformen beschreiben, Muskelfasertypen nach ihren charakteristischen Leistungsmerkmalen differenzieren, deren Anpassungsmöglichkeiten beschreiben und die Veränderung der Muskulatur durch das Krafttraining erklären Aufbau von Muskelfaserbündel bis zur Feinstruktur Muskelfaserbündel -> Muskelfaser -> Myofibrillen Myofibrillen bestehen aus aneinandergereihten Sarkomeren, welche durch Z-Band voneinander getrennt sind. Sarkomere bestehen aus Muskelfilamenten (Dünnen Aktien, dicken Myosin, hoch elastischen Titin) ● Gleitfilamenttheorie der Muskelkontraktion I Bande H Zone Entspannt . Kontrahiert I Bande Res • Kontraktionsformen • Isometrisch -> statisch- haltend Spannungszunahme mit konstanter Muskellänge Innere Kraft = äußere Kraft Bsp.: Kreuzgang, Handstand -CapZ -Titin -Z-Scheibe Myosin- kopf Myosin- schwanz Aktin- filamente M-Linie • Konzentrisch = positiv-dynamisch Spannungszunahme mit Verkürzung der Muskellänge Innere Kraft > äußere Kraft Bsp.: Heben in den Ballstand • Exzentrisch = negativ-dynamisch Spannungszunahme mit Vergrößerung der Muskellänge Äußere Kraft > innere Kraft Bsp.: senken aus dem Ballstand Agonist, Antagonist Agonist = alle aktiv an einer Bewegung beteiligten Muskel Antagonist = passiver Muskel Eine Vermehrung der kontrastiven Proteine Akten und Myosin stellt eine Basis für eine Steigerung der Muskelkraft dar, welche zu einer Dickenzunahme (Hypertrophie) des Muskels führt. 21 ● Muskelfasertypen und deren Leistungsmerkmale Eigenschaften physiologisch • Kontraktion • Spannungsentwicklung • Reizschwelle (Erregung) • Ermüdung biochemisch • Myoglobin • Energiereiche Phosphate • Enzymgehalt für Stoffwechsel morphologisch • Mitochondrien • Kapillaren • Faserquerschnitt Eignung . ST-Fasern (Slow- Twitch-Fasern, rote Fasern) Langsam Gering • Niedrig • Langsam Hohe aerobe Kapazität Viel (rot) Wenig • Hoch für aeroben Stoffwechsel • Sehr viele Sehr viele • Klein Lange Dauerleistungen (Fast-Twitch-Fasern, weiße Fasern) FTG-Fasern (glykolytische Ausprägung) FTO-Fasern (oxidative Ausprägung) . Schnell • Hoch • Hoch • Schnell Aerobe/anaerobe Kapazität • Mäßig • Viel • Aerobar + anaerober Stoffwechsel • Viele • Viele • Groß FT-Fasern Anpassungsmöglichkeiten und Veränderungen durch Krafttraining Hypertrophie Vermehrung von Aktin, Myosin und Titin Vergrößerung des Glykogen-, ATP- und KP-Speichers -> Muskel wird dicker Nächster Reiz auf größere Zellmasse verteilt Sehr schnell Sehr hoch • Sehr hoch • Sehr schnell Agonist = alle aktiv an einer Bewegung beteiligten Muskel Antagonist passiver Muskel Hohe anaerobe Kapazität • Wenig (weiß) • Sehr viel Hoch für anaeroben Stoffwechsel Kurze Dauerleistungen und explosive Bewegungen (Z.B. Mittelstrecken und Sprint-, Sprung-, Wurfdisziplinen) • Wenig • Wenig • Mittel • Intramuskuläre Koordination Ist die Koordination zwischen den verschiedenen motorischen Einheiten des gleichen Muskels. Durch zwei Prozesse gesteuert: 1. Rekrutierung: Aktivierung einer bestimmten Anzahl motorischer Einheiten 2. Frequenzierung: In Abhängigkeit von der Erregungsfrequenz (Impuls/sec) werden motorische Einheiten mit unterschiedlichen Eigenschaften aktiviert • Intermuskuläre Koordination Durch wiederholte Bewegungsabläufe arbeiten Agonist und Antagonist besser zusammen. So kann die intermuskuläre Koordination automatisiert werden. • Verbesserung der Kontraktionsgeschwindigkeit Hängt von der zu bewegenden Last ab - Je mehr FT-Fasern, desto schneller die Kontraktion Veränderung einiger Muskelfasern in FTG-Fasern durch Schnellkrafttraining 22 1.13 konditionelle Fähigkeiten und ihre Wechselbeziehungen erläutern • Konditionelle Fähigkeiten, Weineck (2019) • Schnelligkeit Fähigkeit des Nerv-Muskelsystems, motorische Aktionen in einem unter den gegebenen Bedingungen minimalen Zeitabschnitt zu vollziehen. Schnelligkeitsfähigkeiten: - Reaktionsschnelligkeit (Fähigkeit, auf einen Reiz in kürzester Zeit zu reagieren) Azyklische Aktionsschnelligkeit (motorische Ablaufschnelligkeit bei zyklischen Bewegungen) Zyklische Aktionsschnelligkeit (motorische Ablaufschnelligkeit bei zyklischen Bewegungen) Schnelligkeitsausdauer (Widerstandsfähigkeit gegen Geschwindigkeitsabfall bei zyklischen Schnelligkeitsleistungen zwischen 7 Sekunden und 2 Minuten (Stehvermögen)) • Kraft Fähigkeit des Nerv-Muskel-Systems, durch Muskeltätigkeit Widerstände zu überwinden, ihnen entgegenzuwirken bzw. Sie zu