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Die Geschichte des Turnens: Von Turnvater Jahn bis Sportunterricht früher

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Die Geschichte des Turnens: Von Turnvater Jahn bis Sportunterricht früher
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Sophie Reese

@sophiereese_f5ce01

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Die Entwicklung des Turnens im deutschen Schulsport von seinen Anfängen bis zur Nachkriegszeit.

  • Turnvater Jahn begründete die Deutsche Turnbewegung Anfang des 19. Jahrhunderts
  • Turnen entwickelte sich von einem politisch motivierten Instrument zur Volkserziehung zu einem festen Bestandteil des Schulsports
  • Die Geschichte des Turnens spiegelt die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen Deutschlands wider
  • Von der Einführung in Knabenschulen bis zur täglichen Turnstunde in der Weimarer Republik durchlief das Turnen viele Phasen

8.1.2021

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Entwicklung des Turnen (im Schulsport)
Heutzutage ist Turnen ein klassischer Schulsport. Bei Turnwettkämpfen oder -festen messen
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Turnen im 20. Jahrhundert bis zur Nachkriegszeit

In der Weimarer Republik erlebte das Schulturnen eine Blütezeit. Das aus der Kaiserzeit bekannte Schulturnen wurde durch das "Natürliche Turnen" ersetzt, das von den Österreichern Karl Gaulhofer und Margarete Streicher reformiert wurde.

Neue Elemente im Turnunterricht waren:

  • Wandertage
  • Gymnastik und Tanz
  • Wiedereinführung von Spielen
  • Beibehaltung von Wettkämpfen

Highlight: 1920 wurde Turnen zum Hauptfach erklärt und die "tägliche Turnstunde" auf der Reichsschulkonferenz beschlossen.

Im Dritten Reich wurde der Sportunterricht auf die nationalsozialistische Gesamterziehung ausgerichtet. Das Turnen verlor an Bedeutung zugunsten der Jugendorganisationen wie der Hitlerjugend. Wettkämpfe fanden hauptsächlich innerhalb dieser Organisationen statt.

Example: Ab 1937 konnte kein regulärer Schulsport mehr stattfinden, da Sporthallen als Getreidespeicher oder Lazarette umfunktioniert wurden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung Deutschlands entwickelte sich das Turnen in Ost und West unterschiedlich weiter.

Vocabulary: Lazarett - Ein Militärkrankenhaus, das in Kriegszeiten oft in umfunktionierten öffentlichen Gebäuden eingerichtet wurde.

Die Geschichte des Turnens im deutschen Schulsport zeigt deutlich, wie eng Sport und gesellschaftliche Entwicklungen miteinander verwoben sind. Von den nationalistischen Anfängen unter Turnvater Jahn bis zur Instrumentalisierung im Nationalsozialismus spiegelt die Turnbewegung die politischen und sozialen Strömungen ihrer Zeit wider.

Entwicklung des Turnen (im Schulsport)
Heutzutage ist Turnen ein klassischer Schulsport. Bei Turnwettkämpfen oder -festen messen
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Die Anfänge des Turnens im 18. und frühen 19. Jahrhundert

Die Geschichte des Schulsports in Deutschland beginnt mit der Entwicklung des Turnens. Als Vorläufer gilt die "pädagogische Gymnastik" von Johann Guts Muths im 18. Jahrhundert, die darauf abzielte, Kinder zu Bürgern zu erziehen.

Der eigentliche Begründer der Deutschen Turnbewegung war jedoch Friedrich Ludwig Jahn, auch bekannt als "Turnvater Jahn". Anfang des 19. Jahrhunderts gab er dem Turnen eine neue Richtung, die über die rein körperliche Ertüchtigung hinausging.

Highlight: Jahn verfolgte mit dem Turnen nicht nur physische, sondern auch moralische und politische Ziele.

Jahns politische Absichten umfassten die Befreiung Preußens von der französischen Besatzung, das Ende der feudalen Ordnung und die Gründung eines deutschen Nationalstaates. 1811 errichtete er den ersten Turnplatz auf der Hasenheide in Berlin, der neben dem Sportbereich auch einen "Thing" für patriotische Veranstaltungen beinhaltete.

