Die Novemberrevolution 1918: Auslöser und Verlauf
Die Novemberrevolution 1918 begann mit einem politischen Paukenschlag: Am 29. September 1918 erklärte General Ludendorff den Ersten Weltkrieg für verloren. Dies kam für die deutsche Bevölkerung völlig überraschend, da die Oberste Heeresleitung zuvor stets von einem Sieg gesprochen hatte.
Kaiser Wilhelm II. reagierte darauf mit dem Versuch, möglichst schnell einen Waffenstillstand zu erreichen und die Schuld am Kriegsverlauf abzuwälzen. Er erließ den sogenannten Parlamentarisierungserlass, der vorsah, dass die Regierung künftig von einer Mehrheit im Parlament getragen werden musste und nicht mehr vom Kaiser selbst.
Highlight: Der Parlamentarisierungserlass markierte den Beginn des Übergangs von der Monarchie zur parlamentarischen Demokratie.
Als neuer Reichskanzler wurde Prinz Max von Baden, ein Cousin des Kaisers, ernannt. Er leitete eine Regierungskoalition aus der Fortschrittlichen Volkspartei, der Zentrumspartei und der Mehrheits-SPD (MSPD).
Vocabulary: MSPD - Mehrheits-SPD, von der sich die Unabhängige SPD (USPD) abgespaltet hatte.
Der neue Kanzler bat den US-Präsidenten Woodrow Wilson um einen Waffenstillstand, was faktisch einer Kapitulation Deutschlands gleichkam. Die USA forderten daraufhin die Abgabe aller Waffen und die Entmachtung des Kaisers - Bedingungen, die für die Oberste Heeresleitung nicht akzeptabel waren und zum Wunsch führten, weiterzukämpfen.