halten. Kraftunterscheidungen: - Maximalkraft (größtmögliche Kraft, willkürlich gegen einen Widerstand) > Relative Kraft = Maximalkraft/ Körpergewicht - Schnellkraft (Körper oder Gerät, in verfügbarer Zeit auf möglichst hohe Geschwindigkeit bringen) Kraftausdauer (Ermüdungswiderstandsfähigkeit bei langandauernden oder sich wiederholenden Krafteinsätzen) • Ausdauer Definition: Physische und psychische Widerstandsfähigkeit gegen Ermüdung bei relativ lang andauernden Belastungen und die rasche Erholungsfähigkeit nach der Belastung. Spezielle Ausdauerfähigkeiten: - Kurzzeitausdauer (KZA, 25s bis 2 min, anaerob-laktazid überwiegt) - Mittelzeitausdauer (MZA, 2 bis 10 min, aerob und anaerob leistungsbestimmend) Langzeitausdauer (LZA, über 10 min, zunehmend fast ausschließlich aerob) Azyklische Spielausdauer (über 10 min, starker Wechsel der Belastungsintensitäten . • Beweglichkeit Fähigkeit, Bewegungen mit großer Schwingungsweite ausführen zu können. Wechselwirkungen bei den konditionellen Fähigkeiten Kraft und Ausdauer Ausdauertraining: Vergrößert die Kapillardichte und die Größe der Mitochondrien Muskelhypertrophietraining: Verringert die Anzahl der Muskelkapillare und der Mitochondrien Stören sich gegenseitig in der Anpassung + Zentrale Ermüdung senkt die willkürliche Aktivierung => Je höher die Kraftbelastung, desto unverträglicher wird das Krafttraining mit dem Ausdauertraining. Im Leistungssport möglichst nicht am selben Tag. Ziel: Vergrößerung der Kraft der ST-Fasern über Kraftausdauertraining + Im Krafttraining spezifisch nur die FT-Fasern entwickeln. -> Ermüdungswiderstandsfähigkeit bei lang andauernden oder sich wiederholenden Krafteinsätzen zw. 7s-2m -> überwiegend anaerob-laktazide Energiegewinnung -> selben leistungsbestimmenden Faktoren wie bei Kurzzeitausdauer 23 1.15 Modelle zur Entstehung von Gesundheit und Krankheit beschreiben und Wirkungsweisen von Bewegung und Sport im Rahmen dieser Modelle erläutern • Gesundheitsmodelle Definition Gesundheit nach WHO: Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheiten oder Gebrechen. • Risikofaktorenmodell (versch. Autoren) Ziel: Krankheitsursachen präventiv erkennen, um sie dann nach Möglichkeit zu vermeiden oder zu beheben. spezifischer Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein bestimmter Risiken (unabänderliche, Verhaltensbedingte, umweltbedingte) und der Entwicklung von Krankheiten Die Gesundheitsvorstellung befasst sich weniger mit dem Aspekt des Gesundseins als vielmehr mit dem Zusammenhang von Verhaltensweisen & Krankheit - Vorbeugung kann verschiedene Risikofaktoren verhindern, außer unabänderliche -> Umweltprogramme, Bewegungsprogramme, Ernährungsprogramme, Medikamente Vorteile: sehr einfache Zuordnung von Krankheiten, Risikofaktoren und Maßnahmen -> sehr gute Begründung von Interventions- und Präventionsmaßnahmen Krankmachende Wirkung einzelner Faktoren kann eindeutig beschreiben werden - Wirksamkeit von Interventionsmaßnahmen lässt sich leicht überprüfen Nachteile: Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Interventionsmaßnahmen Sehr eindimensionale & fast ausschließlich biomedizinische Faktoren Sport: Wirkungszusammenhang bezieht sich direkt auf die Verhinderung bzw. Abschwächung von Krankheiten Bsp.: 3h intensiver Sport mindert Sterberisiko an Prostatakrebs um 61% Salutogenesemodell (Antonovsky 1997) Ziel: Wirkung von Stressigen zu mindern und Schutzfaktoren und Kohärenzsinn zu stärken basiert auf einem Verständnis von Gesundheit und Krankheit in einem dynamischen Gleichgewicht und wie man durch Einsicht, Einstellung und Verhaltensweisen die Schutzfaktoren stärken kann - Stressoren sind von innen oder außen kommende Anforderungen an den Organismus - Für den wirksamen Einsatz der Schutzfaktoren ist der Kohärenzsinn von großer Bedeutung Der Kohärenzsinn ermöglicht es: Problemsituation richtig einzuschätzen und sich um eine Lösung zu bemühen (Sinnhaftigkeit) - Eine Problemsituation als strukturierter & erklärbar wahrzunehmen (Verstehbarkeit) Möglichkeiten zu generieren, diese Problemsituation aktiv zu bewältigen (Handhabbarkeit) - Vorteile: Einbeziehung von psychischen und sozialen Faktoren -> ganzheitliche Förderung von Gesundheit, Aufbau von Schutzfaktoren und Kohärenzsinn Geeignetes Modell für die Erstellung von Gesundheitskonzepten Nachteile: - Zusammenhänge zwischen Kohärenzsinn und psychischer Gesundheit unsicher - Kohärenzsinn insgesamt kein eigenständiges Konstrukt Sport: Neben Abschwächung der Risikofaktoren auch Stärkung der Schutzfaktoren und Kohärenzsinn Bsp.: Ausdauertraining mindert nicht nur Übergewicht sondern verbessert allg. Fitnesslevel 24 • Systematisches Anforderungs-Ressourcen-Modell (SAR-Modell) (Becker 2006) Ziel: mit Hilfe externer und interner Ressourcen die Vorraussetzungen zur Bewältigung externer und interner Anforderungen zu verbessern versteht Gesundheit und Krankheit als Resultat von Anpassungs- und Regulationsprozessen zwischen einem Individuum und seiner Umwelt - Individuum und Umwelt sind komplexe Systeme die sich wechselseitig beeinflussen Sie stellen Anforderungen (extern und intern) aneinander, auf die mit der Aktivierung oder Bereitstellung von Ressourcen geantwortet wird Externe und interne Ressourcen stärken, um körperliche und seelische Gesundheit zu erhalten - Vorteil: - klare Strukturierung durch die Einteilung in Systeme -> klare Orientierung für Gesundheitskonzepte, hoher Anwendungsbezug, hohe praktische Relevanz Nachteile: - Wirkung von Maßnahmen nicht direkt zuzuordnen und nachweisbar Ursache-Wirkungen-Zusammenhänge nicht so deutlich wie Beim Risikofaktorenmodell Sport: - Ganzheitliche Gesundheitsförderung durch die gesund machende „Ressource" Sport • Wirkungsweisen von Sport und Bewegung Risikofaktoren-Modell zeigt welche Wirkung sportliches Training auf die Gesundheit haben kann. Sport kann Risikofaktoren einschränken Salutogenese-Modell strebt ganzheitliche Verbesserung der Gesundheit an. Systematisches Anforderung-Ressourcen-Modell will eine ganzheitliche Gesundheitsförderung durch die gesund machende ,,Ressource" Sport. - Positive Effekte auf unser Bewegungssystem - Positive Effekte auf unsere Krankheitsprävention - Positive Effekte auf unsere psychische Gesundheit 25 1.16 Zielbereiche des Sports nennen und erklären • Leistungssport/ traditioneller Wettkampfsport Im Mittelpunkt steht der Leistungsvergleich. Auf dem Leistungsniveau möglich. Ziel: Sportliche Höchstleistung zu vollbringen... ...über die maximale Entwicklung spezifischer konditioneller Fähigkeiten... ... wobei Belastungsintensität und -umfang sehr hoch ist. Breiten- und Freizeitsport Freizeitsport: In der Freizeit betriebener Sport. Breitensport: Von der Bevölkerung auf breiter Ebene betriebener Sport. Kann Gesundheits- als auch Fitnesssport oder nur sportliche Aktivität ohne Zielsetzung sein Training der konditionellen Fähigkeiten ist unspezifisch und wenig zielgerichtet Fitnesssport ● Ziel: Fitness erhalten oder aufbauen... ...über die ausgeprägte Entwicklung aller konditionellen Fähigkeiten ggf. mit Schwerpunkten... ...wobei Belastungsintensität und -Umfang mittel bis sehr hoch (Wettkampfsport) sind. Gesundheits- und Rehabilitationssport Ziel Gesundheitssport: . Gesundheit erhalten oder aufbauen... ...über die gemäßigte Entwicklung aller konditionellen Fähigkeiten... ...wobei die Belastungsintensität und -umfang sich an Mindestanforderungen orientiert. Ziel Rehasport: Gesundheit wieder herstellen. Eingliederung von Menschen mit körperlichen oder geistigen Defiziten in berufliches oder gesellschaftliches Leben. 26 1.18 Gesundheitsrisiken von Sport und Bewegung erklären, erkennen, Maßnahmen nennen, Gefahren beschreiben Verletzungen • Definition Sportverletzungen inklusive Beispiele Definition: Unter Sportverletzungen versteht man Verletzungen, die beim Ausführen von sportlichen Aktivitäten auftreten. Akute Sportverletzungen: Prellung: Verletzung von Blut- und Lymphgefäßen durch Krafteinwirkung von außen -> Schelling, Blaufärbung Verstauchung: Gelenk wird über die normale Bewegungsamplitude hinaus bewegt. Überdehnung von Bändern, Verletzung der Gelenkkapsel, Einblutung und Schwellung (Bluterguss) Verrenkung: Auskugeln, Ausrenkung durch Krafteinwirkung, Verletzung von Gelenkkapsel und -bändern Zerreißung: Risse im Muskel, Sehne oder Band. Entstehung durch Krafteinwirkung, abrupte Bewegungen, Überbelastungen Knochenbruch: Krafteinwirkung von außen oder indirekte Gewalteinwirkung. Charakteristika von Über- und Fehlbelastung Überbelastungsursachen Belastungsintensitäten Belastungspausen Bewegungsausführungen Überbelastungssymptome ● . Muskel- Gelenkschmerzen Muskuläre Verhärtung mit Druckschmerz Schwellung, Rötung - Ungewöhnlich schnelle Ermüdung Verminderte Belastbarkeit - Leistungsabfall - Erhöhter Ruhepuls Verminderte Herzfrequenzvariabilität Schienbeinkanten-Syndrom: - Schmerzhafte Entzündung der Knochenhaut an Schienbeinkante -> Überlastung der vorderen Schienbeinmuskulatur durch lauf- und Sprungbelastungen Patellaspitzen-Syndrom: Schmerzhafte Entzündung der Quadrizeps-Sehne im Bereich der Kniescheibe -> viele Sprünge und Landungen Tennisarm: stechende schmerzen im äußeren Ellenbogen -> häufige Belastung der Streckmuskulatur von Handgelenk und Fingern Muskelverhärtung: Schmerzhafte Muskelverspannung mit erhöhtem Muskeltonus & eingeschränkte Durchblutung -> geschwächte Muskulatur und Fehlhaltungen, neuronale Fehlsteuerung Ermüdungsbruch: Oft wiederholende mittlere Krafteinwirkung können langfristig Bruch erzeugen 27 Muskelkater: - Schmerzempfindlich in betroffener Muskulatur und Bewegungsempfindlichkeit -> Kraft- oder Schnelligkeitsbelastungen mit hohen Intensitäten Gründe/Faktoren für Verletzungen • Intrinsische Faktoren Muskuläre Dysbalancen Auf unterschiedliche Verletzungsrisiken zurückzuführen -> Kräfteungleichgewicht: Agonist und Antagonist ungleich. Gelenkstrukturen einseitig belastet. -> Muskelverkürzung: Agonist und Antagonist ungleich. Muskelverkürzung begrenzt die Schwingungsweite eines Gelenks. -> Neuronale Fehlsteuerung: Einzelne Fasern auf Spannung. Unter Belastung dann zu hohe Spannung. - Körperliche Konstitution Mangelnde Kraftfähigkeiten, sowohl mangelnde koordinativen und technischen Fähigkeiten als auch fehlendes oder unzureichendes Aufwärmen und Ermüdung Willingness to play hurt Die Bereitschaft, trotz Schmerzen oder gar Verletzungen zu trainieren und Wettkämpfe zu bestreiten, ist im Leistungssport weit verbreitet. Schmerztoleranz Je höher die Schmerztoleranz, desto höher das Risiko, Folgeverletzungen oder dauerhafte Schäden zu erleiden. Durch Schmerzmittel wird das Risiko nochmals gewaltig erhöht. • Extrinsische Faktoren - Regelwerk der Sportarten Das Regelwerk der Sportspiele kann Verletzungen begünstigen. Es wird aber auch durch weitere Regelvorgaben das Verletzungsrisiko minimiert. Physische Umgebung der Athletinnen und Athleten Leistungsdruck durch Trainer, Sportverband, Eltern, usw. Kann Verletzungsgefahr durch zu aggressives Spiel oder Überbelastung im Training erhöhen. Ein aggressiver Gegner der durch Tabellensituation versucht, durch besonders aggressive Spielweise und Fouls das Spiel zu gewinnen. ● Maßnahmen zur Verletzungsvermeidung • Verletzungspräventive Trainingsmaßnahmen - Allgemeine und spezifische Erwärmung Korrekte Übungs- und Bewegungsausführungen Verletzungspräventive Regenerationsmaßnahmen Massage Erholung wird beschleunigt durch Blut- und Lymphflusses. Muskelverhärtungen und neuroyale Fehlsteuerungen können beseitigt werden. Eisbad Verstärkte Durchblutung mit Beschleunigung der Regeneration 28 Gefahren des Fitnesstrainings • Überbelastung Muskuläre Dysbalancen führen zu Fehlstellungen und Fehlhaltungen. Grund für Fehler im Training ist fehlende Betreuung. Im Fitnessstudio plant man sein Training auch alleine. ● Sportsucht Sportsucht ist eine substanzungebundene Verhaltenssucht, die, um Entzugssymptome zu vermeiden, zu exzessivem und pathologischem Sporttreiben führt. • Muskuläre Dysbalancen Durch falsche Ausführung und unzureichende Hilfe ein Ungleichgewicht von Agonist und Antagonist. • Medikamentenmissbrauch Schmerzmittel; Medikamente für Muskelzuwachs im Fitnessstudio sehr beliebt. • Anorexie Appetitlosigkeit 29 1.19 Belastungsparameter in Bezug auf gesundheits- beziehungsweise leistungsorientiertes Training einschätzen und ein gesundheitsorientiertes Kraft- oder Ausdauertraining planen Belastungsparameter • Reizumfang -> Gesamtmenge an Belastungsreizen bzw. an bewältigender Last . Reizintensität -> Anstrengung • Reizdauer -> Belastungsdauer - wie lange wirkt Bewegungsreiz! • Reizdichte -> Ergibt sich aus zeitlichem Verhältnis zwischen Belastung und Erholung Trainingshäufigkeit -> Anzahl der Trainingseinheiten (pro Woche) ● Individualität von Belastungsparametern Was ist das Ziel des Sportlers? - genetische Komponente Außeneinwirkungen • Ausdauertraining (siehe TK11) Trainings- und Pulssteuerung z.B. Karonen-Methode (Kravonen 1957) HFtrain = HFRuhe + (HFmax - HFRuhe) X Faktor Faktor: - intensives Ausdauertraining: 0,8 - extensives Ausdauertraining: 0,6 Untrainierte: 0,5 Steuerung der Belastungsintensität durch subjektives Belastungsempfinden, Skala