Vocabulary: "Thing" - Ein Versammlungsplatz für politische und kulturelle Aktivitäten im Rahmen der Turnbewegung.

Jahn führte die heute bekannten Turngeräte Barren und Reck ein, aber sein Konzept des Turnens umfasste auch Laufen, Werfen und Klettern. Seine Ansichten zu Wettkämpfen unterschieden sich von heutigen Standards:

Example: Für Jahn war bei einem Lauf nicht die Geschwindigkeit, sondern das unerschöpfte Erscheinungsbild im Ziel wichtig.

Die Turnbewegung Jahn erlebte einen Rückschlag, als 1820 die Turnplätze geschlossen und Jahn inhaftiert wurde, da die politischen Ziele des Turnens nach der Gründung des Deutschen Bundes kritisch gesehen wurden.

Entwicklung des Turnen (im Schulsport)
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Die Entwicklung des Turnens im 19. Jahrhundert

In den 1830er Jahren begann sich die Einstellung zum Turnen zu wandeln, und es wurde auch für Frauen zugänglich gemacht. 1842 erkannte man das Turnen als notwendigen Teil der männlichen Nationalerziehung an und führte es an vielen höheren Knabenschulen ein.

Highlight: Die Einführung des Turnens an Schulen markierte einen Wendepunkt in der Geschichte des Schulsports.

In den neu errichteten Turnhallen veränderte sich der Charakter des Turnens:

  • Klettern war nicht mehr möglich
  • Volkstümliche Spiele verschwanden aus dem Lehrplan
  • Übungen nach militärischem Kommando und Ordnungsübungen wurden eingeführt

Ab den 1850er Jahren wurde das Turnen teilweise auch an höheren Töchterschulen unterrichtet, wobei sich die Übungen deutlich von denen der Knabenschulen unterschieden.

Während der Revolution von 1848/49 entstanden neue Turnvereine und -verbände. Es gab eine Spaltung zwischen "Maulturnern", die Turnen und Politik verbanden, und "Nur-Turnern", die keinen politischen Bezug herstellten. Nach dem Scheitern der Revolution folgte ein erneutes Turnverbot und politische Verfolgungen.

Quote: "Die Turnbewegung Vormärz spiegelte die politischen Spannungen der Zeit wider."

1860 erlebte das Turnen eine Renaissance, und 1868 wurde die Deutsche Turnerschaft (DT) gegründet. Trotz der vorherigen Turnsperre wurde das Turnen im selben Jahr als Pflichtfach an Schulen eingeführt. Die Ziele verschoben sich zur Erziehung zur Disziplin und Gesundheitsförderung.

Definition: Die Deutsche Turnerschaft (DT) war der erste nationale Turnverband in Deutschland.

Um spezialisierte Lehrkräfte auszubilden, wurden Einrichtungen wie die Zentralturnlehrerbildungsanstalt in München (1872) gegründet.

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In der Weimarer Republik erlebte das Schulturnen eine Blütezeit. Das aus der Kaiserzeit bekannte Schulturnen wurde durch das "Natürliche Turnen" ersetzt, das von den Österreichern Karl Gaulhofer und Margarete Streicher reformiert wurde.

Neue Elemente im Turnunterricht waren:

  • Wandertage
  • Gymnastik und Tanz
  • Wiedereinführung von Spielen
  • Beibehaltung von Wettkämpfen

Highlight: 1920 wurde Turnen zum Hauptfach erklärt und die "tägliche Turnstunde" auf der Reichsschulkonferenz beschlossen.

Im Dritten Reich wurde der Sportunterricht auf die nationalsozialistische Gesamterziehung ausgerichtet. Das Turnen verlor an Bedeutung zugunsten der Jugendorganisationen wie der Hitlerjugend. Wettkämpfe fanden hauptsächlich innerhalb dieser Organisationen statt.

Example: Ab 1937 konnte kein regulärer Schulsport mehr stattfinden, da Sporthallen als Getreidespeicher oder Lazarette umfunktioniert wurden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung Deutschlands entwickelte sich das Turnen in Ost und West unterschiedlich weiter.

