Preiskalkulation: Rückwärtskalkulation
Die Rückwärtskalkulation wird angewendet, wenn der Listenverkaufspreis aufgrund von Markt- oder Konkurrenzsituationen bereits feststeht. Sie ermittelt, welche Materialeinzelkosten ein Unternehmen maximal tragen kann, um bei gegebenem Verkaufspreis noch Gewinn zu erzielen.
Berechnungslogik:
- "Von Hundert (+/-)": Rabatt, Provision, Skonto, Fertigungslöhne werden abgezogen
- "Auf Hundert": Gewinn, VwGK, VtGK, MGK werden berechnet
Beispielrechnung (vereinfacht):
Vom Listenverkaufspreis (127.480€) werden schrittweise abgezogen:
- Rabatt (10%) → ergibt Zielverkaufspreis
- Skonto (2%) und Provision (7%) → ergibt Barverkaufspreis
- Gewinn (15%) → ergibt Selbstkosten
- VwGK (19%) und VtGK (6,8%) → ergibt Herstellkosten
- FGK (108%) und MGK (8,5%) → ergibt Materialeinzelkosten
Bei der Rückwärtskalkulation gehst du also vom Marktpreis aus und berechnest rückwärts, was deine Kosten maximal sein dürfen.
💡 Diese Methode ist besonders nützlich in wettbewerbsintensiven Märkten, wo du den Preis nicht frei festlegen kannst. Sie hilft dir zu verstehen, ob ein Produkt zu marktüblichen Preisen überhaupt profitabel hergestellt werden kann.
Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass sie die Marktgegebenheiten als Ausgangspunkt nimmt und damit realitätsnäher sein kann als die Vorwärtskalkulation, die manchmal zu Preisen führt, die am Markt nicht durchsetzbar sind.