von Buskies und Boeckh-Behrens (2012) oder Skala von Borg (1983) 7-stufige Belastungsskala Stufe (RPE-Skala*) Intensität "nach Buskies/Boeckh-Behrens 1 - sehr leicht 2- leicht 3- leicht bis mittel 4- mittel 5-mittel bis schwer 6-schwer 7-sehr schwer % HF MAX % V ANS Borgskala Primärer Stoffwechsel 1 regenerativ sehr locker 60-70% 55-70% 6-9 aerober Bereich 2 langsam locker 70-80% 70-80% 10-12 3 mittel 80-90% 80-93% 13-14 aerob-anaerober Übergangsbereich 5 schnell hart intervall sehr hart 95-100% >103% 90-95% 93-103% 15-16 17-20 anaerober Bereich 30 . • Trainingssteuerung mit Hilfe von Laktatkurven (Schwellenwerte) im leistungsorientierten Training 5,0 mmol/ . 4,0 mmol/ 53,0 mmol/ 2,0 mmol/l 1,0 mmol/ 0,0 mmol/l 80 b/min 100 b/min 120 b/min Herzfrequenz 120 100 60 20 0 140 b/min Belastung [Watt] Eintragen der Laktat-Schwellen-LT₁: signifikanter Anstieg des Laktat (um 0,2 mmol/l) über den niedrigsten Wert. - LT₂: Überschreiten der LT, um 1,5 mmol/l. Krafttraining Steuerung der Belastungsintensität durch subjektives Belastungsempfinden (Skala siehe oben) Trainingssteuerung mit Hilfe der Belastungsparameter • Trainingsmittel Ausdauertraining z.B. Laufen, Schwimmen, Walking Krafttraining z.B. Zirkeltraining, Wasserfitness 31 3. Wissen über den Sport im gesellschaftlichen Kontext 3.28 den Unterschied zwischen Motiv, Motivierung und Motivation erläutern • Motiv, Motivierung, Motivation Motiv: bezeichnet situationsüberdauernde, zeitlichüberdmuernde und persönlichkeitsspezifische Wertungsdispositionen Motivierung: Prozess der Motivanregung Motivation: Ergebnis der Motivierung • Merkmale zur Klassifizierung sportlicher Motive, Gabler (2002) Motive im Sport Bewegung, körperliche Aktivität Ästhetik Bezogen auf den Sport selbst Bezogen auf das Ergebnis Als Mittel für weitere Zwecke . Körpererfahrung Selbsterfahrung Körperlicher Herrausforderung Abenteuer, Spannung, Risiko Leistung als Selbstbestätigung Gesundheit Fitness Entspannung Naturerlebnis - Materielle Gewinne -> steht für Ich-Bezug - Macht -> Machtmotiv (Mannschaftshierachie) - Aggression -> Aggressionsmotiv (Foulspiel) Soziale Interaktion Angst -> Angstmotiv (Verletzungsrisiko) Hilfe -> Hilfsmotiv (Wasserträger Radfahren) Neugier -> Neugiermotiv (unbekannte Sportart) Leistung als Prävention, Anerkennung, Prestige, Dominanz Kontakt, Anschluss, Geselligkeit, u.a. Hauptmotive der Motivationsforschung; Identifikationen von Grundsituationen Leistung -> Leistungsmotiv (Wettkampf gewinnen wollen) Anschluss -> Anschlussmotiv (miteinander Sport treiben) -> steht für soziale Aspekte 32 . Grundschema zum Ablauf von Motivationsprozessen, Gabler (2004) • Motivation als prozessbezogenes Ergebnis der Motivanregung situative (Umwelt-) Bedingungen . Motiv (kognitive Zwischenprozesse) prospektive Bewertung der erwarteten positiven/negativen Handlungsfolgen (emotionale Reaktion) Hoffnung auf Befriedigung oder Furcht vor Nichtbefriedigung Verhalten Handlung (kognitive Zwischenprozesse) reflexive Selbstbewertung Extrinisch: Folgen einer Handlung -> Zweckorientierung Unterscheidung zwischen Tätigkeits- und Zweckorientierung Leistungsmotivation: Bedingungen leistungsmotivierten Handelns (Güte- und Schwierigkeitsmaßstab) • extrinsische und intrinsische Anreize Intrinisch: Mittel (Handlung) und Zweck (Handlungsziel) stimmen thematisch überein. Anreiz ist das emotionale Erleben -> Tätigkeitsorientierung Erfolgszuversichtlich: Erfolgs-/Misserfolgsbilanz positiv Misserfolgsmeidend: Erfolgs-/Misserfolgsbilanz negativ (emotionale Reaktion) Bedingungen des leistungsorientierten Handelns: 1. Die Handlung führt zu einem objektivierbaren Ergebnis 2. Das Handlungsergebnis muss auf einem Gütemaßstab beziehbar sein emotionale Reaktion (Befriedigung/ Nichtbefriedigung) Definition: Leistungsmotiv ist die Gesamtheit aller ,,aktueller emotionalen und kognitiven Prozesse, die der individuellen Auseinandersetzung mit (...) der Leistungssituation angeregt werden" 3. Dem Gütemaßstab muss ein Schwierigkeitsmaßstab zuzuordnen sein 4. Der Güte- und Schwierigkeitsmaßstab muss vom Handeln so übernommen werden, dass er ihn als für sich selbst verbindlich betrachtet 5. Das Handlungsergebnis muss vom Handelnden als selbst verursacht erlebt werden • Selbstbewertungsmodell der Leistungsmotivation, Brustbein & Heckhausen (2010) bei richtiger Zielsetzung haben Erfolge höhere positive Anreize, als