Bildanalyse: Farbe, Komposition und Raum verstehen
Farbgebrauch ist mehr als nur "schön bunt". Du unterscheidest zwischen Erscheinungsfarbe (wie es in der Realität aussieht), Gegenstandsfarbe (die "echte" Farbe unabhängig vom Licht) und autonomer Farbe (reine Symbolik). Künstler nutzen diese gezielt für verschiedene Wirkungen.
Bei der Farbreinheit wirken Grundfarben (Rot, Blau, Gelb) sauber und neu, während Brauntöne eher alt und langweilig erscheinen. Farbintensität bestimmt die Stimmung: Kräftige Farben = fröhlich, gedämpfte Farben = traurig oder zart.
Farbkontraste erzeugen Spannung im Bild. Der Komplementärkontrast rot−gru¨n,blau−orange schafft harmonische Spannung, während der Warm-Kalt-Kontrast Tiefe vermittelt. Diese Kontraste helfen dir, die Bildwirkung zu verstehen.
Die Komposition zeigt, wie der Künstler sein Bild aufbaut. Geschlossene Komposition wirkt gestellt, offene lässt Raum für Fantasie. Der Goldene Schnitt (2:3 Verhältnis) erzeugt automatisch Harmonie.
Merktipp: Warme Farben kommen näher, kalte gehen weg - das ist die Farbperspektive!
Raumdarstellung funktioniert über verschiedene Tricks: Überschneidung, Größenunterschiede und Fluchtpunkte täuschen Tiefe vor. Die Luftperspektive macht entfernte Objekte unschärfer - genau wie in der Realität.
Der Naturalismusgrad zeigt, wie realistisch ein Bild ist. Hohe Ikonizität = fotorealistisch, niedrige = abstrakt mit mehr Symbolik.