Erregungsübertragung an der chemischen Synapse
Stell dir vor, du willst deine Hand bewegen - dafür müssen Nervenzellen miteinander "sprechen". An chemischen Synapsen passiert genau das durch einen cleveren Trick: Das elektrische Signal wird kurz in ein chemisches umgewandelt.
Alles beginnt mit einem Aktionspotential, das durch die Nervenzelle wandert und das synaptische Endknöpfchen erreicht. Dort öffnen sich spannungsabhängige Calciumkanäle und Ca²⁺-Ionen strömen hinein - das ist der entscheidende Startschuss für alles Weitere.
Die hohe Calciumkonzentration bringt kleine Bläschen (Vesikel) dazu, zur präsynaptischen Membran zu wandern. Diese Vesikel sind voller Neurotransmitter - in unserem Beispiel Acetylcholin. Durch Exocytose verschmelzen sie mit der Membran und geben ihren Inhalt in den synaptischen Spalt frei.
Merktipp: Ca²⁺ ist wie ein Türöffner - ohne Calcium läuft gar nichts an der Synapse!
Auf der anderen Seite warten spezielle Ionenkanäle an der postsynaptischen Membran. Wenn Acetylcholin an sie bindet, öffnen sie sich und lassen Na⁺-Ionen hineinströmen. Das führt zur Depolarisation und erzeugt das postsynaptische Potential - Mission erfüllt, das Signal ist übertragen!
Der Körper räumt danach gründlich auf: Das Enzym Acetylcholinesterase zerlegt den Neurotransmitter wieder in seine Bestandteile Acetyl-CoA und Cholin. Das Cholin wird über einen Symporter zurück in die Präsynapse geholt, wo es unter ATP-Verbrauch wieder zu neuem Acetylcholin zusammengebaut wird. So ist die Synapse bereit für das nächste Signal.