Misserfolge negative Anreize Höhere negative Selbstbewertung führt zu höherer misserfolgsängstlichen Motivtendenz -> verliert ,,Selbstbekräftigung" 33 Motivationsmodelle • Risikowahlmodell, Atkinson (1957) 6. zwei Tendenzen 8 Hoffnung auf Erfolg(HE) und Furcht vor Misserfolg(FM)) 7. Jede Aufgabe besitzt einen Anreizwert sowie eine subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit. Umso größer W desto kleiner A HE-Dispositionierte verhalten sich erfolgszuversichtlich FM-Dispositionierte verhalten sich misserfolgsmeidend . Wahrscheinlichkeit der Wahl hoch Stabil niedrig leicht • Flow-Konzept, Csikszentmihalyi (1975) Definition: Das reflexionsfreie gänzliche Aufgehen in einer glatt laufenden Tätigkeit, die man trotz hoher Anforderungen unter Kontrolle hat. Flow komponenten: variabel a Angst niedrig mittel Flow Langeweile hoch hoch niedrig schwer b internal Angst Apathie/ Langeweile Hoffnung auf Erfolg Furcht vor Misserfolg Anreiz auf Erfolg Wahrscheinlichkeit des Erfolgs niedrig Aufgabe Fähigkeit Fähigkeit 1. Man fühlt sich optimal beansprucht und hat trotz hoher Anforderung das sichere Gefühl, das Geschehen unter Kontrolle zu bringen. 2. Handlungsanforderungen, Ziele und Rückmeldungen klar und interpretationsfrei, man weiß immer was zu tun ist. Flow Entspannung 3. Der Handlungsablauf läuft flüssig ab. Es entsteht ein Gefühl der Kontrolle. 4. Konzentration kommt von selbst. Abschalten aller nicht benötigten Kognitionen. 5. Zeit vergeht wie im Flug. 6. Man geht in der Aktivität auf -> Verlust von Reflexivität und Selbstbewusstsein Grundmodell der Attributionstheorie, Heckhausen (1975) oder Weiner (1974) - in Lokation und Stabilität unterschieden - Lokation: Wahrnehmung der eigenen Person(internal) oder anderer Person(external) - Stabilität: zeitliche Beständigkeit wird auch stabil und variabel unterschieden hoch Wettkampfroutine, Ehrgeiz, Begabung Anstrengung, Einsatzwille, Taktik External Aufgabenschwierigkeit, Trainer, Mannschaft Glück, Pech, Zuschauerunterstützung, Wetter 34 3.30 die gesellschaftliche Rolle von Sport an ausgewählten Beispielen erklären Sport als gesellschaftliches Teilsystem nach Schmink (1988) • Gesellschaftliche Funktion des Sports Ist Sport ein Teilsystem der Gesellschaft? Ja, weil... -> eigene Handlungslogik -> Code: Sieg - Niederlage -> Ausbildung von Organisationen und Rollen -> Organisationen: Sportverbände, Sportverein, Fitnessstudios -> Rollen: Sportler, Trainer, Zuschauer, Funktionär Erziehungssystem: - Übernimmt Erziehungsaufgaben -> erlernen motorischer Grundlagen - Sportliche Bestätigung zur Kanalisierung der Aggressivität -> Erwerb sozialer Kompetenzen, wie Selbstdisziplin Politisches System: - Integration -> Sport verbindet - Nationale Identifikation Gemeinschaftsstiftende Wirkung - Spitzensportler als Vorbild Militärisches System: - Soldaten körperlich fit halten, Früher: Wehrhaftigkeit Gesundheitssystem: Rehabilitation, Prävention Gesundheitsbewusstsein wird gesteigert Positives Lebensgefühl - Körperliche Grundvorraussetzung für Berufe Wirtschaftssystem: - Wirtschaftsfaktor, Schaft Arbeitsplätze Bereitstellung körperlich gesunder Arbeitnehmer Kompensation zum Arbeitsalltag Mediensystem: - attraktive Inhalte Popularität Sport erhält Geld durch Übertragung ● Organisation des Sports • Sportvereine, Thiel, Seiberth & Mayer (2013) Sportvereine: - organisatorische ,,Keimzelle des Sports" - Hohe Zahl an Vereinsmitgliedern Vier Arten von Sport: 1. Selbstorganisierter Sport (Freizeit...) 2. Staatlich organisierter Sport (Schule...) 3. Sport im Verein 4. Kommerzieller Sport Konstruktive Merkmale: 35 - 7 Gründungsmitglieder Freiwillige Mitgliedschaft Orientierung an den Interessen der Mitglieder Unabhängigkeit von Dritten Ehrenamtliche Mitarbeit Demokratische Entscheidungsstruktur Magisches Dreieck Medien, Wirtschaft, Sport Sportrechte Agenturen - MEDIEN & KOMMUNIKATION Medien Journalisten Medienpräsenz, Finanzierung ● Übertragungsrechte SPORT Athleten Vereine Verbände Veranstalter Medienpräsenz Werbeeinnahmen Werbe Agenturen Image, Medienpräsenz Sportmarketing- Agenturen INTERNATIONAL BUSINESS Sponsoren Werbetreibende Sportartikelhersteller • Medien - Spitzensport Spritzensport/ wenige Sportarten im Fokus (Medien verschärfen die Disparitäten, bestimmen das Auf- und Ab gewisser Sportarten) Personalisierung/ Starkult Eventisierung (Nach- und Vorberichte, Interviews, Story,...) Medientauglichkeit (Beispiele: Tischtennisball, Tee-Break, Elfmeterschießen, bunte Bälle, Feldgrößen, Bikinihosen, Videobeweis, Neue Formate, wie z.B. Champions League) Emotionalisierung/ Dramatisierung - Kommerzialisierung - Einfluss auf die Infrastruktur (Medienzentrum, Presseraum, Kameras,...) 