Die Energiebereitstellung im Körper ist ein komplexer aber faszinierender Prozess, der besonders im Sport eine zentrale Rolle spielt.
Die Energiegewinnung im Körper erfolgt über drei wesentliche Systeme: Das anaerob-alaktazide, das anaerob-laktazide und das aerobe System. Bei der anaerob-alaktaziden Energiegewinnung wird ATP (Adenosintriphosphat) ohne Sauerstoff und ohne Bildung von Laktat bereitgestellt. Dies geschieht durch die Spaltung von Kreatinphosphat und ist besonders bei kurzen, intensiven Belastungen wie Sprints oder Kraftübungen relevant. Die anaerob-laktazide Energiebereitstellung hingegen produziert Energie ebenfalls ohne Sauerstoff, aber unter Bildung von Laktat. Diese Form der Energiegewinnung ist typisch für intensive Belastungen von 30 Sekunden bis 2 Minuten, wie beispielsweise bei einem 400-Meter-Lauf.
Die aerobe Energiebereitstellung stellt den effizientesten Weg der Energiegewinnung dar. Hierbei werden Kohlenhydrate und Fette unter Verwendung von Sauerstoff verstoffwechselt. Diese Form der Energiegewinnung aus Fetten und Kohlenhydraten ist besonders bei längeren, moderaten Belastungen wie Ausdauersport von Bedeutung. Die ATP-Resynthese erfolgt dabei kontinuierlich und ermöglicht eine langanhaltende Energieversorgung. Wichtig ist das Zusammenspiel aller Systeme, da je nach Sportart und Intensität unterschiedliche Energiebereitstellungswege dominieren. Bei den meisten Sportarten werden mehrere Systeme gleichzeitig genutzt, wobei sich ihr Anteil an der Gesamtenergiebereitstellung je nach Belastungsintensität und -dauer verschiebt.