Künstlerische Entwicklung und Konzept
Cézannes geistige Konzeption war klar: kein sklavisches Abbilden, sondern eine eigenständige Kunst parallel zur Natur. Form und Rhythmus wurden zu geistigen Kräften mit eigener Gesetzlichkeit. Seine Bilder entwickelten sich zu selbständigen Organismen.
Seine künstlerische Entwicklung lässt sich in vier Perioden unterteilen: Die frühe dunkle Periode (1861-1871), die impressionistische Phase (1872-1882), die Periode der Synthese mit Loslösung vom Impressionismus (1883-1895) und schließlich das Spätwerk (1896-1906), auch "lyrische" Periode genannt.
Der Schöpfungsprozess folgte dem Prinzip "sensation-réalisation" - das Ergebnis hatte keine vorgedachte Form, sondern entstand im Prozess selbst. Cézanne befreite Farben, Formen und Linien vom Gegenstand und ließ sie eigenständig wirken.
Sein Ziel war es, der flüchtigen Erscheinungswelt das Dauerhafte entgegenzusetzen - aber immer unter Rückbindung an die Natur. Diese Balance machte ihn zum Wegbereiter der Moderne.
Denk daran: Cézanne verwandelte die Welt nicht durch Nachahmung, sondern durch künstlerische Intuition in Malerei!