1. Lukrative Verträge können an Bedingungen geknüpft sein 2. Abhängigkeit des Sports 3. Imagegewinn, gesellschaftliche Relevanz durch die Medien 4. Neue soziale Medien dienen der Selbstvermarktung, Selbstdarstellung (,,Influencer") Wirtschaft - Spitzensport 2015: 2,3% am BIP, 1,2 Mio. Erwerbstätige 2015: Ausgaben privater Haushalte im Zusammenhang mit Sport 65 Mrd. Euro (Mitgliedsbeiträge, Ausrüstung, Fahrten, Pay-TV,..) Sportmarketing: Vermarktung von Sportlern, Teams, Sportartikeln,... Eventmarketing als Besonderheit des Sportmarketing: Unternehmen suchen über die Events Kundenkontakte Sportsponsering: Teams, Einzelsportler, Sportveranstaltungen mit dem Ziel des Imagetransfers und der Steigerung des Bekanntheitsgrades 36 3.31 Dopingwirkstoffe und Dopingmethoden im Überblick beschreiben • Begrifflichkeit „Doping", „WADA“, „NADA“, Verstöße gegen Anti-Doping-Bestimmungen Doping: Versuch der körperlichen Leistungssteigerung durch chemische, pharmakologischen und physikalischen Mitteln, die laut Liste des betreffenden Sportverbandes Oder des internationalen Olympischen Komitees verboten sind. WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur): legt fest was verboten ist, in 3 Kategorien - Zu allen Zeiten verboten - Im Wettbewerb verboten In bestimmten Sportarten verboten Ab wann ist etwas verboten? - sie wirken leistungssteigernd - Sie schädigen die Gesundheit Sie widersprechen dem Geist des Sports -> 2 von 3 müssen für ein Verbot zutreffen NADA (Nationale Anti Doping Agentur Deutschland): Bekämpfung des Dopings und ein sauberer Sport Anti-Doping-Bestimmungen 1. Vorhandensein einer verbotenen Substanz im Körper eines Sportlers 2. (Versuchte) Anwendung einer verbotenen Substanz oder einer verbotenen Methode 3. Umgehung der Probenahme bzw. Weigerung oder Versäumnis, eine Probe abzugeben 4. Verletzung der Informationspflicht über den Aufenthaltsort (Meldepflichtverstöße) 5. (Versuchte) unzulässige Einflussnahme auf einen Teil des Dopingkontrolle-Verfahrens 6. Besitz einer verbotenen Substanz oder einer verbotenen Methode 7. Das (versuchte) Inverkehrbringen von verbotenen Substanzen oder verbotenen Methoden 8. Die (vers.) Verabreichung von verbotenen Substanzen oder verbotenen Methoden an Athleten 9. Beihilfe (z.B. Anleitung, Verschleierung) 10. Verbotener Umgang (z. B. mit einem wegen Dopings gesperrten Trainer) • Verbotene Methoden • Blutdoping Blutdoping umfasst Methoden, die die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff erhöhen, insbesondere die Infusion von Fremd oder Eigenblut • Gendoping Damit werden z.B. Methoden der Geneditierung, Genstilllegung und Gentransfer erfasst • Chemische und physikalische Manipulation Hierbei handelt es sich um Versuche, die Probe, die während der Dopingkontrollen genommen wurde, zu verändern. Z.B. kann durch die Zugabe von Chemikalien zur Oxidation ein Dopingnachweis verhindert werden . Verbotene Substanzen: Wirkstoffgruppen und Wirkungen • Anabole Steroide Beispiele: Testosteron, Nordolon, Stranozolol, Clenbuterol Wirkung: eiweißaufbauend (anabol) und regenerationsbeschleunigend • Hormone (z.B. Erythropoetin (EPO), Steigerung Bildung roter Blutzellen, mehr Sauerstofftransport) Beispiel: EPO, hgH Wirkung: Steigerung des Blutvolumens und der Bildung roter Blutzellen -> erhöhter Sauerstofftransport; Wachstumshormone dienen u.a. dem Muskelaufbau • Diuretika (z.B. Furosemid: vermehrte Harnaussscheidung) Beispiel: Furosemid Wirkung: vermehrte Harnausscheidung -> Wettkampfgewicht sinkt 37 Gesundheitliche Risiken des Dopings • Anabole Steroide: Androgene Veränderungen Androgene Wirkung (bei Männern bis zurUnfruchtbarkeit, bei Frauen vermännlichende Effekte, wie tiefere Stimme, verstärkte Körperbehaarung, Rückbildung der Brüste und Störung der Monatsregel) Kurzatmigkeit - Erhöhtes Risiko für Herzinfarkt Steigender Blutdruck Erhöhtes Risiko für Leberschäden Akne Haarausfall Wachstumpsstopp bei Jugendlichen • EPO: Verklemmung roter Blutzellen / Verschluss Blutadern Verklemmung des Blutes Thrombosegefahr Verschlüsse kleinerer Gefäße Bluthochdruck - Viele Todesfälle Vergrößerung innerer Organe • Diuretika: Störungen Mineralstoffhaushalt Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlust kann bei gleichzeitiger körperlicher Beanspruchung zu Herzrhythmusstörungen, Kollaps und zum Tod führen Nierenschäden Störung des Mineralstoffhaushaltes 38 3.32 den gesellschaftlichen Stellenwert und die Folgen von Doping reflektieren • Gründe für Doping • Biographische Falle -> Die Existenz hängt davon ab, da man sich voll auf den Höchstleistungssport fokussiert hat und oftmals schulische und berufliche Ausbildungen vernachlässigt hat und nun unter Erfolgszwang steht. • Vorteilsnahme -> Vorteil gewinnen auch z. B. früheres erreichen der Hochleistungsfähigkeit, sowie längeres verbleiben in der Elite • Nachteilsvermeidung -> Nachteil vermeiden, wenn z.B. keine Chancengleichheit herrscht • Risikoabsicherung -> Risiken minimieren und möglichst schnell möglichst viel Geld verdienen -> Formtief, Corona, etc. Entgegenwirken Psychologische und soziologische Erklärungsansätze für Doping (Bette, Schimank 1995) Systemimmanentes Problem (Homo sociologicus) -> Strukturell erzeugtes Problem des Spitzensports -> z.B. Sieg-Niederlage-Code -> Sportpolitik, Fördergelder, Sponsoren Kosten-Nutzen-Analyse ● Gründe für das Dopingverbot Chancengleichheit Wettkampf soll durch unterschiedlich Talentausprägung und Anstrengungsbereitschaft entschieden werden Ungleichheiten (Ausstattung, Infrastruktur, soziale Absicherung) werden nicht berücksichtigt Gesundheit der Athleten Schutz der Gesundheit steht im Vordergrund . viele Sportarten mit Körperverletzungen, Gesundheitsgefährdung (Kampf-&Rennsport) legale Mittel können Gesundheit auch beeinträchtigen (Bsp.: Gewichtsreduktion) Doping kann Gesundheit schützen (z.B. Regeneration, nach Verletzungen) • Betrug als Straftatbestand -> Doping ist arglistiger Betrug -> Vermögensschaden der Unterlegenen Dopingprävention -> Verhaltensprävention: Wissensvermittlung -> dopingresestente Verhaltenseinstellung -> Verhältnisprävention: stabiles soziales Umfeld . Dopingkontrolle 1. Urinkontrolle Urinprobe wird auf zwei Behälter (A- und B-Probe) aufgeteilt und versiegelt WICHTIG: -> Ausweis des Kontrolleurs kontrollieren -> Nummern auf Flaschen und Urinkit überprüfen -> Als Athlet alle Aktionen selber ausführen -> Medikamente angeben -> Bemerkungen und Kommentare eintragen -> Formular unterschreiben 39 2. Blutkontrolle Blutprobe wird in ein Röhrchen gegeben und anschließend versiegelt WICHTIG: -> Ausweis des Kontrolleurs überprüfen -> Nummern auf Blutröhrchen und Set überprüfen -> Als Athlet alle Aktionen selbst ausführen -> Medikamente angeben -> Bemerkungen und Kommentare eintragen -> Formular unterschreiben Bestrafung -> Bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe, sowie Geldstrafen -> Das Herstellen, sowie das Handeln führt zu Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren -> Sperre vom Verband und Ausschuss aus Leistungssport bis zum Verbot das Trainingsgelände zu betreten ● . Folgen von Doping • Medizinische Folgen: Gesundheit / gesundheitliche Schäden -> Folgen bis zum Tod -> Anabole Steroide: endogene Wirkung (Unfruchtbarkeit bei M, vermännlichen bei F); Kurzatmigkeit; erhöhtes Risiko auf Herzinfarkt; steigender Blutdruck; erhöhtes Risiko für Leberschäden; Akne; Haarausfall; Wachstumsstopp bei Jugendlichen -> Hormone: Thrombosegefahr; erhöhter Blutdruck; Krebs; Diabetes; Vergrößerung innerer Organe -> Diuretika: Nierenschäden; Störung des Mineralstoffhaushaltes • Moralisch-ethische Folgen: Fairness, Chancengleichheit, Natürlichkeit Rechtliche Folgen: -> Geld- und Freiheitsstrafen bis zu 3 Jahren -> Illegaler Handel bis zu 10 Jahre Haft -> Sportsperre Finanzielle Folgen: -> Zurückzahlungen von Preisgeldern, Fördergeldern -> Verträge mit Sponsoren enthalten oft Doping-Klauseln Soziale Folgen: -> öffentliches und privates Ansehen leidet -> Glaubwürdigkeit geht verloren -> Bild eines unfairen Sportlers, Betrügers setzt sich fest -> Enttäuschung ● Dopingvorfälle • Sportler*innen wie z.B. Jan Ullrich (2006), Lance Armstrong (2012) -> Doping ist vor allem im Ausdauersport weit verbreitet. Zahlreichen Leistungssportlern wurden ehemalige Titel aberkannt und Sie mussten Rückzahlungen tätigen Veranstaltungen wie z.B. Ski-WM (2019) -> neun Festnahmen bei Ski-Langlauf-WM darunter 5 Athleten, einer mit Nadel im Arm erwischt . 40