Neue Sicherheitsherausforderungen und Konfliktanalyse
Die Rolle der Bundeswehr ist Gegenstand diverser Streitfragen: Darf sie außerhalb Europas aktiv sein? Dürfen Auslandseinsätze offensive Züge tragen? Reicht ein UNO-Mandat aus, wenn kein NATO-/EU-Bündnisfall vorliegt? Sollte die Wehrpflicht wieder eingeführt werden?
Die hybride Kriegsführung verbindet klassische und unkonventionelle Mittel wie Cyberangriffe, Desinformation, Wahlbeeinflussung, Milizen ohne Hoheitszeichen und wirtschaftliche Destabilisierung. Ihr Ziel ist die Schwächung eines Landes ohne direkte Kriegserklärung und die Destabilisierung demokratischer Systeme. Beispiele sind der Krim-Konflikt, Cyberangriffe auf deutsche Infrastruktur und Wahlmanipulationen.
Zu den neuen Bedrohungslagen zählen Terrorismus, Cyberattacken, Pandemien, Klimawandel, Ressourcenkonflikte und Migrationsbewegungen.
Die Sicherheitspolitik entwickelt neue Konzepte: Vernetzte Sicherheit integriert Militär, Polizei, Diplomatie und Entwicklungshilfe. Deutschland übernimmt stärkere Verantwortung in der Weltpolitik und setzt auf frühzeitige Konfliktprävention. Kollektive Sicherheitssysteme wie UNO, NATO und EU spielen dabei eine zentrale Rolle.
Zur Konfliktanalyse gehören die Untersuchung von Ursachen, beteiligten Akteuren, Verlauf und Dynamik sowie internationalen Reaktionen. Das zivilisatorische Hexagon nach Senghaas mit seinen sechs Elementen – Gewaltmonopol des Staates, Rechtsstaatlichkeit, demokratische Partizipation, soziale Gerechtigkeit, interkulturelle Verständigung und konstruktive Konfliktkultur – dient als Idealmodell für nachhaltige Friedenssicherung.
🛡️ Sicherheitspolitisches Verständnis: Die klassische militärische Verteidigung wird zunehmend durch ein umfassenderes Sicherheitsverständnis ergänzt, das auch Cyberabwehr, Pandemievorsorge und Klimasicherheit einschließt. Diese Komplexität erfordert neue Kompetenzen und internationale Zusammenarbeit.