Das Watson-Crick-Modell der DNA
Stell dir vor, die DNA wäre wie eine verdrehte Strickleiter - genau das beschreibt die berühmte Doppelhelix! Diese Struktur besteht aus zwei DNA-Strängen, die schraubig umeinander gewunden sind und einen Durchmesser von nur 2 Nanometern haben.
Das Geniale an diesem System ist die Basenpaarung: Von den vier Basen (Adenin, Thymin, Guanin, Cytosin) passen immer nur bestimmte zusammen. Adenin paart sich mit Thymin über zwei Wasserstoffbrücken, während Guanin und Cytosin drei Wasserstoffbrücken bilden.
Diese komplementäre Basenpaarung hat einen entscheidenden Vorteil: Wenn du die Basenfolge eines Strangs kennst, kannst du automatisch die des anderen ableiten. Die beiden Stränge verlaufen dabei antiparallel - das heißt, sie sind in entgegengesetzte Richtungen orientiert.
Merktipp: Die Basensequenz ist wie ein genetisches Alphabet, das die gesamte Erbinformation durch die Reihenfolge der vier "Buchstaben" codiert!
Organisationsebenen des Chromatins
Wie schafft es eine 2 Meter lange DNA, in einen winzigen Zellkern zu passen? Die Antwort liegt in der cleveren Verpackung des Chromatins! Es gibt verschiedene Organisationsebenen, die die DNA immer kompakter machen.
Den Anfang machen die Nucleosomen - das sind DNA-Abschnitte, die um Histone (spezielle Proteine) gewickelt sind. Das sieht aus wie Perlen an einer Schnur und bildet eine 10 nm dicke Struktur mit 7-facher Verdichtung.
Durch weiteres Verpacken entstehen 30 nm-Filamente 40−facheVerdichtung, dann Schleifen 200−facheVerdichtung und schließlich die kompakteste Form während der Zellteilung mit bis zu 10.000-facher Verdichtung. So wird aus dem 2 nm dünnen DNA-Faden ein sichtbares Chromosom!
Wichtig: In der Interphase ist das Chromatin locker gepackt (Arbeitsform), vor der Zellteilung kondensiert es zu den kompakten Metaphase-Chromosomen (Transportform).