Vocabulary: Lazarett - Ein Militärkrankenhaus, das in Kriegszeiten oft in umfunktionierten öffentlichen Gebäuden eingerichtet wurde.

Die Geschichte des Turnens im deutschen Schulsport zeigt deutlich, wie eng Sport und gesellschaftliche Entwicklungen miteinander verwoben sind. Von den nationalistischen Anfängen unter Turnvater Jahn bis zur Instrumentalisierung im Nationalsozialismus spiegelt die Turnbewegung die politischen und sozialen Strömungen ihrer Zeit wider.

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Die Anfänge des Turnens im 18. und frühen 19. Jahrhundert

Die Geschichte des Schulsports in Deutschland beginnt mit der Entwicklung des Turnens. Als Vorläufer gilt die "pädagogische Gymnastik" von Johann Guts Muths im 18. Jahrhundert, die darauf abzielte, Kinder zu Bürgern zu erziehen.

Der eigentliche Begründer der Deutschen Turnbewegung war jedoch Friedrich Ludwig Jahn, auch bekannt als "Turnvater Jahn". Anfang des 19. Jahrhunderts gab er dem Turnen eine neue Richtung, die über die rein körperliche Ertüchtigung hinausging.

Highlight: Jahn verfolgte mit dem Turnen nicht nur physische, sondern auch moralische und politische Ziele.

Jahns politische Absichten umfassten die Befreiung Preußens von der französischen Besatzung, das Ende der feudalen Ordnung und die Gründung eines deutschen Nationalstaates. 1811 errichtete er den ersten Turnplatz auf der Hasenheide in Berlin, der neben dem Sportbereich auch einen "Thing" für patriotische Veranstaltungen beinhaltete.

Vocabulary: "Thing" - Ein Versammlungsplatz für politische und kulturelle Aktivitäten im Rahmen der Turnbewegung.

Jahn führte die heute bekannten Turngeräte Barren und Reck ein, aber sein Konzept des Turnens umfasste auch Laufen, Werfen und Klettern. Seine Ansichten zu Wettkämpfen unterschieden sich von heutigen Standards:

Example: Für Jahn war bei einem Lauf nicht die Geschwindigkeit, sondern das unerschöpfte Erscheinungsbild im Ziel wichtig.

Die Turnbewegung Jahn erlebte einen Rückschlag, als 1820 die Turnplätze geschlossen und Jahn inhaftiert wurde, da die politischen Ziele des Turnens nach der Gründung des Deutschen Bundes kritisch gesehen wurden.

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In den 1830er Jahren begann sich die Einstellung zum Turnen zu wandeln, und es wurde auch für Frauen zugänglich gemacht. 1842 erkannte man das Turnen als notwendigen Teil der männlichen Nationalerziehung an und führte es an vielen höheren Knabenschulen ein.

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In den neu errichteten Turnhallen veränderte sich der Charakter des Turnens:

  • Klettern war nicht mehr möglich
  • Volkstümliche Spiele verschwanden aus dem Lehrplan
  • Übungen nach militärischem Kommando und Ordnungsübungen wurden eingeführt

Ab den 1850er Jahren wurde das Turnen teilweise auch an höheren Töchterschulen unterrichtet, wobei sich die Übungen deutlich von denen der Knabenschulen unterschieden.

Während der Revolution von 1848/49 entstanden neue Turnvereine und -verbände. Es gab eine Spaltung zwischen "Maulturnern", die Turnen und Politik verbanden, und "Nur-Turnern", die keinen politischen Bezug herstellten. Nach dem Scheitern der Revolution folgte ein erneutes Turnverbot und politische Verfolgungen.

Quote: "Die Turnbewegung Vormärz spiegelte die politischen Spannungen der Zeit wider."

1860 erlebte das Turnen eine Renaissance, und 1868 wurde die Deutsche Turnerschaft (DT) gegründet. Trotz der vorherigen Turnsperre wurde das Turnen im selben Jahr als Pflichtfach an Schulen eingeführt. Die Ziele verschoben sich zur Erziehung zur Disziplin und Gesundheitsförderung.

Definition: Die Deutsche Turnerschaft (DT) war der erste nationale Turnverband in Deutschland.

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