Aerobe Energiegewinnung und Fettverbrennung
Die aerobe Energiegewinnung spielt eine zentrale Rolle bei längeren Belastungen und nutzt sowohl Kohlenhydrate als auch Fette als Energiequellen. Dieser Prozess ist besonders wichtig für Ausdauersportarten wie den 1000 Meter-Lauf oder längere Distanzen.
Aerobe Energiegewinnung aus Kohlenhydraten
Dieser Prozess wird aktiviert, wenn eine geringere ATP-Bildungsrate ausreicht.
Highlight: Die aerobe Energiegewinnung aus Kohlenhydraten produziert keine Milchsäure, sondern nur Kohlendioxid und Wasser als Endprodukte.
Vorteile:
- Keine Beeinträchtigung der Enzyme durch Übersäuerung
- Effiziente Energiegewinnung über längere Zeiträume
Nachteil:
- Leistungsbegrenzend ist das Sauerstoffangebot für die Muskelzelle
Example: Bei Belastungen über 90 Minuten reichen die Kohlenhydratspeicher oft nicht mehr aus, was zur verstärkten Fettverbrennung führt.
Aerobe Energiegewinnung aus Fetten
Die Fettverbrennung ist ein wichtiger Prozess für Langzeitausdauer und wird besonders relevant, wenn die Kohlenhydratspeicher erschöpft sind.
Definition: Aerob-anaerob Fettverbrennung beschreibt den Prozess, bei dem Fette unter Sauerstoffverbrauch in Energie umgewandelt werden.
Prozess:
- Fette werden in Fettsäuren zerlegt
- Fettsäuren werden in den Stoffwechselweg des Glucoseabbaus eingeschleust
Nachteile:
- Für die Bildung gleicher ATP-Mengen benötigt die Muskelzelle 16% mehr Sauerstoff als bei der aeroben Energiegewinnung aus Kohlenhydraten
- Die Energiemenge pro Zeiteinheit ist nur halb so groß wie bei der aeroben Energiegewinnung aus Kohlenhydraten
Highlight: Wenn die Glykogenspeicher erschöpft sind und nur noch Fette zur Verfügung stehen, muss die Belastungsintensität reduziert werden.
Zusammenspiel der Energiegewinnungswege
Die verschiedenen Energiegewinnungswege laufen parallel ab, wobei die Belastungsintensität die Anteile der jeweiligen Systeme bestimmt.
Example: Ein Versuch zur Bestimmung des Anteils der anaerob-laktaziden Energiegewinnung an der Gesamtenergiebereitstellung in Abhängigkeit der Belastungsintensität könnte wie folgt aussehen: Beginn bei 6 km/h auf dem Laufband, alle drei Minuten Erhöhung um 2 km/h.
Dieses Zusammenspiel der verschiedenen Energiegewinnungswege ermöglicht es dem Körper, sich optimal an unterschiedliche Belastungsintensitäten und -dauern anzupassen. Für Sportler und Trainer ist das Verständnis dieser Prozesse entscheidend, um Trainingsmethoden zu optimieren und die bestmögliche Leistung zu erzielen.