Die Replikation im Detail
Die Replikation ist ein hochpräziser Prozess, bei dem die gesamte Erbinformation einer Zelle verdoppelt wird. Sie findet in der Interphase des Zellzyklus statt und dauert je nach Organismus nur wenige Minuten bis zu einigen Stunden.
Alles beginnt an einem Replikationsursprung, wo die Topoisomerase die Doppelhelix entspiralisiert und die Helicase die Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den komplementären Basen unter ATP-Verbrauch aufbricht. Dies führt zur Bildung von Replikationsblasen, die unter dem Elektronenmikroskop sichtbar werden können.
In der Elongationsphase arbeitet die DNA-Polymerase III am Leitstrang kontinuierlich, während am Folgestrang diskontinuierliche Okazaki-Fragmente entstehen. Die DNA-Polymerase I ersetzt anschließend die RNA-Primer durch DNA-Nukleotide und kann dabei sogar Fehlpaarungen erkennen, was ihr eine wichtige Rolle bei der DNA-Reparatur gibt.
Die DNA-Ligase funktioniert wie ein molekulares "Kleberenzym" und verbindet unter ATP-Verbrauch die einzelnen Okazaki-Fragmente zu einem durchgehenden Strang. Dies ist essentiell, um einen vollständigen und funktionsfähigen DNA-Strang zu erhalten.
💡 Tipp für die Klausur: Achte besonders auf die unterschiedlichen Aufgaben der Enzyme! Die Topoisomerase entspiralisiert, die Helicase trennt, die Primase setzt Startpunkte, und die Polymerasen bauen den neuen Strang auf.