Fototransduktion - Vom Licht zum Sehsignal
Fototransduktion ist der Grund, warum du diesen Text gerade lesen kannst - ohne sie wäre Sehen unmöglich. Deine Netzhaut enthält zwei Arten von Lichtsinneszellen: Stäbchen für das Schwarz-Weiß-Sehen und Zapfen für das Farbsehen.
Beide Zelltypen enthalten Fotopigmente - spezielle Moleküle, die auf Licht reagieren. Diese bestehen aus Retinal (dem lichtabsorbierenden Teil) und Opsin (einem Membranprotein). In den Stäbchen heißt diese Kombination Rhodopsin.
Der Trick liegt in den Disks - flachen, dichtgepackten Vesikeln im Außensegment der Sinneszellen. Hier findet die eigentliche Lichtumwandlung statt, wenn Photonen auf das Rhodopsin treffen.
Der gesamte Prozess läuft als Signalkaskade ab: Ein Lichtphoton löst eine Kettenreaktion aus, die millionenfach verstärkt wird. Am Ende entstehen Aktionspotentiale in den Ganglienzellen, die zum Gehirn weitergeleitet werden.
Merktipp: Stell dir vor, Licht ist wie ein Schalter, der eine riesige Maschinerie in Gang setzt - aus einem winzigen Lichtsignal wird ein starkes elektrisches Signal!
Besonderheit: Fotorezeptoren funktionieren anders als andere Nervenzellen - sie hyperpolarisieren bei Lichteinfall, anstatt zu depolarisieren. Das bedeutet, Dunkelheit erregt sie, Licht hemmt sie. Erst die nachgeschalteten Ganglienzellen können echte Aktionspotentiale bilden.