Das Meselson-Stahl-Experiment
Wie beweist man eigentlich, dass DNA-Replikation semikonservativ abläuft? Meselson und Stahl hatten eine geniale Idee: Sie züchteten Bakterien auf einem Nährboden mit schwerem Stickstoff (¹⁵N), sodass deren DNA schwerer wurde als normale DNA mit ¹⁴N.
Dann übertrugen sie die Bakterien auf normales ¹⁴N-Medium und schauten nach jeder Zellteilung, wie schwer die DNA war. Mit einer Dichtegradientenzentrifugation konnten sie schwere und leichte DNA unterscheiden - wie verschiedene Kugeln, die unterschiedlich weit nach unten sinken.
Das Ergebnis war eindeutig: Nach der ersten Teilung war alle DNA mittelschwer ¹4N/15N−Mix, nach der zweiten Teilung gab's zur Hälfte mittelchwere und zur Hälfte leichte DNA. Das beweist die semikonservative Replikation!
Wäre es konservativ gewesen, hätte es nur schwere und leichte DNA gegeben. Bei dispersiver Replikation wäre auch nach mehreren Teilungen alles mittelchwer geblieben, weil sich ¹⁵N und ¹⁴N überall vermischt hätten.
Clever: Dieses Experiment zeigt, wie Wissenschaftler mit einfachen Mitteln komplexe Fragen beantworten können!